Terra Preta do Indio lautet der portugiesische Name für einen Stoff, dem man wundersame Eigenschaften zuschreibt. Die Presse überschlägt sich mit Berichten über das »Schwarze Gold«, die Wissenschaft glaubt mit der Schwarzerde aus dem Regenwald zwei der größten Menschheitsprobleme lösen zu können – den Klimawandel und die Hungerkrise. Das Gute daran: Jede(r) kann mithelfen, denn seit 2005 ist das Geheimnis um die Herstellung der Wundererde gelüftet – ein Geheimnis, welches mit dem Niedergang der einstmals blühenden Indianerkulturen Amazoniens verloren zu gehen schien. Die Rezeptur mutet dabei erstaunlich einfach an, denn mehr als Küchen- oder Gartenabfälle, Holzkohle und Regenwürmer sind nicht nötig – Terra Preta ist somit auf jedem Balkon und in jedem Kleingarten herstellbar.Das Autorentrio Scheub, Pieplow und Schmidt hat sich auf Schatzsuche begeben und das Wissen um die fruchtbarste Erde der Welt in einem kundigen Führer zusammengetragen. Neben einer fundierten Gebrauchsanweisung zur Herstellung von Terra Preta und Biokohle (biochar) informiert das Handbuch über die Grundprinzipien von Klimafarming und Kreislaufwirtschaft. Es ist ein flammendes Plädoyer gegen Kunstdünger und Gentechnik und ein unerlässlicher Ratgeber für alle, denen gesunde Lebensmittel am Herzen liegen.
Ute Scheub ist Autorin zahlreicher Sachbücher zu den Themen Frieden, Frauen und Ökologie. Zuletzt erschienen von ihr die Bestseller »Beschissatlas«, »Heldendämmerung« und »Das falsche Leben«.
Der Bodenkundler Haiko Pieplow arbeitet am Bundesministerium für Umwelt; 2005 gelang ihm die Wiederentdeckung der Terra Preta-Rezeptur.
Hans-Peter Schmidt leitet das Delinat-Institut für Ökologie und Klimafarming im schweizerischen Kanton Wallis.
Rezension siehe unten angeführten Link.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Prolog
Ein Paradies zum Selbermachen
TEIL I: GRUNDLAGEN
1. Kapitel: Die Irrtümer der fossilen Landwirtschaft
Die Agroindustrie zieht unserem Planeten die Haut ab.
Pestizide vergiften den Boden, die Großtechnik führt zum Abtrag der fruchtbaren Humusschicht.
Eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit.
2. Kapitel: Kulturen brauchen fruchtbaren Boden - das Geheimnis des schwarzen Goldes
Hochkulturen benötigen einen Überschuss an Nahrung, der nur auf fruchtbaren Böden entstehen kann. So war es in Amazonien, wo auf Terra Preta riesige Gartenstädte wuchsen - aber auch in Mesopotamien, Ägypten, China und Europa.
TEIL II: HANDBUCH
3. Kapitel: Klimagärtnern: Grundprinzipien und Grundstoffe
Beim Klimagärtnern werden riesige Mengen Kohlendioxid in Form von Kohlenstoff dauerhaft im Humus gespeichert.
Pflanzenkohle und die Förderung eines aktiven Bodenlebens sind dabei unverzichtbar.
4. Kapitel: Herstellungsmethoden von Terra Preta
Ob im Kompost, mit Küchenbokashi oder in Stapelkisten - Schwarzerde kann auf vielen Wegen entstehen.
Antworten auf oft gestellte Fragen zur Terra-Preta-Produktion und viele praktische Tipps.
5. Kapitel: Biologische und gärtnerische Vielfalt
Terra Preta kann die Biodiversität steigern und die kulturelle Vielfalt fördern. Ob in der Stadt oder auf dem Land, in Kleinoder Gemeinschaftsgärten, auf Fensterbalkonen oder in Quadratgärtchen - auf selbst gemachter Schwarzerde sprießt das pralle Leben.
6. Kapitel: Alte und neue Sanitärsysteme
Terra Preta macht es möglich, die eigenen inneren Werte zu veredeln und offene Kreisläufe wieder zu schließen.
Homo, Humus, Humanitas - drei Wörter, die nicht zufällig denselben Ursprung haben.
Resümee und Ausblick
Eine Handvoll Schwarzerde als Zeichen
ANHANG
Links und Lieferadressen
Weiterführende Literatur
Bildnachweis