Johann Friedrich Herbart errang als Pädagoge Weltruhm, geriet jedoch als Philosoph und Kritiker Immanuel Kants in den Schatten der neukantianistischen Philosophie. Erst in jüngerer Zeit ist das Inter-esse an ihm auch von philosophische Seite wieder aufgeflammt. Eine Neuherausgabe von Herbarts „Lehrbuch zur Psychologie“, erstmals 1816 erschienen, sollte endlich auch den Blick auf den Psychologen Herbart lenken. Es gibt nachvollziehbare Motive dafür, warum die Geschichtsschreibung der Psychologie im 20. Jahrhundert einen Bogen um diesen so vielseitigen wie schwierigen Autor machte, der indes wie kein anderer die erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Grundlagen der Psychologie reflektierte und als der eigentliche Initiator der deutschen wissenschaftlichen Psychologie zu gelten hat. Herbart, der auf scheinbar abgelegenen Gebieten wie Mathematik und Tonpsychologie immens innovativ wirkte, könnte auch der derzeitigen, immer noch vorwiegend empiristisch verfahrenden Psychologie neue theoretische Impulse vermitteln, deren sie, im Wettstreit mit der reduktionistisch verfahrenden Neuropsychologie, bedarf, wenn sie ihren Status als eigenständige Wissenschaft behalten will.
INHALT.
Seite
Vorrede zur ersten Ausgabe 3
Einleitung (§§. 1-9) 6
E r s t e r Theil. Grundlehre.
1. Cap. Von dem Zustande der Vorstellungen, wenn sie als Kräfte
wirken (§§. 10-12) 15
2. Cap. Vom Gleichgewichte und den Bewegungen der Vorstellungen
(§§. 13-21) 17
3. Cap. Von den Complexionen und Verschmelzungen (§§. 22-32) . 21
4. Cap. Von den Vorstellungen als dem Sitze der Gemüthszustände
(§§. 33-38) 29
5. Cap. Vom Zusammenwirken mehrerer Vorstellungsmassen (§§.
39-43) 32
6. Cap. Vorblicke auf die Verbindung zwischen Seele und Leib
(§§. 44-52) 34
Zweiter Theil. Empirische Psychologie.
Erster Abschnitt. Von den Geistesvermögen, als dem anscheinend
ursprünglich und wesentlich Mannigfaltigen im mensch-
lichen Gemüthe.
1. Cap. Ueberblick über die angenommenen Geiatesverinögen (§§.
53-59) 38
2. Cap. Ueber die Grenzlinie zwischen den untern und obern Ver-
mögen (§§. .60-66) 45
3. Cap. Vorstellungsvemögen (§§. 67-94) 53
4. Cap. Gefuhlvermögen (§§. 95-106) 70
5. Cap. Begehrungsvermögen (§§. 107-119) 78
6. Cap. Von der Zusammenwirkung und Ausbildung der Geistes-
vermögen (§§. 120-125) 86
Zweiter Abschnitt. Von den geistigen Zuständen.
1. Cap. Ueber die allgemeine Veränderlichkeit der Zustände (§§.
126-130) ., 90
2. Cap. Von den natürlichen Anlagen (§§. 131-135) 92
3. Cap. Von äusseren Einwirkungen (§§. 136-141) 96
4. Cap. Von den anomalen Zuständen (§§. 142-149) 99
D r i t t e r T h e i l . R a t i o n a l e P s y c h o l o g i e .
Erster Abschnitt. Lehrsätze aus der Metaphysik.
1. Cap. Von der Seele und der Materie (§§. 150-156) 108
2. Cap. Von den Lebenskräften (§§. 157-161) 111
3. Cap. Von der Verbindung zwischen Seele und Leib (§§. 162-166) 114
Zweiter Abschnitt. Erklärungen der Phänomene.
1. Cap. Von den Vorstellungen, des Räumlichen und Zeitlichen
(§§. 167-178) , 117
2. Cap. Von der Ausbildung der Begriffe (§§. 179-193) . . . . 125
3. Cap. Ueber unsere Auffassung der Dinge und Unserer selbst
(§§. 194-204) 134
4. Cap. Vom unbeherrschten Spiele des psychischen Mechanismus
(§§. 205-227) 144
5. Cap. Von der Selbstbeherrschung, insbesondere von der Pflicht,
als einem psychischen Phänomene (§§. 228-239) . . . 156
6. Cap. Psychologische Betrachtungen über die Bestimmung des
Menschen (§§. 240-252) 166
Anhang 175
Verfasser*innenangabe:
Johann F. Herbart
Jahr:
2003
Verlag:
Würzburg, Königshausen & Neumann
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ISBN:
3-8260-2280-X
Beschreibung:
240 S.
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Mediengruppe:
Buch