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Wie die Schweiz zur Schokolade kam

der Kakaohandel der Basler Handelsgesellschaft mit der Kolonie Goldküste (1893 - 1960)
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Franc, Andrea
Verfasser*innenangabe: Andrea Franc
Jahr: 2008
Verlag: Basel, Schwabe
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Wie kommt ein Land, das nie eine Kolonialmacht war, zu einem nationalen Erkennungszeichen, das aus Kakao hergestellt wird? Am Fallbeispiel der Basler Handelsgesellschaft (BHG) wird die globale Vernetzung der Schweizer Volkswirtschaft deutlich. Es war die 1859 von der Basler Mission als Aktiengesellschaft gegründete BHG, die 1893 den ersten Sack ghanaischen Kakaos nach Europa verschiffte. Bereits 1911 wurde die britische Kolonie Goldküste zum grössten Kakaoproduzenten der Welt, und viele afrikanische Plantagenbesitzer, Geschäftsleute und Häuptlinge brachten es zu Wohlstand. Die als Entwicklungsprojekt konzipierte Schweizer Firma war jedoch während eines halben Jahrhunderts Teil eines Kartells der europäischen Handelsgesellschaften, das nicht nur die Kakaopreise für die ghanaischen Bauern drückte, sondern auch aufstrebende afrikanische Kaufleute daran hinderte, Kakao in Eigenregie nach Europa zu verschiffen. Das heutige Ghana blieb fast während des gesamten 20. Jahrhunderts weltgrösster Kakaoproduzent, und die BHG war bis auf wenige Jahre die einzige Schweizer Firma, die an der Goldküste zur Kolonialzeit Kakao einkaufte. Nachdem die Schweizer Schokoladenindustrie zu Beginn des Jahrhunderts stark gewachsen war, musste sie zwei Weltkriege und die Weltwirtschaftskrise überstehen. Die Rohstofflieferungen der BHG aus den Kolonialgebieten haben der Branche das Überleben gesichert und das Produkt Schweizer Schokolade in die Nachkriegszeit gerettet. Mit der vorliegenden Studie wird somit ein bisher vergessenes Kapitel in der Geschichte der Schweizer Schokolade ergänzt. Die Schweizer Schokolade wird zudem zum Symbol eines Wohlstandes, der zu einem grossen Teil ausserhalb der Landesgrenzen erworben wurde und sich auf imperiale Praktiken abstützte. Durch die genaue Beobachtung des Verhaltens der Schweizer Kaufleute in Afrika vermeidet die Autorin jedoch eine Pauschalverurteilung der Schweiz zur Kolonialzeit. Im Gegenteil zeichnet sie ein Bild vieler verschiedener Akteure, die in einem fragilen Kräftemessen nicht nur ihre ökonomischen Vorteile, sondern auch ihre Ideologien zum Zug kommen lassen wollen.
 
/ AUS DEM INHALT: / / / Dank 9
Einleitung 11
Die Schweizer Schokolade 11
Der Kakaohandel der Basler Handelsgesellschaft
mit der Kolonie Goldküste 13
Forschungslandschaft 17
Die Schweizer Wirtschafts- und Überseegeschichte 17
Afrikanische Geschichte 25
Kakao und Schokolade 31
Entwicklungszusammenarbeit 34
Imperialismus 37
Das Firmenarchiv der Basler Handelsgesellschaft (BHG) 40
Forschungsfrage 41
Methode 44
Aufbau der Arbeit 46
Bemerkungen 48
IVom Kakao zur Schokolade 49
1Kakao und Schokolade 49
La) Die Speise der Götter 49
l.b) Die Eroberung Europas 50
l.c) Die Entstehung der Schweizer Schokoladenindustrie .52
l.d) Strukturwandel im Kakaoanbau 53
2Kolonialisierung und Übergang zum "legitimen" Handel 56
2.a) Handel mit Sklaven und Palmöl: das 19Jahrhundert 56
2.b) Der Kakaoboom 59
2.c) Die Briten und der junge Staat Ghana 61
2.d) Kakaohandel im 20Jahrhundert 64
3Die Basler Mission und der Handel 67
3.a) Die Basler Mission 67
3.b) Die Gründung der Basler Missionshandelsgesellschaft
(MHG) 70
3.c) Die Anfänge der Handelsgesellschaft
an der Goldküste 73
4Afrikanische Bauern und Basler Missionare 77
4.a) Erste Versuche mit Kakao 77
4.b) Tetteh Quarshie 78
4.c) Ein historischer Export 80
4.d) Wie die Basler Handelsgesellschaft
ihre Geschichte entdeckte 82
4.e) Die Kakaoproduktion wird zum Dorn im Auge
der Missionare 84
IIKakaohandel 1893-1918 87
