Bescheid wissen: Gentechnologie im sozialen Alltag
Gentechnologie steht nicht nur für ungeahnte medizinische Chancen, sondern auch für existenzielle ethische Fragen: Darf man am Erbgut von Lebewesen "basteln", ist alles Machbare erlaubt? Die Gesellschaft wird die Gentechnologie nur akzeptieren, wenn Wissen, Argumente, Erfahrungen und Befürchtungen aller Gesprächspartner offen geäußert und nachhaltig berücksichtigt werden. Die Gentechnologie hat ihren Weg in den gesellschaftlichen Alltag längst angetreten. Doch nur wenige Menschen sehen eine Verbindung zwischen Biotechnologie und einem Glas Bier, Käse auf dem Brot und der Schluckimpfung auf dem Würfelzucker. Zudem machen die Expertenmeinungen der öffentliche Kontroverse den Laien oft völlig ratlos. So kommt es aus Furcht vor dem Unbekannten oft schon zu gesetzlichen Beschränkungen, ehe der Gesellschaft das Für und Wider einer neuen Technologie hinreichend vertraut ist. Die Risiken sind dabei sorgfältig gegen den Nutzen abzuwägen, wobei auch das Risiko des Unterlassens zu bedenken ist. Das notwendige gesellschaftliche Vertrauen in die Gentechnologie kann nur entstehen, wenn Wissen, Erfahrungen, Bedenken und Argumente aller Betroffenen offen geäußert und wirklich ernst genommen werden.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort 5
1. Kapitel
Was für die Gesellschaft zählt 13
Rationale Faktoren 16
Sachverständnis 16
Kontrolle durch die Gesellschaft 18
Technische Kontrolle 20
Staatliche Kontrolle 21
Gesellschaftlicher Nutzen 26
Medizinischer Nutzen 26
Wirtschaftlicher Nutzen 28
Ökologischer Nutzen 30
Sozialer Nutzen 31
Emotionale Faktoren 32
Unkenntnis 33
Fehlendes Wissen 33
Wissenschaftliche Modelle im Widerspruch 37
Physik versus Ökologie 37
Angst 39
Paradigmenwechsel 39
Fehlende Erfahrung 40
Fehlender Konsens 41
Sicherheit 41
Angst vor irreversiblen Schäden 41
Angst vor Wissensmissbrauch 42
Angst vor Eugenik 44
Das verlorene Paradies? 45
Nukleartechnologie 46
Risikoabneigung 50
Medizinische Bedenken 51
Wirtschaftliche Bedenken 52
Ökologische Bedenken 54
Vertrauen 56
Offenheit 57
Wahrhaftigkeit 58
Wissen und Erfahrung teilen 60
Wissenschaft in den Medien 62
Die Rolle der Wissenschaftsgemeinde 62
Die Rolle der Medien 64
Das Wichtigste in Kürze 65
2. Kapitel
Viele Einsatzmöglichkeiten - Perspektiven und Gefahren 67
Molekularbiologie 72
Mikroorganismen im Einsatz 75
Mikroorganismen und Industrie 75
Mikroorganismen und Gentechnologie 78
Umwelttechnik 79
Landwirtschaft 79
Medizin 83
Pflanzen 87
Traditionelle Pflanzenzucht 87
Pflanzenforschung 88
Pflanzenschutz 90
Verbesserung des Nährstoffgehalts 91
Schädlinge und Krankheiten 94
Toleranz gegen Herbizide 96
Widerstandsfähigkeit gegen Naturgewalten 98
Tiere 99
Traditionelle Tierzucht 99
Künstliche Besamung 100
In-Vitro-Fertilisation (IVF) 101
Klonen 101
Gentechnologie und Tiere 102
Landwirtschaftliche Nutztiere 102
Versuchstiere im Labor 107
Gene Pharming 109
Transgene Organspender 111
Der Mensch 114
Humanmedizin 114
Gentechnologie und Mensch 115
Das menschliche Genom 116
Internationale Genomforschung 119
Gendiagnose 126
Gentherapie 132
Somatische Gentherapie 132
Keimbahntherapie 134
Erbgutverbesserung: "Designer-Gene?" 137
Eugenik 139
Der genetische Fingerabdruck 144
