Unterstützte Kommunikation ist für alle Menschen geeignet, die nicht so kommunizieren können, wie es für sie selbst und für das soziale Miteinander wünschenswert wäre. Gemeinsam ist diesen Menschen, dass sie sich nicht ausreichend mit Lautsprache verständigen können. Äußerst verschieden sind aber die Ursachen für diese Beeinträchtigung. Sehr unterschiedlich sind auch die persönlichen kommunikativen Fähigkeiten der Betroffenen. Dieses Buch schildert die große Gruppe der unterstützt Kommunizierenden aus einer besonderen Perspektive. Um den einzelnen Menschen und ihren jeweiligen Kompetenzen möglichst gerecht zu werden, werden vier Zielgruppen der Unterstützten Kommunikation beschrieben: Menschen, die prä-intentional kommunizieren (Gruppe 1), Menschen, die überwiegend prä-symbolisch kommunizieren und Lautsprache nur in Ansätzen verstehen (Gruppe 2), Menschen, die verbal-symbolisch, aber mit deutlichen Sprachgebrauchseinschränkungen kommunizieren können (Gruppe 3) und Menschen, die verbal-symbolisch ohne wesentliche Sprachgebrauchseinschränkungen kommunizieren können (Gruppe 4).
Wie entwickeln sich Kommunikation und Sprache unter erschwerten Bedingungen? Was versteht die jeweilige Person? Wie teilt sie sich mit? Und was verstehen die Kommunikationspartner? Wie können die kommunikativen Fähigkeiten eingeschätzt werden? Welche Maßnahmen sind zur Unterstützung jeweils geeignet und was können die Kommunikationspartner tun? Diese und viele weitere Fragen stehen im Fokus dieses Buches.
Praxisorientiert und anschaulich wird im Hinblick auf jede der vier Zielgruppen erläutert, wie Kommunikation gestaltet werden kann. Erläutert werden u. a. frühe Fördermöglichkeiten, Möglichkeiten zur Unterstützung der Eltern und Angehörigen sowie detaillierte Informationen über den Einsatz von unterstützenden Hilfsmitteln in einem multimodalen Kommunikationssystem.
"Dieses Buch hat bisher gefehlt! Es ist sehr gut lesbar geschrieben, übersichtlich gegliedert und voller anschaulicher Beispiele, die aus Weid-Goldschmidts langjähriger engagierter Praxisarbeit entnommen sind. Dabei werden die bereits vorliegenden Erkenntnisse zur Diagnostik wie die von Boenisch/ Sachse (2007), Otto und Wimmer (2007) oder Zollinger (1995) einbezogen.
Weid-Goldschmidt geht für jede der vier Zielgruppen auch auf Personen ein, die nicht mit der Behinderung geboren wurden, sondern sie erworben haben. Das zeichnet die Veröffentlichung aus, denn meist findet dieser Personenkreis kaum Berücksichtigung.
Ein Zeichen der wertschätzenden Haltung gegenüber den Betroffenen ist es, dass Weid-Goldschmidt sie selber mit ihren Erfahrungsberichten zu Worte kommen lässt.
