Wenn Lehr- und Fachkräfte in pädagogischen Situationen zu scheitern drohen, können sie schnell in Verhaltensfallen geraten, aus denen sie nicht ohne Weiteres herausfinden. Dieses Buch hilft ihnen dabei, solche Verhaltensfallen zu erkennen und zu überwinden. Sie erfahren, wie sie herausfordernde Verhaltensweisen bei Kindern und Jugendlichen analysieren und ihnen professionell begegnen können. Nicht der als »störend« erlebte Mensch steht dabei im Fokus, sondern die pädagogische Situation und ihre Beteiligten werden in der jeweiligen Beziehungsdynamik betrachtet. Dabei geht die Autorin auch auf die Entwicklung sozioemotionaler Fähigkeiten und mögliche Beeinträchtigungen ein, etwa (»geistige«) Behinderungen, besondere Belastungen, veränderte Wahrnehmungen und deren Auswirkung auf das Verhalten. Ziel des Buches ist es, auch in schwierigen Situationen gute pädagogische Beziehungen zu erhalten oder wiederaufzubauen – orientiert an den Reckahner Reflexionen zur Ethik pädagogischer Beziehungen.
Die 2. Auflage wurde überarbeitet und aktualisiert – insbesondere mit Blick auf die Forschungsliteratur.
Inhaltsverzeichnis
Pädagogisches Handeln genügend gut gestalten - ein Vorwort
Annedore Prengel 8
Einleitung und Begrifflichkeiten 11
1. Beziehung als Beruf 19
1.1 Persönliche Motive und Erwartungen 19
1.2 Verhaltensfallen 23
1.3 Die Bedeutung pädagogischer Beziehungen 25
1.4 Die Institution: Rollenerwartungen und Machtverhältnisse 27
1.5 Beziehungsdynamik 29
1.6 Selbstsorge und Selbstreflexion 31
1.7 Zur Ethik pädagogischer Beziehungen - ReckahnerReflexionen 36
2. Wege aus Verhaltensfallen - ethisch begründete Rahmungen
für pädagogisches Handeln 38
2.1 Ethisch orientiertes pädagogisches Handeln 38
2.2 Haltgebende Umgebungen und Abläufe-
pädagogische Situationen strukturieren 43
2.3 Haltgebende Interaktionen gestalten -
präventives und interventives Handeln 49
2.3.1 Emotionalen Halt geben durch präventives Handeln 50
2.3.2 Sozialen Halt geben durch Klarheit in den Erwartungen 56
2.3.3 Haltgebende Interaktionen in Interventionen 64
2.3.4 Haltgebende Interaktionen in klärenden Gesprächen 67
2.3.5 Konsequenzen und Wiedergutmachungen kooperativ entwickeln 72
2.3.6 Selbstbemächtigung anbahnen und erweitern 74
3. Wege aus Verhaltensfallen - Verhalten verstehen und
schwierige Situationen analysieren 75
3.1 Herausfordernde Verhaltensweisen -
deren Sinn und Funktion verstehen 75
3.2 »Gute Gründe« für konkretes Verhalten ermitteln - Hypothesen bilden 77
3.3 Schwierige Situationen analysieren - sachlich und präzise bleiben 80
3.4 Auf Gelingensbedingungen, Stärken und Interessen aufbauen 83
4. Wege aus Verhaltensfallen - Pädagogisches Handeln an
besondere Bedarfe anpassen 86
4.1 Sozio-emotionale Fähigkeiten - Sozio-Emotionalität 87
4.2 Stufen ansteigender Komplexität beim Erwerb sozio-emotionaler
Fähigkeiten - Verschiebung der Entwicklung 87
4.2.1 Entwicklungsmodelle zur kognitiven und seelischen Entwicklung 91
4.2.2 Eigenes Modell zu Stufen der Komplexität beim Erwerb
sozio-emotionaler Fähigkeiten 97
4.2.3 Perzeptive und Manipulative Tätigkeit -
»Ich bin, was man mirgibt!« 100
4.2.4 Gegenständliche Tätigkeit - »Ich bin, was ich will und kann!« 105
4.2.5 Spieltätigkeit - »Ich bin, was ich mir zu sein vorstelle« 110
4.2.6 Schulische Lerntätigkeit - »Ich bin, was ich lerne« 114
4.3 Entbehrungen in den Grundbedürfnissen 119
4.4 Bewältigungsstrategien bei seelischen Belastungen 126
4.4.1 Bindungsmuster 126
4.4.2 Abwehrmechanismen 128
4.4.3 »Irrtümliche Ziele« 130
4.5 Wirkfaktoren beim Erwerb sozio-emotionaler Fähigkeiten 132
4.5.1 Wirkfaktoren im Familiensystem 133
4.5.2 Wirkfaktoren in Bildungseinrichtungen 134
4.5.3 Intellektuelle Beeinträchtigungen - »Geistige Behinderung« -
Beeinträchtigungen im Sprachverstehen undSprachausdruck 137
4.5.4 Wahrnehmung und Wahrnehmungsbesonderheiten
(»Wahrnehmungsstörungen«, ADHS, Autismus-Spektrum) 146
4.5.5 Traumatische Erfahrungen 160
4.5.6 (Inter-)Kulturelle Perspektiven, verschiedene Lebensweisen 167
5. Strukturierte Analysen und Fachgespräche zur
Sozio-Emotionalität - ein Leitfaden 172
5.1 Zur Anwendung und Struktur des Leitfadens 173
5.2 Haltgebende institutionelle Strukturen 177
Persönliches Schlusswort 181
Übersicht Anhänge 184
Anhänge 185
Übersicht Abbildungen 197
Übersicht Tabellen 198
Übersicht Verhaltensfallen 200
Übersicht Online-Materialien 202
Literatur 203
Index 212