Die Gesellschaft unterscheidet - Umfrageergebnisse 145
Das Wichtigste in Kürze 151
3. Kapitel
Das Leben verstehen - Ansätze und Konflikte 153
Die Frage nach dem Leben 155
Vergangenheit und Gegenwart 156
Mikroorganismen 156
Sorgen und Ängste 157
Krankheiten 158
Landwirtschaft 159
Tierzucht 159
Humanmedizin 160
Pflanzen 162
Sorgen und Ängste 162
Überfluss und Hunger 164
Tiere 167
Xenotransplantation - Nutzen und Gefahren 167
Transgene Tiere 169
Nahrungslieferant und Gefährte des Menschen 171
Vor der Gentechnologie sind alle gleich 175
Der Mensch 177
Recht und Unrecht 182
Gensequenzen 186
Gene - neue, nachwachsende Ressourcen? 186
Natürliche Ressourcen 190
Was ist Leben? 193
Das Wesen des Seins 193
Die Antike 195
Jüdisch-christliche Überzeugungen 196
Das cartesianisehe Weltbild 197
Zwei Weltanschauungen 198
Die Erde ein lebendiges System? 198
Der Mensch ein seelenloses Tier? 201
Wissenschaft und Technologie - moderne Institutionen? 203
Wissenschaft und Technologie als soziale Institutionen 205
Wissenschaft und Technologie - Werte und Grundsätze 208
Paradigmenwechsel 212
Wissenschaft - Baum der Erkenntnis? 212
Veränderte Wahrnehmung 214
Gibt es ein Patent auf Leben? 216
Drei Denktraditionen 217
Die Gene - Chemie oder Leben? 219
Das Wichtigste in Kürze 222
4. Kapitel
Technologie und Gesellschaft: Die Zusammenhänge 225
Motor der Veränderung 227
Individuum und Gesellschaft 228
Unbehagen und Enttäuschung 229
Geschwindigkeit, Maß und Komplexität 231
Veränderung = Fortschritt? 234
Gründe für Unbehagen und Enttäuschung 236
Die soziale Verantwortung der Unternehmen 239
Institutionen kontra öffentliche Meinung 240
Die Einstellung zur Gentechnologie 245
Schlüsseltechnologien des 20. Jahrhunderts 247
Telekommunikation 247
Straßenverkehr 249
Luftfahrt 251
Raumfahrt 253
Chemie 255
Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion 259
Nukleartechnologie 262
Informationstechnologie 265
Reproduktionstechnologie 269
Konsequenzen 271
Die ökologische Bewegung 272
Technologie und Gesundheit 273
Die Kluft zwischen Arm und Reich 274
Technologie allgemein und Gentechnologie speziell 276
Argumente gegen die Gentechnologie 277
Technologieverdruss 279
Das Problem 279
Orientierung 283
Von institutioneller Autorität zum autonomen Individuum 292
Das Wichtigste in Kürze 300
5. Kapitel
Gesellschaftliche Entscheidungen in turbulenten Zeiten 305
Konventionelle Lösungsmuster 310
Technologie- und Risikobeurteilung 311
Problemmanagement 317
Konfliktmanagement 320
Welche Interessen sind bedroht? 322
Ein neuer Lösungsansatz 324
Interessierte Parteien 328
Die Wissenschaftsgemeinde 329
Aufklärungs- und Hilfsorganisationen 332
Gesundheitswesen 334
Pharmazeutische und Biotech-Industrie 335
Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion 338
Finanzwirtschaft und Investoren 340
Kranken- und Lebensversicherungen 342
Wertverfechter 344
Problemdeuter 348
Politische Integratoren 351
Dialog und Aktion 353
Allgemeine Strategie 353
Anerkennung aller Diskussionspartner 354
Diskussion gentechnologisch bedingter Ängste 355
Identifizierung der Bedürfnisse, Werte und Interessen 359
Konkrete Maßnahmen 365
Das Wichtigste in Kürze 368
Nachwort 371
Literatur 373
Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 391
Stichwortverzeichnis 393