Die Mapuche bezeichnen sich selbst als Herren des Landes oder Menschen der Erde (che = Mensch und mapu = Erde). Diese Selbstbezeichnung ist zugleich Ausdruck ihrer kulturellen und religiösen Identität, sodass sich ihreTradition von ihrer Utopie kaum trennen lässt. Sie leben traditionell agrarisch, bewahren und erhalten die Erde; ihre Riten sind auf die Erde bezogen. Doch die Lebenswelt der einst unbesiegbaren Mapuche oder Araukaner wird von den Folgen der Globalisierung und neoliberaler Marktinteressen bedroht. Fernando Diaz führt in diesem Band in die Geschichte und Kultur dieser größten indigenen Volksgruppe in Chile ein und ergreift die Option für den Selbstartikulationsprozess der Mapuche in der chilenischen Gesellschaft ebenso wie in Theologie und Kirche. (Verlagstext)
/ AUS DEM INHALT: / / / Thomas Schreijäck: Utopie braucht Tradition | 9
1CHILE: EIN LAND UND VIELE VÖLKER / 1.1 Allgemeine Einführung | 13
1.2 Daten zur Bevölkerung | 13
1.3 Die Volkszählung und die ethnische Zugehörigkeit | 14
1.4 Sozio-kulturelle Bedingungen | 15
1.5 Wirtschaft und Politik | 16
1.6 Zahlen im internationalen Vergleich | 16
1.7 Armut und ungleiche Verteilung | 17
1.8 Arbeitslosigkeit und Armut | 17
1.9 Soziale und kulturelle Veränderungen | 19
1.10 Fortschritte und Rückschritte | 20
1.11 Indigene Völker | 21
1.12 Sozio-politische Situation | 22
1.13 Religiöse Zugehörigkeit und Pluralismus | 23
1.14 Kirche und Befreiung | 23
1.15 Chile, ein Land, viele Nationen | 24
1.16 Schlussbetrachtung | 25 /
2DAS VOLK DER MAPUCHE - MENSCHEN DER ERDE / 2.1 Allgemeine Einführung | 27
2.2 Die Strategie der totalen Eroberung | 27
2.3 Der Widerstand der Mapuche | 29
2.4 Verhandlungen und Autonomie | 30
2.5 Die Eroberung durch die Taufe | 31
2.6 Unabhängigkeitskriege und Beginn der Republik | 33
2.7 Der so genannte Befriedungskrieg | 33
2.8 Landzuweisung und Reduktion | 34
2.9 Die Mission nach der Reduktion | 35
2.10 Die Mapuche-Gesellschaft nach der Reduktion | 35
2.11 Die Mapuche-Land-Bewegung | 36
2.12 Rückkehr zur Demokratie und politischer Pakt | 37
2.13 Gegenwärtige Bedrohungen | 38
2.14 Territorium, Identität und Autonomie | 38
2.15 Herausforderungen an die chilenische Gesellschaft und ihre Institutionen heute | 39 /
3ETHIK DES MYTHOS UND PÄDAGOGIK DES RITUS / 3.1 Einführung | 41
3.2 Die Ritualzusammenkunft | 41
3.3 Der Krieg | 42
3.4 Das Territorium (mapu) | 44
3.5 Die Tradition | 45
3.6 Der Ritus | 46
3.7 Der nguillatún | 46
3.8 Der machitún | 48
3.9 Der Mythos | 49
3.10 Der Ursprungsmythos des Mapuche-Volkes | 50
3.11 Kosmische Verantwortung | 53
3.12 Opfer, Symmetrie und das Prinzip der Reziprozität | 54
3.13 Abschließende Betrachtung | 56 /
4SCHAMANEN, HEILER UND DIE RELIGION / 4.1 Einführung | 59
4.2 Schamanen, Schamanismus und Neoschamanismus | 59
4.3 Der machi und die machi | 60
4.4 Der machitún - ein Heilungsritus | 62
4.5 Auslegungsversuche | 63
4.6 Die religiöse Erfahrung und die spirituellen Kräfte | 66
4.7 Elemente zum Verständnis des Göttlichen in der Mapuche-Religion | 68
4.8 Das Problem des Bösen | 70
4.9 Herausforderungen an theologische Wissenschaft und Lehre | 71 /
5THEOLOGIE DER BEFREIUNG UND DIE ENTDECKUNG DER KULTUREN / 5.1 Das IIVatikanische Konzil und die theologische Aufgabe in Lateinamerika | 73
5.2 Die Wurzeln der Befreiungstheologie | 74
5.3 Die Konferenz von Medellin | 75
5.4 Die theologische Reflexion nach dem Konzil | 77
5.5 Der sozio-politische Kontext | 77
5.6 Anfänge der Befreiungstheologie | 78
5.7 Die Theologen und das Volk Gottes | 80
5.8 Der andere ArmeNeue theologische Entwürfe | 81
5.9 Kultur und Inkulturation | 82
5.10 Inkulturation und Befreiung | 83
5.11 Die bleibende Aufgabe | 85 /
6GLOBALISIERUNG ALS HERAUSFORDERUNG FÜR DIE INDIGENEN VÖLKER LATEINAMERIKAS / 6.1 Die Globalisierung | 87
6.2 Die Logik der Akkumulation | 88
6.3 Die Unterordnung | 89
6.4 Kommunikation und Verständigung | 90
6.5 Apokalypse und Hoffnung | 92
6.6 Forderungen der Indígenas | 92
6.7 Die Utopie einer geschwisterlichen | Erde 94
6.8 Abschließende Gedanken | 95 /
7INDIANISCHE/INDIGENE THEOLOGIE / 7.1 Unbehagen an der Mission | 97
7.2 Die Rezeption des IIVatikanischen Konzils | 98
7.3 Die anthropologische Kritik und das kirchliche Unbehagen | 99
7.4 Unterschiedliche Kirchenmodelle | 101
7.5 Die indigene Theologie | 102
7.6 Die Theologie als zweites Wort | 105
7.7 Abschließende Gedanken | 105 /
8DIE GEWALT UND DAS HEILIGE IN DER KOSMOVISION DER MAPUCHE UND IM CHRISTENTUM / 8.1 Ein Lebensentwurf im opfer-losen Horizont | 111
8.2 Die Anerkennung des Anderen | 112
8.3 Der Andere als Möglichkeit | 117
8.4 Mimesis als Möglichkeit des Wandels | 119
8.5 Utopischer Horizont und religiöse Vorstellungswelt | 121
8.6 Die Perspektive der Opfer | 122
8.7 Mission als Gratuität | 123 /
9INDIGENE KIRCHE AUF DEM WEG ZUM REICH GOTTES / 9.1 Indigene Kirche | 125
9.2 Trinitarisches Fundament: die Missio Dei | 126
9.3 Der VaterParadigma der Identität | 127
9.4 Die Sendung des SohnesParadigma der Alterität | 129
9.5 Der Heilige GeistParadigma der Beziehung | 130
9.6 Identität, Alterität und Beziehung | 132
9.7 Die Anerkennung der indigenen Religionen | 132
9.8 Anerkennung einer komplexen christlichen Erfahrung | 133
9.9 Indigene Kirchen, die aus verschiedenen Kosmovisionen hervorgehen | 134
9.10 Die Suche nach einer Erde ohne Leid | 135 /
ANHANG / Literaturverzeichnis | 137