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Verlagstext:

Allerorten wird über Postfaktizität geklagt. Politische Werte weichen dem Schüren von Ressentiments und der Manipulation von Gefühlen. Fake News, alternative Fakten oder Faktenchecks finden als letzte Rettung immer mehr gläubige Anhänger. Wie können wir dem Postfaktischen begegnen, das inzwischen sogar als geopolitische Strategie ¿ ausgehend von Trump, Orban & Co ¿ erfolgreich Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auszuhöhlen droht? Wir müssen das Phänomen systematisch unter die Lupe nehmen. Lars Distelhorst zufolge wurzelt das Postfaktische in der fortschreitenden kapitalistischen Ökonomisierung der Gesellschaft, in deren Folge Sinn¿ und Bedeutungsverhältnisse sich zusehends auflösen. Können Affen, die Pfeile auf den Finanzteil einer Zeitung werfen, ein ebenso gutes Aktienportfolio erzielen wie Investmentbanker? Ergibt es ernsthaft Sinn, über alternative Fakten nachzudenken? Oder ist es an der Zeit, grundlegend zu diskutieren, ob die heutige Gesellschaft noch eine Perspektive für die Zukunft darstellt?

Aus dem Inhalt:

Einleitung 1

Spielarten der Kritik n

Verstümmelungen des Genießens 14

Selbstoptimiertes Humankapital 24

Expotentielles Wachstum 34

In geschichtlicher Mission 43

Von der Aufklärung zur Postfaktizität 53

Identität und kosmische Furcht 56

Affen, Unworte und Demokratie 66

Post-Truth ist Bullshit 75

Irrationale Rationalitäten 85

Der große Leveller 95

Encore Geld und Kapital 98

Leinwände zu Röcken 104

Einige Marxlektüren 118

Implosion der Differenzen 136

Gesellschaft und Psychose 151

Verlust der Ideologie 154

Psychotisches Gleiten 170

Gekränkter Narzissmus 184

Fatale Strategien 199

Sollbruchstellen 217

Armut und Solidarität 220

Lernen als Muße 231

Kontingenz der Kreativität 241

Glaube und Hoffnung 252