Im Vielvölkerstaat der Habsburger-Monarchie ist die Pädagogik früher als in den meisten anderen Ländern als Lehrfach in die Universitäten eingeführt worden. Das Buch schildert erstmals zusammenhängend auf Grund der Primärquellen die Geschichte der ihm gewidmeten Lehrkanzeln an den österreichischen Universitäten von den Anfängen bis zur Gegenwart. Es werden die politischen Anstrengungen dargestellt, die zu ihrer Einrichtung, Besetzung und Vermehrung unternommen worden sind, sowie die Anteile, die das Unterrichtsministerium und die Professorenkollegien dabei gehabt haben. In diesem kulturgeschichtlichen Rahmen werden alle Personen behandelt, die als Dozenten Pädagogik gelehrt haben: Aus welchem Lebenskreis, mit welcher Vorbildung und auf welchem Berufsweg sind sie zu Dozenturen und Professuren gelangt? Wie haben sie ihr Fach verstanden und was haben sie darin geleistet? Berüchsichtigt werden sämtliche Besetzungsvorschläge und alle erfolgreichen Habilitationsverfahren. Einbezogen sind auch die Spezialdisziplinen Katechetik/Religionspädagogik, Heilpädagogik, Sportpädagogik und Wirtschaftspädagogik. Der erste Band dieses auf drei Bände angelegten Werkes behandelt einleitend die kulturpolitischen Vorgänge und die rechtlichen Grundlagen, die für das Fach Pädagogik an allen Hochschulen des Habsburger-Reiches und der Republik Österreich bestimmend gewesen sind. Im Hauptteil wird die Entwicklung an der für den Gesamtstaat stets maßgeblich gewesenen Universität Wien dargestellt.
/ AUS DEM INHALT: / / /
EINLEITUNG: SCHULWESEN, UNIVERSITÄTEN UND PÄDAGOGIK IM
HABSBURGER-REICH UND IN DER REPUBLIK 1
1. Staatsreform, Schulreform und Universitätsreform im
Zeitalter des aufgeklärten Absolutismus 6
2. Pädagogik als Pflichtfach für Theologie- und Lehramts-
Studenten: 1774-1848 29
3. "Erziehungskunde" von Lemberg bis Pavia, von Olmütz
bis Laibach 40
4. Schulreform und Universitätsreform nach 1848 61
5. Von der Abschaffung der "Erziehungskunde" zu den
ersten Lehrkanzeln für "Pädagogik" an den erneuerten
Philosophischen Fakultäten: 1848-1872 75
6. Ein Blick auf die Pädagogik an den nicht-deutschsprachigen
Universitäten Lemberg, Krakau, Budapest,
Klausenburg und Agram von 1870 bis 1918 98
7. Pädagogik an den Theologischen Fakultäten ab 1848 . . . 114
8. Professoren-Gewinnung und Nachwuchspflege 124
9. Pädagogik in den Studien- und Prüfungsvorschriften
für Lehramts-Studenten 141
10. Studien- und Prüfungsvorschriften für den Erwerb des
Doktorates und (seit 1971) des Magistergrades in
Pädagogik/Erziehungswissenschaft 175
11. Ausbau der "Erziehungswissenschaft" ab 1965 188
12. Auswirkungen allgemeiner Organisationsmängel der
nivellierten Gruppen-Universität auf das Fach Pädagogik
ab 1975 221
I. PÄDAGOGIK AN DER UNIVERSITÄT WIEN 231
1. Die erste Lehrkanzel für Erziehungskunde unter
VINCENZ EDUARD MILDE: 1806-1810 233
2. Pädagogik an der Philosophischen Fakultät zwischen
