Das Berlin der Weimarer Republik war nach Ansicht vieler, die diese Stadt damals erlebt haben, die aufregendste Metropole ihrer Zeit. Hier sammelten sich die stilprägenden Publizisten deutscher Sprache, hier arbeiteten die einflußreuchsten Künstler, Theaterregisseure, Filmemacher. Zugleich war die Stadt politisch zerrissen in den erbitterten Kämpfen zwischen Links und Rechts, stets schwankend zwischen Staatskrise und Stabilität, zwischen Aufbruch und Resignation, Stillstand und Beschleunigung. Und schon nach wenigen Jahren scheiterte die erste deutsche Demokratie, zerbrach an den immer schneller aufeinanderfolgen Krisen: an Putschversuchen, am Bürgerkrieg in den Straßen, an Hyperinflation und Massenarbeitslosigkeit. Am Ende fand sich schließlich keiner mehr, der die Republik vor ihrem radikalsten Gegner zu schützen vermochte.
Die Dokumentarfilmerin Irmgard von zur Mühlen porträtiert das Berlin der Zwanziger Jahre und läßt unter anderem jene zu Wort kommen, die damals den Weltruhm dieser Stadt mitbegründeten: die Dichter, die Dramatiker, die Intellektuellen.
Mit Liedern und Texten aus Literatur und Kabarett sowie selten gesehenen Filmsequenzen und Fotografien aus jenen Jahren erzählt die Regisseurin die Geschichte der deutschen Kapitale zwischen 1918 und 1933 - und damit auch die Geschichte der Weimarer Republik.
Nach Lonodn und New York war Berlin in den Zwanziger Jahren die drittgrößte Stadt der Erde: eine pulsierende, temporeiche, hochkreative Metropole, eine Stadt der Kultur, der Medien, des Films. Hier erschienen fast 150 Tages- und Wochenzeitungen, 20 davon gleich zweimal täglich, hier gab es rund 50 Theater, zahlreiche Varietés und Kabaretts sowie Dutzende Filmfirmen. Und in den Studios von Babelsberg entstanden Kinoklassiker wie Fritz Langs "Metropolis" und Josef von Sternbergs "Der blaue Engel". Hier veröffentlichten Publizisten wie Tucholsky und Kisch, schrieben Romanciers wie Kästner und Döblin, dichteten Dramatiker wie Brecht und Zuckmayer, fotografierten Reporter wie Salomon und Eisenstaedt. Nie wieder war deutsche Kultur so stilprägend, nie wieder hatte eine deutsche Stadt eine solche Weltgeltung.
Verfasser*innenangabe:
Irmgard von zur Mühlen
Jahr:
2002 (1984)
Verlag:
München, Chronos Medien
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Systematik:
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TT.GE.DZ
Altersfreigabe:
12
Beschreibung:
1 DVD-Video (PAL, Ländercode 0, DVD-5, ca. 90 Min.) : stereo, DD, Bildformat 4:3
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Fußnote:
Prod.: 1984, unt. dem Tit.: "Weltbühne Berlin - Die Zwanziger Jahre". - Info-Programm gemäß § 14 JuSchG.
Mediengruppe:
DVD