Warum redet das Mädchen nicht im Kindergarten? Warum schweigt der Junge in der Schule? Selektiv mutistische Kinder besitzen die Fähigkeit zu sprechen, setzen diese aber in fremden Situationen oder gegenüber bestimmten Personen nicht ein. Eine Kommunikation mit ihnen ist z.T. gar nicht mehr oder nur noch über Gesten und schriftliche Mitteilungen möglich. Nitza Katz-Bernstein führt in ihrem Buch die Erscheinungsbilder dieser Störung auf und erläutert die Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten. Sie integriert dabei therapeutische Bausteine aus unterschiedlichen psychotherapeutischen Schulen und verschiedenen Fachdisziplinen wie Logopädie, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie.
Inhalt
Eine kleine Vorgeschichte..................................................................... 9
Einleitung................................................................................................ 13
Teilt Theoretische Zugänge............................................................ 23
1 Was ist (selektiver) Mutismus?................................................ 24
1.1 Definition und Erscheinungsbild............................................ 24
1.2 Diagnostische Kriterien .......................................................... 27
1.3 Mutismusarten.......................................................................... 28
1.4 Epidemiologie, Co-Morbidität und Risikofaktoren ............ 30
1.5 Beitrag zur Ätiologie: Warum schweigen Kinder?
Die Unfähigkeit, die Fremdheit zu überwinden.................. 35
2 Linguistische und entwicklungspsychologische Zugänge
Wie sich das Sprechen und das (selektive) Schweigen
entwickeln................................................................................. 39
2.1 Warum ein entwicklungspsychologischer Zugang?............. 39
2.2 Spracherwerb und Sprachentwicklung
Sozial-interaktive Position ..................................................... 40
2.2.1 Kommunikations- und Dialogstrukturen
Wie lernt man zu kommunizieren?....................................... 42
2.2.2 Trianguläre Prozesse
Anforderungen meistern können ........................................... 46
2.2.3 Innere Repräsentation
Die Kraft der Vorstellung und der Bewertung.................... 50
2.2.4 Symbolisierung und narrative Organisation
Erwerb narrativer Kompetenzen........................................... 54
2.2.5 Trennung zwischen innerem und äußerem Dialog
Strategien der Konversation................................................... 57
2.2.6 Verinnerlichte Wertmaßstäbe
Regulierung des eigenen Verhaltens (= Mentalisieren)........ 59
2.3 Zusammenfassung.................................................................... 62
Teil II Diagnostik und Koordination der Therapie ...................... 63
1 Diagnostische Erhebungen
Wie kann ein (selektiver) Mutismus erfasst werden?.......... 64
2 Setting und „Case Management“
Wer, was, wo, wann und wozu?............................................. 70
3 Erhebung von therapierelevanten Daten................................ 73
Teil III Therapeutische Zugänge und Wirkfaktoren .................... 85
1 Therapeutische Haltung .......................................................... 86
1.1 Druck ausüben oder gewähren lassen?
Die Gestaltung der therapeutischen Beziehung als
„Scaffolding“-Prinzip ............................................................. 87
1.2 Beziehungsgestaltung und Motivation .................................. 88
1.3 Modelle, Techniken, Trainingsprogramme ............................ 94
1.4 Integrative Prinzipien für die therapeutische Arbeit........... 95
2 Therapiegestaltung.................................................................... 97
2.1 Klärung des Therapieauftrages
Umgang mit ambivalenten Botschaften ............................... 97
2.2 Trennung von Bezugspersonen
Mama bleibt draußen!............................................................. 102
2.3 „Safe Place“
Der sichere Ort als Ausgangspunkt ....................................... 106
2.4 Stärkung des „Alter Ego“
„Beweise mir, dass ich okay bin, so wie ich bin!a................ 112
2.5 Durchhaltevermögen
Arbeit ohne Response ............................................................. 117
Teil IV Nonverbal kommunizieren................................................. 119
1 Aufbau eines kommunikativen Verhaltens
„Turn-taking<( ......................................................................... 120
2 Arbeit mit Puppen und Übergangsobjekten
Eine Hütte für den Bären....................................................... 122
3 Das Märchenheft mit den Sprechblasen
„Jaul, Kabumm, Seufz ..." ................................................... 126
4 Sprachtherapeutische Maßnahmen
Sprachaufbau ohne Sprechen ................................................. 129
5 Symbolisierung und narrative Verarbeitung
Erzählen ohne Sprache ........................................................... 134
5.1 Das Symbolspiel als therapeutische Intervention................. 134
5.2 Die Aktualität des therapeutischen Symbolspiels ............... 136
5.3 Die therapeutische Rolle beim Symbolspiel......................... 138
5.4 Exkurs: Entwicklungsdiagnostik des Symbolspiels............. 142
6 Aggressionen zähmen im Symbol- und Rollenspiel............. 146
Teil V Aufbau der verbalen Kommunikation............................... 153
1 Lärmend kommunizieren........................................................ 154
2 Erste Worte .............................................................................. 157
2.1 Das erste Wort des Vorschulkindes
Die Kunst der Unterstellung................................................... 157
2.2 Das erste Wort des Schulkindes
Hierarchie des Ortes, der Personen und der Sprechweise .. 162
3 Arbeit mit dem Tonband ........................................................ 170
4 Schattensprechen und Zugzwänge.......................................... 172
5 Die Arbeit mit „Ego-States“, „inneren Stimmen“
oder „Introjekten“................................................................... 176
6 Hausaufgaben............................................................................ 180
7 Transfer: Die Generalisierung des Sprechen-Könnens......... 185
8 Krise und Widerstand.............................................................. 188
9 Ende der Therapie: Evaluation und Abschied ..................... 193
Teil VI Zusammenarbeit mit Angehörigen und Fachleuten........ 197
1 Familie und Schweigen............................................................ 198
2 Die Zusammenarbeit mit Eltern und Angehörigen............. 202
2.1 Grundsätze für die Arbeit mit Eltern .................................... 202
2.2 Besonderheiten in der Zusammenarbeit ............................... 204
2.3 Themen, die Eltern oft beschäftigen ..................................... 206
2.3.1 Umgang mit Wutausbrüchen und
aggressivem Verhalten des Kindes......................................... 207
2.3.2 Beratung bezüglich einer begleitenden Medikation............. 212
2.3.3 Wenn Gewalt oder Missbrauch vermutet wird..................... 215
3 Mutismus und Schule .............................................................. 217
4 Zusammenarbeit mit weiteren Fachleuten............................. 219
Teil VII Fallbericht............................................................................ 225
Lui, die Klasse und ich
Der gemeinsame Weg aus dem Schweigen
Von Ruth Marosi ................................................................... 226
Zusammenfassungder Fallbeispiele .................................................... 236
Literatur.................................................................................................. 244
Sachregister ............................................................................................ 260