1810 und 1865 248
XVI Inhaltsverzeichnis
3. Erste Habilitation und erste Professur für Pädagogik:
THEODOR VOGT: 1865-1906 271
4. Wilhelm Jerusalem als Privatdozent und Professor für
Pädagogik: 1903-1923 288
5. LEO BURGERSTEIN als Privatdozent für "Hygienische
Pädagogik" (1906-1927) und die Lehrbeauftragten für
"Schulhygiene" bis 1942 302
6. Die Lehrkanzel für Pädagogik und das Pädagogische
Seminar unter ALOIS HÖFLER: 1907-1922 310
Exkurs: SIEGFRIED BERNFELD 322
7. FRIEDRICH WILHELM FOERSTER als Professor der
Pädagogik neben HÖFLER: 1913-1914 328
8. WILLIBALD KAMMEL als Privatdozent für "Experimentelle
Pädagogik und Pädagogische Psychologie": 1919-1938
. und 1945-1950 ., 338
9. "* KARL WOTKE als Privatdozent für "Geschichte der
Pädagogik": 1921-1929 352
10. OTTO POMMER als Privatdozent für Pädagogik: 1923-1941 357
11. Bemühungen um die Wieder-Besetzung der Lehrkanzel
1922/23 362
12. Die Lehrkanzel für Pädagogik und das Pädagogische
Seminar unter RICHARD MEISTER: 1923-1938 372
Exkurse: CHARLOTTE BÜHLER - HILDEGARD HETZER -
CHARLOTTE DANZIGER - ELSA KÖHLER - FERDINAND
BIRNBAUM 389
13. Rückschläge während der nationalsozialistischen
Diktatur: 1938-1945 401
a. JOSEF KRUG als kommissarischer Leiter des
Pädagogischen Seminars und Honorarprofessor für
Pädagogik: 1938-1945 403
b. Besetzungsvorschläge und Umwidmung der Lehrkanzel
in ein Extraordinariat für Philosophie und Pädagogik:
1938/39 409
c. OTTOMAR WICHMANN als außerordentlicher Professor
der Philosophie und Pädagogik: 1939-1945 421
Exkurs: ANTANAS PAPLAUSKAS als erster Assistent 423
14. RICHARD MEISTER als Professor der Pädagogik und
Kulturphilosophie: 1945-1956 425
Inhaltsverzeichnis XVII
Exkurse: HEINRICH GASSNER - ERNST SPRINGER -
ANTON SIMONIC 431
15. Die Kinderpsychologische Abteilung im Pädagogischen
Seminar unter SYLVIA BAYR-KLIMPFINGER: 1945-1961 . . . 454
16. Die Lehrkanzel für Pädagogik und das Pädagogische
Institut unter JOSEF LEHRL: 1956-1957 462
17. Die Lehrkanzel für Pädagogik und das Pädagogische
Institut unter RICHARD SCHWARZ: 1958-1963 477
18. Erste Habilitation für Pädagogik seit 40 Jahren 1963:
ALOIS EDER 491
19. Notbehelfe, Errichtung einer zweiten Lehrkanzel für
Pädagogik und Besetzungsvorschläge: 1963-1965 494
Exkurs: OTTO TIMP 495
20. Expansion, Differenzierung und Spezialisierung ab 1965 . 517
a. Die Abteilung für Theoretische und Systematische
Pädagogik unter MARIAN HEITGER (1967-1995) und
INES BREINBAUER (seit 1995) 537
b. Die Abteilung für Schulpädagogik unter ULRICH
SCHÖNDORFER (1965-1970), KARL WOLF (1970-1979)
und KARL HEINZ GRUBER (1986- ) 556
ba. Die Ära SCHÖNDORFER 556
bb. Die Ära WOLF 563
bc. Besetzungsvorschläge und sieben ordinariuslose
Jahre: 1979-1986 570
bd. Die Ära GRUBER 578
c. Die Abteilung für Erwachsenenbildung und
Außerschulische Erziehung unter HERBERT ZDARZIL
(1971-1997) und Vorschläge für seine Nachfolge 585
