Der Band liefert einen ausführlichen Überblick über die Ethnographie popularer Kulturen - Die Kultur unterer Sozial- und Bildungsschichten ist ein zentrales Thema der Europäischen Ethnologie, der Empirischen Kulturwissenschaft und der Volkskunde. Das Werk verbindet die Behandlung der historischen und der Gegenwartsforschung mit der Diskussion aktueller Aufgaben. Im Unterschied zu Einführungen, die bei Theorien, Gegenstandsbereichen oder Methoden ansetzen, geht das Buch an drei klassischen Leitmotiven der ethnographischen Unterschichten-Darstellung entlang: an den Zuschreibungen Primitivität, Kreativität und Widerständigkeit.
(Verlagstext)
/ AUS DEM INHALT: / / /
EINLEITUNG | 9 /
LEITMOTIV PRIMITIVITÄT / Einleitung | 17 / Der evolutionäre Primitivismus | 28
Inter-nationale Parallelen | 28
Die völkische Wende | 34
Inner-nationale Verständigung | 40 / Der re-volutionäre Primitivismus | 46
Unbehagen in der Moderne | 46
Vormoderne Kollektivstrukturen | 49
Geistiges Volksvermögen | 51
Populäre Sexualkultur | 56 / Primitivismus und Frauenforschung | 66
Gruppenbild mit Damen: Frühe Ethnographinnen | 77 / Die primitivistische Erbschaft | 83
Das "Elementare" | 83
Tradition und Dauer | 85
Rückgriff versus Rückschritt |88 /
LEITMOTIV KREATIVITÄT / Einleitung | 91 / Überlebenskraft und Überlebenskunst | 101
Nachteilsausgleich, Vorteilsnahme | 106
Zusammengereimtes: Die Wissensbricolage | 109
Abfälle und Einfalle: Die Materialbricolage | 114
Händlerbauern und Minijobber: Die Tätigkeitsbricolage | 121
Kreativismus und Neoliberalismus | 125 / Selbstinnovation und Selbstmodernisierung | 129
Konservation und Innovation in der bäuerlichen Kultur | 131
Die Modernität der Arbeiterkultur | 135
Selbstbeherrschung und Selbstherrschaft | 141
"Dauernde Neugier, unersättlicher Stoffhunger" | 149
Migrantinnen als Innovatorinnen | 155
Neue Identitäten, neue Praktiken | 156
Innovation der Aufnahmegesellschaft | 162 / Populäre Ästhetik | 169
Selbstrepräsentation I: Autobiographisches Schreiben | 174
Selbstrepräsentation II: Symbolische Kreativität von Jugendlichen | 184
Über interpretatorisches Lifting | 193
Desiderate | 198 /
LEITMOTIV WIDERSTÄNDIGKEIT / Einleitung | 207
Definitionsfragen | 208
Wandel der Forschungsfelder | 211 / Die Widersetzlichkeit ländlicher Unterschichten | 219
Langsam arbeiten, schnell davonlaufen | 224
Illegale Selbstversorgung | 230
Rechtswege | 234
Gegen Opfertheorien und Kampfmythen | 236
Selbstbehauptung und Selbstjustiz | 242 / Arbeiterkultur und Arbeiterwiderstand |248
Nachahmungs- oder Alternativkultur? Die Arbeitervereine | 250
Widerstand und Loyalität im nationalsozialistischen Staat | 254 / Populärer Eigensinn in der modernen Arbeitswelt | 263
Gegenkultur in der Fabrik | 263
Nimmt die "Boshaftigkeit" der Arbeiter ab? | 270
Regelverletzungen im Büro | 273 / Wandlungen des Jugendprotests | 276
Der Aufstand der Zeichen | 276
Widerständigkeit als Anpassung | 282
Taking the Nazi's point of view | 285 / Unterhaltung als Gegenkultur? | 298
Die Entdeckung des widerspenstigen Rezipienten | 298
Moments of freedom, movements for freedom | 311 / Zukünftige Widerständigkeitsforschung | 322 /
FORSCHUNGSPERSPEKTIVEN / Alte und neue Ungleichheiten | 331
Was und wie nützt Ethnographie? | 338 / Literaturverzeichnis | 349
Leitmotiv Primitivität | 350
Leitmotiv Kreativität | 360
Leitmotiv Widerständigkeit | 377
Forschungsperspektiven | 396 / Personenregister | 399
Bildnachweis | 411