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Verlagstext:

Erderwärmung, Naturkatastrophen, der Finanzcrash und Hungersnöte ¿ im noch jungen 21. Jahrhundert häufen sich Krisen globalen Ausmaßes. Statt sie getrennt zu lesen, gilt es, sie zusammen zu denken ¿ und zu begreifen, dass der Kapitalismus kein der Natur äußerliches System ist, sondern diese erst hervorbringt. Den Kapitalismus gilt es, als Naturereignis zu begreifen. Sein Motor liegt in der Gegenüberstellung von Natur und Gesellschaft, die es dem Kapital erst ermöglichte, in der Landwirtschaft die horizontalen Räume des Bodens und später mit dem Bergbau die vertikalen Schichten des Gesteins als Ressourcen sich anzueignen, zu erschließen und auszubeuten. Als »Weltökologie« wirkt der Kapitalismus und mit ihm der Mensch nicht auf die Natur, sondern in der Natur. Die Dynamik des Kapitalismus lässt sich erst verstehen, wenn die Natur als historisch betrachtet wird und ein dialektisches Zusammenspiel zwischen Kapitalakkumulation und der Erfindung billiger Naturen, billiger Nahrung, billiger Rohstoffe, billiger Energie und billiger Menschenreproduktion beschrieben wird. Mit den vielfachen Krisen erleben wir nichts anderes als vorprogrammierte Systemfehler. Denn die Umwelt ist nichts dem Kapital Äußerliches, sie wird geschaffen in enger Verzahnung mit Produktionsweisen, Klassenstrukturen und Zivilisationstechniken. Die Natur zusammen mit dem Kapitalismus historisch zu lesen, ist das große Verdienst von Kapitalismus im Netz des Lebens.

Aus dem Inhalt:

Einleitung

Doppelte Internalität: Geschichte,

als spiele Natur eine Rolle . 7

Teil I

Vom Dualismus zur Dialektik: Kapitalismus

als Weltökologie

1 Vom Objekt zum oikeios: Das Umweltmachen in der kapitalistischen Weltökologie ..

2 Wert im Lebensnetz 83

3 Für einen einzigen Metabolismus: Vom Dualismus zur Dialektik in der kapitalistischen Weltökologie .

Teil II

Historischer Kapitalismus, historische Natur

4 Die Tendenz des ökologischen Surplus zum Sinken .. 143

5 Die Kapitalisierung der Natur oder die Grenzen der historischen Natur 173

6 Weltökologische Revolutionen: Von Revolutionen zu Regimen 219

Teil III

Historische Natur und die Ursprünge des Kapitals

7 Anthropozän oder Kapitalozän? Über Wesen und Ursprung der gegenwärtigen ökologischen Krise

8 Abstrakte gesellschaftliche Natur und die Grenzen des Kapitals 297

Teil IV

Aufstieg und Fall der Billigen Natur

9 Billige Arbeit? Zeit, Kapital und die Reproduktion der menschlichen Natur . 337

10 Die lange Grüne Revolution: Die Ära Billiger Nahrung im langen zwanzigsten Jahrhundert .. 367

Schlussbetrachtung

Das Ende der Billigen Natur? Die weltökologische Grenze des Kapitals ist das Kapital selbst . 444