d. Die Abteilung für Empirische Pädagogik unter
RICHARD OLECHOWSKI seit 1977 596
e. HELMUT ENGEL BRECHT als Lehrbeauftragter und
Honorarprofessor für "Geschichte des österreichischen
Bildungswesens" seit 1969 612
f. Habilitationen: FRIEDRICH OSWALD (1980) - WERNER o
SCHWENDENWEIN (1981) - INES MARIA BREINBAUER (1983) -
WOLFGANG SCHMIDL (1983) - KARL GARNITSCHNIG (1986) -
NIKOLAUS SEVERINSKI (1986) - HORST PFEIFFLE (1987) -
ALFRED SCHIRLBAUER (1991) - GÜNTER HANISCH (1991) -
LEOPOLD KRATOCHWIL (1991) - WILFRIED DATLER (1995) -
XVIII Inhaltsverzeichnis
ERICH RIBOLITS (1996) - HELMUT FIGDOR (1996) -
GISELA GERBER (1997) - REINHOLD STIPSITS (1998) -
ROBERT HUTTERER (1998) - BERNHARD HACKL (1999) -
Pädagogische Soziologie: JOSEF KURZREITER (1973) . . . 617
g. Aufgabenbereiche des "Instituts für Erziehungswissenschaft"
und des "Instituts für die schulpraktische
Ausbildung" nach dem Inkrafttreten des UOG 1993
an der Universität Wien mit 1. Jänner 2000 680
21. Pädagogik an der Katholisch-Theologischen Fakultät . . . 682
a. LAURENZ MÜLLNER als Professor für christliche
Philosophie einschließlich der Pädagogik: 1886-1896 . 683
b. VIRGIL (FRANZ) GRIMMICH: 1897-1901 685
c. ERNST SEYDL: 1902-1912 688
d. MARTIN GRABMANN: 1913-1918 689
e. WENZEL POHL als Professor der christlichen Philosophie
\ und Pädagogik: 1920-1938 691
V f. Katechetik als Teil der Pastoraltheologie: 1872-1923 . 695
g. LEOPOLD KREBS als Professor der Pastoraltheologie
und Katechetik: 1923-1946 699
h. MICHAEL PFLIEGLER als Dozent für Pastoraltheologie
1935-1945 und als Professor: 1945-1961 704
i. Der Religionswissenschaftler und Völkerkundler
LEOPOLD WALK (1885-1949) als Erziehungshistoriker . 712
j . Der Missionswissenschaftler JOHANNES THAUREN
(1892-1954) als Missionspädagogiker 714
k. Habilitationen für pädagogische Fächer: FRIEDRICH
MITTELSTEDT (1940) - ALOIS GRUBER (1957) -
LEOPOLD LENTNER (1958) - FRANZ-JOSEF HUNGS
(1978) - ANDREAS SCHNIDER (1996) 716
1. BRUNO DREHER als Professor für Religionspädagogik
und Kerygmatik: 1968-1971 736
m. JOSEF MÜLLER als Professor für Religionspädagogik
und Kerygmatik: 1973-1977 742
n. WOLFGANG LÄNGER als Professor für Religionspädagogik
und Katechetik seit 1979 747
o. Rückblick 751
p. Aufgabenbereich des "Instituts für Religionspädagogik
und Katechetik" nach dem Inkrafttreten des UOG
1993 an der Universität Wien mit 1. Jänner 2000 753
Inhaltsverzeichnis XIX
22. Pädagogik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät . . . 753
a. SUSANNE HEINE als erste Dozentin und Professorin für
Religionspädagogik: 1978-1990 754
b. GOTTFRIED ADAM als Professor für Religionspädagogik
seit 1992 759
c. Habilitationen: ROBERT SCHELANDER (1997) -
REINHOLD MOKROSCH (1997) 762
d. Aufgabenbereich des "Instituts für Religionspädagogik"
nach dem Inkrafttreten des UOG 1993 an der
Universität Wien mit 1. Jänner 2000 766
