1989/90 ging von den Gesellschaften östlich des Eisernen Vorhangs ein großer Freiheitsimpuls aus. Doch der brachte dort den Verlust von Arbeitsplätzen, sozialer Sicherheit und politischen Gewissheiten. Die jüngste Geschichte Ostmitteleuropas ist voller Brüche, Neuanfänge und Umwälzungen. Viele Staaten haben eine atemberaubende Entwicklung hinter sich. Aus ihr erklären sich auch jene Phänomene, die uns mit Blick auf Ungarn, Polen u.a. aktuell beschäftigen.
Reinhold Vetter fasst seine profunden Kenntnisse dieser Region zu einer konkurrenzlosen Zeitgeschichte der östlichen EU-Staaten zusammen. (Verlagstext)
Inhaltsverzeichnis:
Einleitung - Das epochale Jahr 1989 9
Weichenstellungen - Veränderte
Rahmenbedingungen 15
Die Zwei-plus-Vier-Verhandlungen und die deutsche
Vereinigung 19
Auflösungsprozesse 30
Die Sowjetunion bricht auseinander 30
Der Zerfall Jugoslawiens 35
Tschechen und Slowaken trennen sich 52
Neue Koordinatensysteme für die Politik 58
Die Attraktivität von Nato und Europäischer
Gemeinschaft 58
Die Schattenseiten der Globalisierung:
Finanz- und Flüchtlingskrise 63
Transformationsprozesse - Länderstudien 73
Nach erfolgreichem Umbruch auf autoritären Abwegen:
Polen 74
Erdrutschsieg 75
Schocktherapie 77
Die Verfassung von 1997 80
Zersplitterte Parteienlandschaft 82
Wenig Vertrauen in die Politiker 85
Radikalkur mit Folgen 88
Die autoritäre Wende 91
Beschädigte Erfolgsgeschichte 95
Der Staat als Vehikel unternehmerischer Interessen:
Tschechische Republik wo
Die samtene Revolution 101
Demokratie und Marktwirtschaft in den Anfängen 103
Gefahren für die liberale Verfassung 105
Unmut über die traditionellen Parteien 108
Religionsfernes Land 112
Wirtschaftlicher Spitzenreiter im Osten 114
Distanziertes Mitglied der Gemeinschaft 116
Mafiosi im Vorzimmer des Ministerpräsidenten: Slowakei 122
Rechte Politik von links 124
Mafiose Netzwerke in der Politik 128
Katholische Offensive 131
Wirtschaftlich erfolgreich trotz aller Unkenrufe 136
Haltung zur EU: Pragmatisch bis skeptisch 139
Vom demokratischen Aufbruch zum »illiberalen System«:
Ungarn 143
Transformation von oben 143
Nach 20 Jahren: Eine reaktionäre Verfassung 146
Ein übermächtiger Fidesz 149
Zwischen Genie und Melancholie 153
Marktwirtschaft statt »Gulaschkommunismus« 157
Schaukelpolitik zwischen Brüssel und Moskau 161
Der postjugoslawische Musterschüler: Slowenien 167
Viel gelobte Verfassung 168
Politik aus der Mitte heraus 170
Katholische Dominanz 176
Florierende Wirtschaft 181
Außenpolitisch integriert 183
Demokratie mit nationalistischen Untertönen: Kroatien 187
Ein mächtiger Nationalist 188
Neuanfang 191
Zwei bestimmende Parteien 195
Verbreiteter Nationalismus bei Katholiken 199
Nachhaltig geschwächt 204
Schwierige Normalisierung 206
Exkurs - Im Wartesaal der EU:
Der westliche Balkan 210
Das kommunistische Erbe der Sozialdemokraten:
Rumänien 219
Erste Demokratisierungsschritte 221
Im Dickicht von Macht und Korruption 225
Verfassungsinhalte hier, Verfassungsrealität dort 234
Ausgrenzung der Roma 238
Große Armut trotz wirtschaftlicher Erfolge 242
EU-Mitgliedschaft zweiter Klasse 244
Oligarchen trotzen der Verfassung: Bulgarien 247
Kurzlebige Regierungen 249
Ein Monarch als wenig erfolgreicher Regierungschef 253
Widersprüchliches zu den Minderheiten 259
Politikverdrossenheit 262
Armenhaus Europas 265
Mal Richtung Westen, mal gen Osten 267
EU-Mitglieder im Schatten Russlands:
Litauen, Lettland, Estland 270
Befreiung aus sowjetischer Vorherrschaft 271
Volatile Parteienlandschaft 275
Demokratisch-parlamentarische Republiken 278
Russen und Polen 285
Opfer und Täter 288
Wirtschaftliche Erfolge mit sozialen Schattenseiten 291
Schutz vor Russland 295
Schlussbetrachtung - So manche Hoffnung
von 1989 blieb unerfüllt 301
Sonderfall DDR 302
Bemerkenswert friedlich 306
Ambivalente Bilanz 39
Projekt der Eliten 316
Anmerkungen 320
Leseempfehlungen 329
Karte 332
Personenregister 334