5Die Anfänge des Kakaohandels 87
5.a) Die Faktoreien an der Goldküste
um die Jahrhundertwende 87
5.b) Der Kakaoeinkauf 89
5.c) Konkurrenzfirmen und Kartelle 92
6Die Reformen von 1909 95
6.a) Die "Handlungsfrage" 95
6.b) Vom Missionar zum Kaufmann 98
7Der Kakaohandel 102
7.a) Trockenmaschinen, Lastwagen und Brücken 102
7.b) Der Einstieg Asantes in den Kakaohandel 105
7.c) Die anderen Firmen 107
8Die MHG als europäische Handelsgesellschaft 111
8.a) Das Kakaohändlernetz in Europa 111
8.b) Alltag in der Basler Missionshandelsgesellschaft 114
8.c) Der Kakaohandel an der Goldküste
während des Ersten Weltkriegs 117
IIIKakaohandel in der Zwischenkriegszeit 121
9Die Trennung von der Mission und die Gründung der UTC 121
9.a) Deutschfreundlichkeit, Trennung von der Mission,
Konfiszierung 121
9.b) Die Gründung der UTC 125
9.c) Die Unternehmer der Goldküste 129
9.d) Die ersten Jahre der UTC an der Küste 132
10Die UTC als internationales Netzwerk 136
10.a) Die neuen Firmen OBL und Afram
und der neue Kakaohandel 136
l0.b) Die UTC verändert sich , 139
Inhalt
11Die UTC an der Goldküste 142
11.a) Die Beziehung zu den Einheimischen 142
11.b) Neue Herausforderungen in der Vorkriegszeit 147
12Spannungen zwischen Afrikanern und Europäern 151
12.a) Der grosse Kakao-Hold-up der Saison 1937/38 151
12.b) Einheimische Verschiffer 158
IVDie 1940er und 1950er Jahre 173
13Der Zweite Weltkrieg 173
13.a) Ausbruch des Kriegs: Nichts geht mehr 173
13.b) Übergang zur Kriegswirtschaft in der Schweiz 176
13.c) Die koloniale Kriegswirtschaft der Briten 180
13.d) Während des Kriegs an der Küste 182
13.e) Handel in London und New York 185
14Kriegswirtschaft nach dem Krieg 188
14.a) Die Handelshemmnisse nach dem Krieg 188
14.b) Der kontrollierte Kakaohandel in England
und an der Küste 191
15Die Zeit der Ghanaer beginnt 193
15.a) Die Basler Handelsgesellschaft
als Unternehmen der Nachkriegszeit 193
15.b) Die wirtschaftlichen Hintergründe
der Unabhängigkeitsbewegung 198
15.c) Afrikanisierung 201
16Das Ende des Kakaohandels 204
16.a) Die Europäer geben den Kakaoeinkauf auf 204
16.b) Ghana wird unabhängig 207
16.c) Die UTC wird Hoflieferant 210
VImperialismus oder Entwicklungszusammenarbeit? 213
Schlussfolgerungen 213
Kriterien 213
Die Beziehung der BHG zur Kolonialmacht England 215
Die Rolle der Auslandschweizer 219
Trittbrettfahrerin? 222
Schweizer Staat und Schweizer Firma 226
Kartell : 230
Ideologie 234
Handel als Entwicklungszusammenarbeit? 241
Kakao und Kredite 244
Die Bedeutung des Kakaohandels der BHG
für die Schweizer Schokoladenindustrie 247
Zusammenfassung und Ausblick 249
Quellen 255
Relevante Archive 255
Konsultierte Archive 255
Nicht konsultierte Archive 256
Andere Quellenarten 256
Verwendete Quellen 256
Auswahl der Quellen 257
Quellenkritik pro Archiv 258
BHG-Material im Archiv der mission 21 (BM) 258
Vorkriegszeit (1893-1914) 258
Der Erste Weltkrieg (1914-1918) 261
Zwischenkriegszeit, Gründung der UTC (1918-1939) .262
Der Zweite Weltkrieg (1939-1945) 264
Nachkriegszeit (1945-1957) 266
Unabhängigkeit (ab 1957) 267
Memoiren 268
Archiv der mission 21 268
Privatbesitz 269
Schweizerisches Wirtschaftsarchiv (SWA) in Basel 269
Bibliographie 271
Zeittafel 278
Glossar 280
Personen 285
Annex 288
Abbildungsverzeichnis 296
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Franc, Andrea
Verfasser*innenangabe: Andrea Franc
Jahr: 2008
Verlag: Basel, Schwabe
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GW.TE
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ISBN: 978-3-7965-2409-7
2. ISBN: 3-7965-2409-5
Beschreibung: 297 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Schlagwörter: Basler Handels-Gesellschaft, Geschichte 1893-1960, Ghana, Kakaohandel, Schokolade, Basel / Handels-Gesellschaft, Chocolate, Kakao / Handel, Kakaobohne / Handel
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. S. [271] - 277
Mediengruppe: Buch