23. "Heilpädagogik" an der Medizinischen Fakultät 767
a. ERWIN LAZAR: 1911-1932 771
b. HANS ASPERGER: 1932-1957 und 1962-1980 777
c. FRANZ WURST: 1964-1985 793
d. RUDOLF ALLERS: 1927-1938 795
e. Habilitation eines Psychologen für "Medizinische
' , Heilpädagogik" 1988: TONI REINELT 802
24. Das Interfakultäre Institut für Sonder- und
Heilpädagogik: 1980-1993 806
25. Die Ordentliche Professur für Sonder- und Heilpädagogik
seit 1996 815
26. Pädagogik der Leibesübungen/Sportpädagogik 819
a. Schul- und studienrechtliche Entstehungsbedingungen
820
b. VINCENZ EDUARD MILDE (1777-1853) als Theoretiker
der Leibeserziehung 827
c. Mißlungene Versuche, die Turnlehre wissenschaftlich
aufzuwerten: JARO PAWEL, KARL GAULHOFER 829
d. Erste Habilitation und Verleihung der Lehrbefugnis: ^
ERWIN MEHL als Dozent und Honorarprofessor für
"Pädagogik der Leibesübungen" (1941-1945) 839
e. Vom "Institut für Leibeserziehung" (1946) zur ersten
Lehrkanzel für "Pädagogik der Leibesübungen"
(1968): HANS GROLL als Dozent und Professor
(1947-1975) 854
f. Expansion, Differenzierung und Spezialisierung ab
1977: Von der "Pädagogik der Leibesübungen" zu
den "Sportwissenschaften" 871
XX Inhaltsverzeichnis
f a. RAIMUND SOBOTKA als ordentlicher Professor für
"Pädagogik der Leibesübungen": 1976-1999 874
f b. JOHANNES STROHMEYER als Dozent für "Geschichte
und Pädagogik des Sports": 1982-1995 879
f c. Habilitation von KONRAD KLEINER für
"Bewegungs- und Sportpädagogik" (1999) 881
f d. Berufungsvorschlag für die Planstelle eines
ordentlichen Professors für "Sport-/Bewegungspädagogik"
1999 885
g. Aufgabenbereich des "Instituts für Sportwissenschaft"
nach dem Inkrafttreten des UOG 1993 an der
Universität Wien mit 1. Jänner 2000 889
ANHANG
\L. OTTO WILLMANN über die Einführung pädagogischer
Studien an den österreichischen Hochschulen:
"Promemoria zu Händen Sr. Excellenz des Herrn
Ministers von STREMAYR" vom 18. Dezember 1871 890
2. WOLFGANG BREZINKA: Denkschrift über Maßnahmen zur
Förderung der Erziehungswissenschaft in Österreich
vom 27. November 1963 895
3. Erlaß des Bundesministeriums für Unterricht vom
22. Dezember 1964 an die Dekanate der Philosophischen
Fakultäten der Universitäten Wien, Graz, Innsbruck und
Salzburg: Ausbau der Lehrkanzeln für Erziehungswissenschaft
und ihre Hilfswissenschaften an den
österreichischen Universitäten 902
4. Brief des Bundesministers für Unterricht Dr. THEODOR
PIFFL-PERCEVIC vom 11. März 1965 an die Dekane der
Philosophischen Fakultäten in Wien, Graz, Innsbruck
und Salzburg 903
5. Brief des Bundesministers für Unterricht Dr. THEODOR
PIFFL-PERCEVIC vom 21. Oktober 1966 an das Professorenkollegium
der Philosophischen Fakultät der Universität
Innsbruck 904
Inhaltsverzeichnis XXI
Verzeichnis der Abkürzungen XXII
Abbildungen 909
Abbildungsnachweis 925
Literaturverzeichnis 927
Personenregister 1007
Sachregister 1035
Länder- und Ortsregister 1057