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Auch wenn sich die Konjunktur stabilisiert, werden erst 2010 die Weichen gestellt, wie Wirtschaft und Gesellschaft sich in den nächsten Jahren weiterentwickeln. Ein Übergang zu umfassenden gesellschaftlichen Regulierungen des Finanzsektors kommt für die politischen und wirtschaftlichen Eliten nicht infrage. Ihre zentrale Option ist eine Exitstrategie aus der Staatsintervention und der massiven Ausweitung öffentlicher Verschuldung. Das bedeutet: Verschärfung der großen Krise. Denn nach der Logik des finanzmarktgetriebenen Kapitalismus sind Löhne, Arbeitszeiten, Arbeitsbedingungen und Sozialleistungen Restgrößen von dem, was nach der Profitverteilung übrig bleibt. Wachsende Prekarität ist die Folge. Die Krux: Das erschwert die Ausbildung eines wirksamen Protestes der Betroffenen. Zugleich verlieren die Volksparteien ihre Leitziele, ihre historischen Subjekte, ihre sozialen Verwurzelungen.

Gleichwohl: Bei dem erreichten Stand von Überschussproduktion und Produktivitätsentwicklung sind Lebensstandard sichernde, armutsfeste Einkommen und Zeitwohlstand ebenso möglich wie die Nutzbarmachung arbeitsorganisatorisch-technischer Potenziale und die selbstbewusste Einbringung subjektiver Kreativität. Sie unterstellen allerdings eine Solidarische Ökonomie, d.h. weiterreichende Wirtschaftsdemokratie, verbunden mit einer sozialen Inklusionsstrategie.

 

 

 

 

 

 

/ AUS DEM INHALT: / / /

 

 

Kapitel 1 / Fluchtwege aus der Großen Krise 7 / 1Politische Fluchtlinien 9 / 2Multiple Krisen oder Große Krise? 13 / 3Politische Ökonomie der "Großen Krise" 15 / 4Krisenbewusstsein 18 / 5Transformationsperspektive 21 / Kapitel 2 / Systemkrise des Kapitalismus oder schwere Rezession? 26 / 1Aufschwung nach dem Absturz: selektiv und fragil 26 / 2Große Krise - eine Übertreibung? 31 / 3Das Bleigewicht der Deflation 34 / 4Wellblechkonjunktur - Deformation des Konjunkturzyklus 41 / 5Perspektiven 43 / 6Doppelcharakter des Kredits 46 / 7Der Finanzmarktkapitalismus ist keine / eigenständige kapitalistische Formation 48 / 8Systemkrise 53 / 9Einhegung der Krise durch Sozialisierung der Verluste 57 / 10Die Lehren des "New Deal" 60 / Kapitel 3 / Prekarisierung und Erosion der gesellschaftlichen "Mitte"- / Umwälzungen in der Sozial- und Klassenstruktur 62 / 1Rückkehr der Unsicherheit 62 / 2Soziale Polarisierung im Finanzmarktkapitalismus 65 / 3Zerklüftung der Lohnarbeit, Prekarisierung und Armut 77 / 4Destabilisierung der Lohnarbeitsgesellschaft 97 / 5Die Abstiegsängste der Mitte und / die Krise der politischen Repräsentation 99 / Kapitel 4 / Die Große Krise im Alltagsbewusstsein 102 / 1Historische Krise - "ohne den Geruch einer Revolte" 102 / 2Fehlendes oder verspätetes Krisenbewusstsein? / Auseinandersetzung mit Deutungsansätzen 105 / 3Exkurs: Strukturelemente des AJltagsbewusstsein 114 / 4Absturz der Funktionseliten - / Legitimationsprobleme des bundesdeutschen Kapitalismus 118 / 5Aktualität sozialer Klassen in der Krise 124 / 6Das historische Erbe der gegenwärtigen Krise 126 / 7Krisenerfahrungen und Systemkritik 129 / 8Partizipative Erneuerung der Politik: die Demokratiefrage 139 / Kapitel 5 / Solidarische Ökonomie des Überflusses - / Übergangsforderungen und grundsätzliche Alternativen 143 / 1Politische Ökonomie der Unsicherheit und strafender Staat 148 / 2Die Krise der Politik 151 / 3Gewerkschaften: Raus aus der Krise 153 / 4Das Feld der Linken: Ein neuer New Deal für eine / solidarische Ökonomie des Überflusses 156 / 5Ein Sozialismus im 21Jahrhundert 161 / Literatur 166