Die Frühromantik ist eine der interessantesten Epochen der deutschen Literatur- und Geistesgeschichte. Mit ihrem unkonventionellen Denken und Dichten riefen die Romantiker neue Ausdrucksformen ins Leben, die den Beginn der Moderne markieren. Zugleich spiegelt sich in der Frühromantik eine dem heutigen Zustand vergleichbare Schwellensituation: Frustriert vom Ungenügen an einer durch die "Entzauberung" der Welt geprägten Normalität sehnt man sich nach neuem Zauber und neuer Transzendenz-Erfahrung.
Die Darstellung von Lothar Pikulik zeigt, dass man die Frühromantik nicht einfach als "Gegenaufklärung" verstehen darf; so ist der erste Teil des Buches der "Geburt der Romantik aus dem Geist des 18. Jahrhunderts" gewidmet. Auch sollte man keine scharfe Grenze zwischen früher und später Romantik ziehen, da in den ersten Jahren der Romantik nahezu schon der ganze Bestand an Ideen, Tendenzen, Verfahren, Formen und Motiven begründet wird, auf dem auch die spätere Phase beruht.
Das Arbeitsbuch bietet eine einführende, gut verständliche Behandlung der wichtigsten theoretischen Konzepte und dichterischen Texte der Frühromantik auf der Basis des aktuellen Forschungsstandes. Es liefert Grundlageninformationen und stellt Textanalysen vor. Ein kommentiertes Literaturverzeichnis rundet den Band ab. (Verlagstext)
AUS DEM INHALT:
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Abkürzungen der zitierten Quellen
Erster Teil: Entstehung
I. Kapitel: Die Geburt der Romantik aus dem Geist des18.Jahrhunderts. Rezeption, Kritik, Modifikation
A. Im Zeichen der Bildungsbewegung
B. Im Lichte der Aufklarung
C. In der Sphäre von Pietismus und Empfindsamkeit
D. Philosophische Grundlagen: Kant, Hemsterhuis, der Idealismus
Exkurs: Die Redeweise vom ,,Geist¿
E. Reflexion als fundamentale Denkhaltung
F. Psychologische Hintergründe: Kompensation eines Ungenügens
G. Politik und Geist: Französische Revolution und Bewußtseinswende
H. Sozialgeschichtliches
II. Kapitel: Die Romantik konstituiert sich
A. Kontakte, Zusammenkünfte, Zerwürfnisse
B. Das Athenäum
C. Der Begriff "romantisch"
Bibliographie zum Ersten Teil
Zweiter Teil: Theoretische Konzepte
III. Kapitel: Abenteuer des Denkens (Zu den Fragmenten und Notizen von F. Schlegel und Novalis)
Einleitung
1. Grundlageninformation
1.1. Texte und Materialien
1.2. Forschungsliteratur
A. Abkehr von der formalen Logik und vom konventionellen Systemdenken
B. Einfall und Witz
C. Experiment
D. Hypothese
E. Ironie
F. Analogie
G. Enzyklopädie
H. Zu Form und Funktion des Fragments
J. Einzelanalysen
1. Athenäums-Fragment 216
2. Blütenstaub-Fragment 16
Schlußbemerkung
IV. Kapitel: Revolution der Poetik (Zu Friedrich Schlegels poetologischen Schriften)
Einleitung
1. Grundlageninformation
1.1. Texte und Materialien
1.2. Forschungsliteratur
A. Die neue Rolle der Kritik
1. Der Begriff der Kritik
2. Das Geschichtliche der Kritik: Der Aufsatz über das Studium der griechischen Poesie
3. Das Poetische der Kritik: Der Aufsatz über Goethes Meister
4. Das Kritische der Poesie: Der Begriff der Transzendentalpoesie
B. Der höhere (symbolische) Sinn der Poesie: Die Rede über die Mythologie im Gespräch über die Poesie
C. Der Begriff des Romans: Der Brief über den Roman im Gespräch über die Poesie
D. Athenäums-Fragment
Dritter Teil: Dichtungen
V. Kapitel: Erneuerung des Mythos (Religiöse Erotik und Entwürfe neuer Lebensformen bei E Schlegel und Novalis)
Einleitung
A. Friedrich Schlegel: Lucinde
1. Grundlageninformation
1.1. Text und Materialien
1.2. Forschungsliteratur
2. Analyse
B. Novalis: Hymnen an die Nacht
1. Grundlageninformation
1.1. Text und Materialien
1.2. Forschungsliteratur
2. Analyse
C. Novalis: Glauben und Liebe oder Der König und die Königin
1. Grundlageninformation
1.1. Text und Materialien
1.2. Forschungsliteratur
2. Analyse
D. Novalis: Europa [Die Christenheit oder Europa]
1. Grundlageninformation
1.1. Text und Materialien
1.2. Forschungsliteratur
2. Analyse
VI. Kapitel: Wiederverzauberung der Welt (Novalis' Poetik und sein Roman Heinrich von Ofterdingen)
Einleitung
1. Grundlageninformation
1.1. Text und Materialien
1.2. Forschungsliteratur
A. Auseinandersetzung mit Goethes Wilhelm Meister
B. Zu Novalis' Poetik
C. Schwellensituation: Verheißung und Aufbruch
D. Pole des Weltverstehens: Oberflache - Tiefe, Wirklichkeit - Wahrheit
E. Märchen
F. Fortsetzungsplane und Gestaltungsprinzipien
G. Verwandlung der Welt: Anspruch und Grenzen
VII. Kapitel: Mensch und Natur (Ihr Verhältnis zueinander in Dichtungen von Novalis und Tieck)
Einleitung
A. Novalis: Die Lehrlinge zu Sais
1. Grundlageninformation
1.1. Text und Materialien
1.2. Forschungsliteratur
2. Analyse
Exkurs: Krankheit und Gesundheit im frühromantischen Denken
B. Das Erlebnis der Landschaft. Ludwig Tiecks Rezeption der Schauerliteratur und seine Erzählungen Der blonde Eckbert und Der Runenberg
1. Grundlageninformation
1.1. Texte und Materialien
1.2. Forschungsliteratur
2. Analyse
VIII. Kapitel: Kunstfrömmigkeit (Wackenroder und Tieck)
Einleitung
A. Wilhelm Heinrich Wackenroder: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders
1. Grundlageninformation
1.1. Text und Materialien
1.2. Forschungsliteratur
2. Analyse
B. Wilhelm Heinrich Wackenroder: Musikalische Schriften (Berglinger-Texte)
1. Grundlageninformation
1.1. Texte und Materialien
1.2. Forschungsliteratur
2. Analyse
C. Ludwig Tieck: Franz Sternbalds Wanderungen
1. Grundlageninformation
1.1. Text und Materialien
1.2. Forschungsliteratur
2. Analyse
IX. Kapitel: Spiel, Scherz und tiefere Bedeutung (Zu Tiecks Komödien Der gestiefelte Kater und Die verkehrte Welt)
Einleitung
1. Grundlageninformation
1.1. Texte und Materialien
1.2. Forschungsliteratur
2. Analyse
Gesamtbibliographie
Ergänzung für die 2. Auflage:Nachtrage Forschungsliteratur (Auswahl)
Namenregister