Wie beeinflussen Körpererleben und Körperbild unsere Identität und unser Verhalten? Zu dieser Kernfrage der Psychologie legt der Autor ein empirisch begründetes Konzept vor. Mit der "modularen Körperskulptur-Methode" hat er ein Instrumentarium entwickelt,
das - zu Diagnosezwecken eingesetzt werden kann, - sich in der Behandlung chronischer Krankheiten bewährt hat und - bei Beeinträchtigungen des Selbstwerterlebens oder Störungen der Identität, z. B. bei Traumafolge-Erkrankungen und sexuellen Störungen, direkt am Problem ansetzt.
Das Buch baut auf einer prägnanten Übersicht der entwicklungsund lerntheoretischen Grundlagen sowie neuropsychologischer Forschungen auf. Ein ausführlicher Praxisteil fasst die klinischen Erfahrungen zusammen und zeigt Anwendungen der Körperskulptur- Methode auf ganz unterschiedliche Probleme und Krankheitsbilder.
Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten erhalten ein effektives Werkzeug zur Gestaltung von Therapieprozessen.
AUS DEM INHALT
Vorwort 9
Einstimmung und Orientierung im Text 11
1. Theoretische Grundlagen: Konzepte und Modelle 13
1.1 Begriffliche Grundlagen 13
1.1.1 Objekt-Subjekt-Dualismus: Körper haben oder Körper sein 13
1.1.2 Zur Integration des Körper-Selbstkonzeptes in verbale Therapieformen 15
1.1.3 Körperschema - Körperbild 19
1.1.4 Kovariationen von Körperbild und Körper-Selbstkonzept 21
1.1.4.1 Dissoziation 21
1.1.4.2 Regression 22
1.1.4.3 Introjektion 23
1.2 Neuropsychologische Konzepte 26
1.2.1 Stress und Körper-Gedächtnis 26
1.2.2 Verhaltensmotivierende Systeme 29
1.2.3 Emotionen und Gefühle 30
1.2.4 Das "Bauchgefühl": Hypothese somatischer Marker 31
1.2.5 Interaktion und Empathie: Spiegel-Neuronen 32
1.3 Entwicklungspsychologische Aspekte 33
1.3.1 Entwicklungspsychologische Phasenmodelle 33
1.3.2 Kleinkind- und Bindungsforschung 35
1.3.3 Verkörperlichung prägender Interaktionsmuster 36
1.4 Das Körperbild unter lerntheoretischem Aspekt 38
1.4.1 Die topische Analyse der Körperskulptur - Anwendungsbeispiel 42
2. Diagnostik des Körperbildes 47
2.1 Zeichnerische Verfahren 47
2.2 Das Formen der Körperskulptur als projektives Verfahren .. 50
2.3 Konstrukt und kriterienbezogene Validität 52
2.3.1 Körperbilder und Motorik 52
2.3.2 Sensumotorische Voraussetzungen: eine Pilotstudie an Vorschulkindern 52
2.3.3 Körperbild und Körpergedächtnis: Traumaspuren . 58
2.4 Differenzielle Validität - Pilotstudie zu Formtypen 59
2.5 Reliabilität: State- oder Trait-Konzept? 66
2.6 Zur Nützlichkeit der Körperskulptur 67
2.7 Vom Körperskulpturtest zum modularen theragnostischen Programm 69
2.8 Das modulare theragnostische Programm 72
3. Anwendungen der modularen Körperskulptur-Methoden 77
3.1 Von der Anamnese zum Behandlungsplan - ein Fall über 5 Module 77
3.2 Körper-, Selbst- und Fremdbild 91
3.3 Körperliche Aspekte der Regulation von Identität (des Körper-Selbst) 98
3.3.1 Projektive Identifikation: Introjektion 98
3.4 Körperbild und Sexualität 123
3.4.1 Anregung der Selbst-Exploration intimer Themen 123
3.4.2 Ahedonie und Anaphrodisie 128
3.4.3 Geschlechtsidentität 137
3.4.4 Erektionsstörungen 146
3.4.5 Geburt und Weiblichkeit im Körpergedächtnis 150
3.5 Somatisierung von Traumafolgen 159
3.5.1 Das HWS-Beschleunigungstrauma und weitere
schmerzliche Erschütterungen 160
3.5.2 Demütigung und Tinnitus 165
3.5.3 Gangstörungen und Körperdysmorphie 169
3.5.4 Depressionen als Distanzierung zum verkörperlichten Schmerz 175
3.5.5 Überleben als Schildkröte 181
3.5.6 Somatisierung von Schuld und Strafe (als Täterintrojektion) 191
3.5.7 Spuren elterlicher Gewalt nach einem halben Jahrhundert 198
3.5.8 Grundsätze der Diagnostik bei mehrfach traumatisierten Patienten 204
3.6 Angststörungen als Spätfolgen existenzieller Traumata 206
3.6.1 Fallbeispiel: Die Brustquetsche - panische
Erinnerungen an den Erstickungstod 207
3.6.2 Körperbilder von Panikpatienten 210
4. Modulare Körperbildskulptur-Methoden in der Therapie 218
4.1 Behandlungskonzepte 218
4.1.1 Das Kaskaden-Modell 218
4.1.2 Die Arbeit mit dem Körperbild als sanfte Konfrontationsmethode 222
4.1.3 Körperbildmethoden zur Therapie von Angststörungen mit Paniksyndrom 224
4.2 Methode der Wahrnehmung von Körper-Farb-Tönen 238
4.3 Zur Arbeit mit Skulpturfragmenten: Symptom- und Symbolskulpturen 243
4.3.1 Symbolskulpturen 250
4.3.2 Kontrastierende Körperskulpturen - Zeitreisen - Visionen 255
4.3.3 Körperskulptur - Körpergeschichten: ein narrativer Ansatz 274
5. Methodische Empfehlungen 283
5.1 Anleitung zur Durchführung der modularen Körperskulptur-Methode 283
5.2 Übung mit heilsamen Körperfarben 289
5.3 Das sensumotorische Koordinationstraining 296
5.4 Hilfsmittel 299
5.4.1 Das Korellogramm 299
5.4.2 Zeitlinie: Stationen der Biografie 302
Motorik-Pilotstudie Kindergartenkinder - Datenerfassungsblatt 304
Danke! 306
Literatur 307