Besonders aufschlussreich sind die Erläuterungen zum Ja-Nein-Konzept und die konsequente Berücksichtigung der Kommunikationspartner. Das COCP-Programm ist in Fachkreisen zwar bekannt, es fehlt aber bisher eine ausführliche Darstellung, die hier mit Anleitungen, Kopiervorlagen und Beispielen gegeben wird." socialnet.de
AUS DEM INHALT
Vorwort 9
1. Einleitung 11
2. Grundlegende Überlegungen 13
2.1 Allgemeine Grundlagen für die Beschreibung der Zielgruppen 13
2.1.1 Bedingungsgefüge für gelingende Kommunikation 13
2.1.2 Ursachen und Auswirkungen von Beeinträchtigungen
der Kommunikation 13
2.1.3 Definition von Begrifflichkeiten 13
2.2 Kompetenzstufen in der regelgerechten Kommunikations- und
Sprachentwicklung 15
2.2.1 Meilensteine der Kommunikations- und Sprachentwicklung 15
2.2.2 Komplexität der Kommunikations- und Sprachentwicklung 15
2.2.3 Beschreibung der vier Kompetenzstufen 16
2.3 Aspekte der Kommunikations- und Sprachentwicklung unter
erschwerten Bedingungen 19
2.3.1 Allgemeine Aspekte 19
2.3.2 Besondere Erschwernisse für die Sprachentwicklung 19
2.3.3 UK-Formen als "fremde" Elemente in der Kommunikationsund
Sprachentwicklung 20
2.4 Allgemeines zur Einschätzung der Kommunikationsund
Sprachkompetenzen 21
2.4.1 Spezifische Sprachdiagnostik 21
2.4.2 UK-Diagnostik 22
2.4.3 Einschätzung des Partnerverhaltens 23
2.5 Unterstützung nach dem COCP-Programm 23
2.5.1 Phasen, Schritte und Partnerstrategien des COCP-Programms 24
2.5.2 Kommunikationsformen in Anlehnung an das COCP-Programm 25
2.5.3 Kommunikationsfunktionen in Anlehnung an das COCP-Programm 26
2.5.4 Zuordnung der Kommunikationsformen und -funktionen
zu Kompetenzstufen und Zielgruppen 28
2.5.5 Individuelle Einschätzung der kommunikativen Kompetenzen
und Interventionsplanung in Anlehnung an das COCP-Programm 29
3. Zielgruppen der Unterstützen Kommunikation 31
3.1 Gruppe 1 31
3.1.1 Allgemeine Voraussetzungen 31
3.1.2 Kommunikativ-sprachliche Kompetenzen 32
3.1.3 Grundlagen für die unterstützende Gestaltung
der Kommunikationssituation 34
3.1.4 Maßnahmen der Kommunikationsunterstützung 37
3.1.5 Beispiele für die Umsetzung von Kommunikationsfunktionen 42
3.1.6 Beispiele für Umsetzung von Partnerstrategien 43
3.1.7 UK-Maßnahmen im Praxisbeispiel 44
3.2 Gruppe 2 45
3.2.1 Allgemeine Voraussetzungen 45
3.2.2 Kommunikativ-sprachliche Kompetenzen 48
3.2.3 Grundlagen für die unterstützende Gestaltung
der Kommunikationssituation 49
3.2.4 Maßnahmen der Kommunikationsunterstützung 51
3.2.5 Beispiele für die Umsetzung von Kommunikationsfunktionen 58
3.2.6 Beispiele für die Umsetzung von Partnerstrategien 60
3.2.7 UK-Maßnahmen im Praxisbeispiel 61
3.3 Gruppe 3 62
3.3.1 Allgemeine Voraussetzungen 62
3.3.2 Kommunikativ-sprachliche Kompetenzen 63
3.3.3 Grundlagen für die unterstützende Gestaltung
der Kommunikationssituation 66
3.3.4 Maßnahmen der Kommunikationsunterstützung 69
3.3.5 Beispiele für die Umsetzung von Kommunikationsfunktionen 76
3.3.6 Beispiele für Umsetzung von Partnerstrategien 79
3.3.7 UK-Maßnahmen im Praxisbeispiel 80
3.4 Gruppe 4 81
3.4.1 Allgemeine Voraussetzungen 81
3.4.2 Kommunikativ-sprachliche Kompetenzen 81
3.4.3 Grundlagen für die unterstützende Gestaltung
der Kommunikationssituation 84
3.4.4 Maßnahmen der Kommunikationsunterstützung 88
3.4.5 Beispiele für die Umsetzung von Kommunikationsfunktionen 92
3.4.6 Beispiele für die Umsetzung von Partnerstrategien 95
3.4.7 UK-Maßnahmen im Praxisbeispiel 96
3.4.8 Unterstützt kommunizierende Personen der Gruppe 4 97
4. Schlussgedanken ioo
Literatur 101
Endnoten 106
Anhang
1 Formular "Kommunikationsuntersuchung: Funktionen und Formen" 108
2 Evaluationsformular für Videoaufnahmen 109