Wie kaum ein anderes Konzept beherrscht das ''Lebenslange Lernen'' bildungspolitische Forderungen und pädagogische Programme. Dennoch sucht man nach einer genauen Definition, was mit diesem ''Schlüsselwort'' eigentlich gemeint ist, bislang oft vergeblich. Das Buch gibt zunächst eine detaillierte Beschreibung des Konzepts und fokussiert dabei das Lernen der Menschen über die gesamte Lebensspanne - wobei die Grenzen herkömmlicher Bildungsstrukturen und die Einteilung in strikt aufeinanderfolgende Abschnitte des Bildungsweges durchbrochen werden. Des Weiteren werden empirische Forschungsergebnisse dargestellt, die das Lebenslange Lernen als soziales Phänomen beschreiben. Außerdem wird die Frage nach den individuellen und institutionellen Bedingungen lebenslanger Lernprozesse aufgegriffen sowie Herausforderungen für die Bildungsforschung benannt. Schließlich geht dieser Band auch auf die neuen Berufsfelder und Aufgaben ein, die sich für Pädagoginnen und Pädagogen aus dem Konzept des Lebenslangen Lernens ergeben.
Inhalt
Vorwort der Herausgebenden.......................................................... 5
Vorwort zur zweiten Auflage.......................................................... 7
Einleitung............................................................................................ 13
1 Systematische und historische Annäherungen
an das Lebenslange Lernen.................................................. 17
1.1 Diskurs und Phänomen Lebenslanges Lernen......... 17
1.2 Historische Veränderungen des Lebenslangen
Lernens.......................................................................... 20
1.2.1 Vom individuellen Lernen im Lebens
zusammenhang zur Fokussierung
des Lernens in Bildungseinrichtungen......... 20
1.2.2 Vom Ausbau institutionalisierter Weiter
bildung zum Lernen im Lebenslauf.............. 22
1.3 Gesellschaftliche Hintergründe für die Ausweitung
lebenslanger Lernprozesse ......................................... 26
1.3.1 Anforderungen einer modernen Wissens
gesellschaft ........................................................ 26
1.3.2 Veränderung der Arbeit in der spätmodernen
Gesellschaft ...................................................... 28
1.3.3 Individualisierung und reflexive Moderni
sierung als Motor für Lebenslanges Lernen .. 30
1.3.4 Beschleunigung des Lebenstempos................ 31
1.4 Zusammenfassung und offene Fragen ...................... 32
2 Lebenslanges Lernens als bildungspolitisches
Programm............................................................................... 35
2.1 Die Hinwendung zum Lebenslangen Lernen......... 35
2.2 Verstummen und Wandlungen des Diskurses......... 39
2.3 Verschiedene bildungspolitische Programme ......... 41
2.3.1 Vom institutionalisierten Lehren zum
individuellen Lernen - die Vorschläge
von OECD und UNESCO............................. 41
2.3.2 Lebenslanges Lernen als Grundlage
für die Entwicklung Europas und der Welt:
die Konzepte der Europäischen Union
und der Weltbank........................................... 45
2.3.3 Perspektiven der Umsetzung Lebenslangen
Lernens in Deutschland.................................. 60
2.4. Zusammenfassung ....................................................... 63
3 Lebenslanges Lernen als dreifache Ausdehnung
des Lernens: Herausforderungen für die pädagogische
Gestaltung............................................................................... 68
3.1 Zeitliche Ausdehnung des Lernens und
die Hinwendung zu einer subjektorientierten
Bildungsarbeit............................................................. 69
3.1.1 Konzepte Subjekt- und biografieorientierter
Bildungsarbeit.................................................. 71
3.1.2 Konzepte zur Förderung selbstgesteuerten
Lernens............................................................. 73
3.2 Räumliche Ausdehnung des Lernens und
die Hinwendung zu vielfältigen Lernorten .............. 76
3.2.1 Institutionelle Entgrenzung........................... 76
3.2.2 Ausweitung der Lernformen: Formales,
non-formales und informelles Lernen .......... 78
3.2.3 Gestaltung unterschiedlicher Lernkontexte
innerhalb und außerhalb pädagogischer
Einrichtungen.................................................. 81
3.3 Inhaltliche Ausdehnung des Lernens....................... 89
3.3.1 Von der Popularisierung zum Doing
Knowledge........................................................ 90
3.3.2 Von der Wissensvermittlung
zur Kompetenzentwicklung........................... 92
4 Verbreitung und Bedeutung Lebenslangen Lernens -
Empirische Befunde............................................................... 96
4.1 Lernen in formalen Kontexten.................................. 97
4.2 Lernen jenseits formaler Bildungseinrichtungen .... 103
4.3 Lernen im Lebensverlauf.............................................. 107
4.4 Auf der Suche nach den Bedingungen
Lebenslangen Lernens................................................. 112
4.4.1 Individuelle Voraussetzungen ....................... 112
4.4.2 Soziokulturelle Bedingungen......................... 116
5 Lebenslanges Lernen als Herausforderung für
Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung ........... 119
5.1 Lebenslanges Lernen als Thema der Erziehungs
wissenschaft - zwischen kritischer Distanzierung
und konstruktiver Weiterentwicklung...................... 120
5.2 Lernen im Lebenslauf als Bezugspunkt erziehungs
wissenschaftlicher Theorie .............................. 126
5.2.1 Traditionen und Perspektiven lebenslauf
bezogener Erziehungswissenschaft................ 128
5.2.2 Perspektiven einer Theorie Lebenslangen
Lernens ............................................................. 133
5.2.3 Offene Fragen und weiterführende
Perspektiven...................................................... 138
5.3 Lernen im Lebenslauf als Herausforderung
fiir die Bildungsforschung ......................................... 140
5.3.1 Analyse von Lernen und Bildung
im zeitlichen Verlauf........................................ 141
5.3.2 Analyse Lebenslangen Lernens im Kontext
institutioneller Gelegenheiten und Ablauf
strukturen ......................................................... 146
5.3.3 Analyse Lebenslangen Lernens im
gesellschaftlich-historischen Rahmen . 147
6 Lebenslanges Lernen als pädagogisches Handlungs
und Arbeitsfeld...................................................................... 149
6.1 Professionelles pädagogisches Handeln
im Kontext Lebenslangen Lernens ........................... 150
6.1.1 Exkurs: Wofür sind Pädagoginnen und
Pädagogen zuständig? Oder: Ein Vorschlag
zur professionellen Selbstbegrenzung........... 150
6.1.2 Implikationen für das pädagogische
Arbeitsfeld........................................................ 152
6.2 Unterstützung durch professionelle Gestaltung
von Lehr-Lern-Prozessen............................................. 153
6.3 Unterstützung durch Konzeptionund Gestaltung
institutioneller Rahmenbedingungen........................ 154
6.4 Unterstützung durch Beratung.................................. 157
6.4.1 Formen der Beratung...................................... 157
6.4.2 Beratungskompetenzen.................................. 161
An Stelle eines Schlussworts........................................................... 165
Literatur .............................................................................................. 167