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Gulda plays Bach

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bach, Johann Sebastian; Gulda, Friedrich
Verfasser*innenangabe: Friedrich Gulda
Jahr: 2008
Verlag: Deutsche Grammophon
Mediengruppe: Compact Disc
nicht verfügbar

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Vorbestellen Zweigstelle: 17., Hormayrg. 2 Standorte: CD.01A Bach Status: Entliehen Frist: 06.08.2024 Vorbestellungen: 1

Inhalt

Auch wenn Friedrich Gulda zeitlebens ein enfant terrible der Musikszene blieb, so muss er zu den ganz großen Pianisten des 20. Jahrhunderts gerechnet werden, und auf alle Fälle zu einem der bedeutendsten Interpreten der Musik Bachs und der Wiener Klassik. Schon in den beiden letzten Jahren sorgte er postum für Furore, als er als er mit einigen akustisch ramponierten Privat-Mitschnitten von Mozart-Sonaten sämtliche Klavier-Novitäten aus dem Feld schlug. Der unerwartet große Erfolg seiner Mozart-Tapes inspirierte jetzt seinen Sohn Paul, ein weiteres historisches Album mit bislang unveröffentlichten Bach-Dokumenten seines Vaters aus den Jahren 1955 bis 1970 nachzureichen, diesmal freilich in behutsam restaurierter, zumeist professioneller Mono-Qualität. Das sechsteilige Programm basiert zum größeren Teil auf frühen Rundfunkproduktionen Guldas beim den früheren Westberliner Sendern SFB und RIAS, und wird durch zwei private Konzertmitschnitte ergänzt. Als Meisterstück des Bach-Interpreten Gulda galt bisher seine rigorose Deutung des "Wohltemperierten Klaviers" in den Jahren 1972 und 1973. In der vorliegenden Auswahl wirkt der 25- bis 40-Jährige noch befreiter, noch lebendiger, noch unbefangener und radikaler: In den beiden englischen Suiten in a-Moll und e-Moll etwa kombiniert Gulda barocke Sinnlichkeit und pralle Lebensfreude mit architektonischer Strenge, Klarheit und knochentrockener Deutlichkeit - wie ich es so noch nie gehört habe: Da herrscht eine faszinierende Dialektik von Bodenhaftung und innerer Mobilität, von mathematischer Logik und improvisatorischem Gestus, von gemeißelter Architektur und lustvollem Bewegungsdrang, und Gulda erbringt den unwiderruflichen Beweis, dass Bachs kontrapunktische Mysterien keine Kopfgeburten sind und sondern stets menschlich bewegte, pulsierende, swingende Kathedralen. Strengste, kompromisslose Materialität transzendiert hier zur höheren Himmelsmechanik und behält zugleich seinen zutiefst menschlichen Bewegungsimpuls: Die Fugen (in der c-Moll-Toccata BWV 911 oder am Schluss des B-Dur-Capriccios BWV 992) erscheinen als höchste Form gestalterischer Freiheit: Als Traum des Jazzers von formaler Perfektion. Das ist heidnisch und christlich zugleich: Apoll und Dionysos, Kepler und der liebe Gott - eben Guldas Bach-Planetarium.(Von Attila Csampai )

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bach, Johann Sebastian; Gulda, Friedrich
Verfasser*innenangabe: Friedrich Gulda
Jahr: 2008
Verlag: Deutsche Grammophon
Enthaltene Werke: Englische Suite Nr. 2, a moll BWV 807, Italienisches Konzert F Dur BWV 971, Toccata c moll BWV 911, Englische Suite Nr. 3 g moll BWV 808, Capriccio B Dur BWV 992, Prelude and Fugue / Friedrich Gulda
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Systematik: Suche nach dieser Systematik CD.01A
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Beschreibung: 71:48
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Gulda, Friedrich
Mediengruppe: Compact Disc