Die Einbeziehung des Körpers in die Psychotherapie hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen ¿ nicht nur in der Verhaltenstherapie, sondern auch in der Systemischen Therapie. Diese Therapieform, seit Ende 2018 auch als Kassenverfahren zugelassen, lenkt den Blick statt auf Einzelpersonen und deren innere Prozesse vor allem auf Interaktionen innerhalb und zwischen »Systemen«, z.B. Paaren oder Familien.
Peter Dold bietet zahlreiche Erkenntnisse und vor allem Übungen zur Körperarbeit für Paare, Familien und spezielle Systeme an, etwa
»abhängige Systeme«,
»depressive Systeme« oder
Systeme mit psychischer und körperlicher Gewalt.
Die konkrete Arbeit mit Paaren und Familien steht dabei im Vordergrund. Zahlreiche Beispiele demonstrieren die mögliche Umsetzung der systemischen Körperarbeit anschaulich.
Inhalt
Vorwort 11
1 Einführung: Hin zum Körper 13
1.1 Körper als Dialog 13
1.2 Körperwissen und Körpererfahrung 14
1.3 Körper als Bewusstsein 15
1 Grundlagen und Übungen 17
2 Förderung der Selbstwahrnehmung über die Sinne 19
2.1 Übungen »mit Hand und Fuß« zur Förderung der Selbstwahrnehmung 20
2.2 Selbstwahrnehmung und systemischer Körperdialog 30
2.3 Körperbezogene Arbeitsbündnisse mit Paaren undFamilien 37
3 Körperarbeit als Systemarbeit 41
3.1 Berührungserfahrungen 41
3.2 Umgang mit der Haut 43
3.3 Umgang mit den Händen 44
3.4 Lernen, Signale zu entschlüsseln: Mir ist in meiner Hautnicht mehr wohl! 47
4 Übertragen der Körperarbeit in die Systemische Therapie 49
4.1 Phasen der systemischen Körpertherapie 50
4.2 Therapeutische Ziele und entsprechende Techniken der
lösungsorientierten, systemischen Körperarbeit 53
4.2.1 Wahrnehmen und Aufwärmen 54
4.2.2 Schaffen von Vertrauen 59
4.2.3 Lockern und Erleichtern der Kommunikation 62
4.2.4 Stabilisieren und Gründen 67
4.2.5 Abgrenzen und Aggression 71
4.2.6 Vertiefen der Gefühle 78
4.2.7 Regressives Verarbeiten 83
4.2.8 Leben im existenziellen Sinnbezug 94
5 Veränderungen des Systems durch Körperarbeit 103
5.1 Körperstatus: das körperliche Erscheinungsbild der Familie 103
5.2 Übertragungen und Gegenübertragungen in der Körperarbeit 108
II Körperarbeit in speziellen Systemen 113
6 Erschöpfung und Depression 115
6.1 Provozierende Übungen mit einer Familie 117
6.2 Ideologien In depressiven Systemen und Körperarbeit 118
6.3 Vom Wort zur Körperarbeit: Beispiel einer körpertherapeutischen
Behandlung eines depressiven Paares 123
6.4 Wut und Depression 130
6.5 Enttäuschte Erwartungen und sporadische Wutausbrüche 133
6.6 Anklagende Paare und Familien in depressiven Systemen:
Zusammenfassung und Interventionen 141
7 Abhängigkeit 145
7.1 (Alkohol-)Abhängigkeit in Systemen 145
7.2 Phänomene von Abhängigkeiten in Systemen 146
7.3 Körperorientierte Paar-und Familienarbeit mit Abhängigen 148
7.4 Die Funktion von Partnern und Familienangehörigen bei der Körperarbeit
mit Süchtigen 153
7.5 Abhängigkeiten: Zusammenfassung und Interventionen 155
8 Zwanghaftigkeit und Intellektualisierung 159
8.1 Grundlagen der systemischen Arbeit mit intellektualisierenden und
zwanghaften Systemen 160
8.2 Körperorientierte Vorgehensweisen mit intellektualisierenden und
zwanghaften Systemen 162
8.3 Ein Widerspruch zwischen Körper und Logik? Beispiele körperorientierter
Therapiearbeit bei rationalen Patientensystemen 172
8.4 Pubertierende bringen intellektualisierende Systeme ins Wanken 176
8.5 Der Körper probt den Aufstand im System 177
8.6 Körper und Herkunftsfamilie bei zwanghaften Systemen 179
8.7 Zwanghaftigkeit und Intellektualisierung: Zusammenfassung und
körperliche Interventionen 180
9 Scheidung und Alleinerziehen: in Auflösung begriffene Systeme 185
9.1 Körperreaktionen bei Erwachsenen in Scheidungs- und Trennungsprozessen 186
9.1.1 Scheidungserleben und Körper 186
9.1.2 Frühe traumatische Erlebnisse und Trennungsprozesse 187
9.2 Körperreaktionen bei Scheidungskindern und körpersystemische
Interventionen 190
9.2.1 Kleinkindalter 191
9.2.2 Kindergarten- und Schulalter 192
9.3 Ohne Alternative: nur aushalten lernen 196
9.4 In Auflösung begriffene Systeme: Zusammenfassung und Interventionen 201
10 Borderline, Verwahrlosung und Chaos 205
10.1 Körperarbeit in Borderline-, verwahrlosten und chaotischen Systemen 206
10.2 Körperarbeit und Übertragungen bei Borderline und Narzissmus 209
10.3 Körperübungen und beziehungsmäßiger Kontext 211
10.4 Beispiel: Ein Borderliner belastet bestehende und funktionierende
Familienteile 212
10.5 Chaotische Familien unterschiedlicher sozialer »Schichten« 215
10.5.1 Sozial wenig privilegierte Familien 215
10.5.2 Familien in gehobener Geseilschaftsschicht 216
10.6 Borderline-, chaotische und infantile Systeme: Zusammenfassung und
Interventionen 218
11 »Job-Nomadenfamilien«: Berufspendler 221
11.1 Variable Körperinterventionen 221
11.2 Körper, Familien- und Beziehungskörper: Erinnerungsträger 223
11.3 »Jobnomaden-Familien«, Berufspendler: Zusammenfassung und
Interventionen 225
Literatur 227
Sachwortverzeichnis 232