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Wirklichkeit als Versuchsanordnung

Postavantgardistisches Schreiben in der österreichischen Gegenwartsliteratur des Postmillenniums am Beispiel von Thomas Glavinic
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Boeckl, Nora
Verfasser*innenangabe: Nora Boeckl
Jahr: 2015
Verlag: Würzburg, Königshausen u. Neumann
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Die radikale Sprachanalyse und -kritik aber auch ein massiv gesellschaftskritischer Impetus sind Momente der österreichischen Literatur, die spätestens seit der Avantgardebewegung der Nachkriegszeit als genuin gelten können und bis heute nicht nur Wahrnehmung, sondern auch Produktionsbedingungen österreichischer Literatur beeinflussen. Allerdings lässt sich für die Gegenwartsliteratur des Postmillenniums ein Paradigmenwechsel konstatieren. Mit Argumenten und Prämissen, die mit denen der Debatte um eine neue deutsche Literatur nach 1989 vergleichbar sind, wird nun das Auftreten einer neuen österreichischen Autorengeneration diskutiert, die das „Erzählen“ wieder zum obersten Prinzip erhoben, sich von der spezifischen Tradition emanzipiert hat und zudem einen nicht unerheblichen Erfolg am Buchmarkt verzeichnen kann.
Am konkreten Beispiel des Autors Thomas Glavinic und seiner Werke werden in der Studie zum einen narrative und poetologische Strategien untersucht, die aufzeigen, wie dieses postulierte postavantgardistische Schreiben im Einzelnen als „radikales“ Erzählen beschrieben werden kann, in dem die Narration als geschlossenes Konzept, als Versuchsanordnung funktioniert und das sich vom Zweifel an der Tragfähigkeit der Sprache und von der Brüchigkeit der Erzählung der österreichischen Postmoderne weit entfernt hat. Zum anderen zeigt sich aber auch, dass der Aspekt der bewussten Positionierung des Autors im literarischen Feld im Sinne der Dichotomie zwischen kulturellem Anspruch und Markterfordernissen in der Analyse einer neuen österreichischen Autorengeneration von zentraler Bedeutung ist. (Verlagstext)
 
 
AUS DEM INHALT:
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 11
1.1. Vorwort 11
1.2. Problemstellung und Zielsetzung 15
1.3. Vorgehen und Forschungsstand 17
2. österreichische Literatur im ersten Jahrzehnt des
Postmillenniums: eine Bestandaufnahme 23
2.1. "jo seizn es kane daitschn?": Gibt es überhaupt eine österreichische Literatur? 23
2.1.1. Interdependenzen, Texte und Kontexte 25
2.1.2. Literatur(-wissenschaft) und Identität - der "habsburgische Mythos" in der österreichischen Literatur 34
2.1.3. Das konstituierende Moment wie schwere Erbe der Avantgardebewegung 45
2.2. Zum Begriff des "Postavantgardismus": eine Überwindung der Postmoderne? 63
2.2.1. Das Phänomen Postmoderne 63
2.2.2. Die Avantgarde als österreichische literarische Postmoderne 68
2.2.3. Postavantgardismus als Literatur der Post-Postmoderne 75
2.3. Ein "Kulturschutzgebiet", in dem jeder jeden kennt: der österreichische Buchmarkt und Literaturbetrieb 78
2.4. Trends und Motive ab 2000: eine Skizze 87
2.4.1. Gegenwartsliteratur als unabschließbarer Prozess 87
2.4.2. Antiidylle Osterreich und die Suche nach dem fernsten Ort 90
2.4.3. "Hurra, sind wir denn wer?" - Erfolgsphänomen Literatur aus Osterreich 94
3. Ein "totaler Paradigmenwechsel": eine neue österreichische Literatur? 99
3.1. Die Debatte um eine neue Literatur nach '89 in Deutschland 99
3.1.1. Texte, Thesen, Argumente 100
3.1.2. Die Enkelgeneration und der Literaturbetrieb 105
3.2. Vergleich mit den Tendenzen in der österreichischen Gegenwartsliteratur - die Rückkehr des Erzählens 110
4. Thomas Glavinic als postavantgardistischer Autor 117
4.1. "Wir dürfen lügen, das ist schön". Narrative Strategien der Wirklichkeits- und Identitätskonstruktion in ausgewählten Werken Thomas Glavinic': vier Lektüren 117
4.1.1. Der existenzialistische Schrecken des eigenen Ich: Die Arbeit der Nacht 119
4.1.2. Lebenswirklichkeit als variables Spiel: Das Leben der Wünsche 130
4.1.3. Das Leben, ein Märchen: Das größere Wunder 137
4.1.4. Ich, das ist ein anderer: Das bin doch ich als Autofiktion 143
4.1.5. Intertextuelle Bezüge 150
4.2. Die Wirklichkeit als Versuchsanordnung 158
4.2.1. Radikale Spielanordnungen als ein Kennzeichen postavantgardistischer Verfahrensweisen 158
4.2.2. "Stil, nicht Sprache": eine neue Poetologie des Erzählens 163
4.3. "... der wichtigste, innovativste Schriftsteller seiner Generation": der Autor Thomas Glavinic als Erfolgsphänomen im Literaturbetrieb 166
4.3.1. Selbstinszenierung als Autor 168
4.3.2. Fremdwahrnehmung in medialer Rezeption und am Buchmarkt 174
5. Resümee und Ausblick 177
6. Siglenverzeichnis 186
7. Literaturverzeichnis 187
7.1. Primärliteratur von Thomas Glavinic 187
7.2. Weitere Primärliteratur 187
7.3. Sekundärliteratur 189
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Boeckl, Nora
Verfasser*innenangabe: Nora Boeckl
Jahr: 2015
Verlag: Würzburg, Königshausen u. Neumann
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PL.M, PL.OZ
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ISBN: 978-3-8260-5647-5
2. ISBN: 3-8260-5647-7
Beschreibung: 203 S.
Schlagwörter: Geschichte 2000-2010, Glavinic, Thomas, Literatur, Österreich, Erzählen, Austria (eng), Autriche, Bundesstaat Österreich, Cisleithanien, Deutschösterreich, Die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder <Österreich>, Habsburgermonarchie, Habsburgerreich, Land Österreich, Ostmark, Republik Österreich, Zisleithanien, Österreich (Erste Republik), Österreich (Zweite Republik), Österreichische Monarchie, Fiktionale Rede, Geschichtenerzählen, Storytelling
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Fußnote: Zugl.: Bamberg, Univ., Diss., 2014
Mediengruppe: Buch