(I-17/09-C3) (G ZWs / FP)
VERLAGSTEXT: Es ist eine auffallende Diskrepanz zu beobachten: Mädchen, eigentlich die Gewinner der Bildungsentwicklung, sind immer häufiger in Therapien anzutreffen. Obwohl sie weniger auffällig sind, obwohl sie bessere Schulleistungen zeigen als die Jungen, steigt der Therapiebedarf für Mädchen stetig. Warum ist das so? Und wie können wir therapeutisch und erzieherisch damit umgehen? / / Inge Seiffge-Krenke analysiert, ob Autonomie heute noch Angst macht, welche zentralen Beziehungsdilemmata Mädchen lösen müssen und wie wir sie dabei unterstützen können. Sie zeigt, welche Konstellationen und zentralen Beziehungskonflikte zu psychischen Störungen führen, was daran "typisch weiblich" ist, und welche therapeutischen Herausforderungen sich daraus ergeben: / - Psychoanalytische Weiblichkeitstheorien - wo bleibt das Mädchen? / - Entwicklung von Mädchen aus psychoanalytischer und entwicklungspsychologischer Sicht / - die Beziehung der Mädchen zu ihren Müttern, ihren Vätern, zu Geschwistern und Freundinnen / - Mädchenkörper und Sexualität / - Erste Liebe, romantische Erfahrungen und Gefährdungen / - Aggressives und selbstschädigendes Verhalten / - Ängste, Depressionen, Ess- und Persönlichkeitsstörungen / - Probleme von Mädchen aus Migrantenfamilien / - Hilfreiche Vergleiche mit klinisch-unauffälligen Mädchen zur Einschätzung der Krankheitswertigkeit einer Störung / - Therapeutische Hilfen / /
AUS DEM INHALT: / / Vorwort 13 / / 1 Hurra - ein Mädchen?! Der Wunsch nach einem Mädchen / und das Verhalten von Eltern gegenüber Töchtern 16 / 1.1 Die Geburt eines Mädchens als Makel - in einigen Ländern 17 / 1.2 Wunschbaby Mädchen . 20 / 1.3 Die psychoanalytische Sicht: Homme manque und naive Theorien / bis 1960 25 / 1.4 Das imaginäre und das reale Mädchen: Betrauern des Geschlechts . 26 / 1.5 Ein Mädchen wird "gemacht" . 29 / / 2 Konzepte über Weiblichkeit in der Psychoanalyse . 34 / 2.1 Die frühe Sichtweise Freuds: Das kleine Mädchen als Mangelwesen . 34 / 2.2 Diskrepanzen: Starke, souveräne Frauen um Freud - und dennoch / keine eigenständigen Konzepte zur Entwicklung des Mädchens? . 39 / 2.3 Hier irrte Freud! . 43 / 2.4 Weiterentwicklungen: Konzepte der narzisstischen Wunde, / der Verleugnung der Vagina, des weiblichen Narzissmus / und der weiblichen Schuldgefühle 45 / 2.5 Im Schatten der Mutter: Jokastes Tochter . 50 / 2.6 Erstaunlich: Warum gibt es keine Psychoanalyse des Mädchens? 51 / / 3 Die Entwicklung des Mädchens aus psychoanalytischer Sicht: / Das Babymädchen 54 / 3.1 Von den Trieben zum Objekt, zum Selbst und zur Intersubjektivität: / Ein wichtiger Schritt 55 / 3.2 Babymädchen - das Mädchen als Säugling aus der Sicht / der Psychoanalyse: Von Klein zu Winnicott 56 / 3.3 Objektbeziehungen von Anfang an!? Die Entwicklung des Selbst / und früher Objektbeziehungen aus der Sicht von Melanie Klein / und Margaret Mahler 62 / 3.4 Die Sicht auf das Babymädchen: Die Urangst vor der Beschädigung / des Körperinneren 65 / / / 3.5 Ergebnisse der ersten Säuglingsbeobachtungen: Lächeln, Fremdeln / und Second Skin - René Spitz und Esther Bick . 66 / 3.6 Daniel Stern: Koordinierte Interaktionen zwischen Mutter und Baby / als Grundlage des Selbstempfindens . 68 / 3.7 Was können Babys und wie passt das zur Genese / der Intersubjektivität beim kleinen Mädchen? . 70 / 3.8 Eine neue Sicht des Babymädchens: Aktiv, differenziert / und besonders beziehungsfähig . 76 / / 4 Die Psychoanalyse des Kindergartenmädchens . 79 / 4.1 Prägenitalität - ist diese heute bei der psychoanalytischen Sicht auf / das kleine Mädchen noch von Bedeutung? . 80 / 4.2 Die heutige Sicht auf den weiblichen Ödipuskomplex: Primäre / Weiblichkeit, problemlosere Identitätsentwicklung - aber kein / Begehren? 86 / 4.3 Der vollständige Ödipuskomplex: Ein Tagtraum der Liebe, / der in Enttäuschung und Verzicht enden muss 89 / 4.4 Metapher des Mangels: Was ist dran am Penisneid? . 91 / 4.5 Ein wichtiger Lernfortschritt in der Triade: Das Erleben der elterlichen / Paarbeziehung und das Akzeptieren des Ausgeschlossenseins 93 / 4.6 Anerkennung von Grenzen, Strukturbildung und die Identifizierung / mit beiden Eltern . 94 / 4.7 Wenn der Ödipuskomplex schiefläuft: Die Schwierigkeit der / Integration oraler, analer und urethraler Impulse und der Bezug / zu den Eltern als Paar 96 / 4.8 Entwicklungspsychologische Befunde: Zunehmende kognitive / Reife, beschleunigte Empathie- und Schamentwicklung / und die Ausweitung des sozialen Raumes 99 / / 5 Latenzmädchen: Das Mädchen in der mittleren Kindheit . 104 / 5.1 Die Latenzphase - doch keine Phase, in der die Sexualität ruht? 105 / 5.2 Nochmals "das Hemd der Mutter" und das Fortbestehen ödipaler / Themen 109 / 5.3 Selbsterleben, Gefühlswelt und Intersubjektivität / des Latenzmädchens . 112 / 5.4 Die Bedeutung der Schamaffekte für die Identitätsentwicklung / und die Selbst-Objekt-Differenzierung . 116 / / / 5.5 Stärkere Emotions- und Verhaltenskontrolle und stärkere / Beschämung als Konsequenz einer starken intersubjektiven / Bezogenheit . 118 / 5.6 Strenge soziale Normen, starke Geschlechtstypisierungen / in der Gruppe der Mädchen 120 / 5.7 Die tüchtigen Mädchen: Kognitive Entwicklung, Schulleistungen / und zweierlei Hirn 122 / 5.8 Auf der Suche nach der Lebenswelt der "Lückemädchen" . 124 / / 6 Die weibliche Jugendliche: Kind bleiben oder Frau werden? . 129 / 6.1 Die Adoleszenz: Mehr als eine Neuauflage des Ödipuskomplexes 130 / 6.2 Was sagt das Fünfphasenmodell der Adoleszenz von Peter Blos / über Mädchen aus? 133 / 6.3 Die heutige Sicht auf die Entwicklung der weiblichen Identität 136 / 6.4 Weitere sozial-kognitive Reife, adoleszenter Egozentrismus / und eine immer noch nicht ganz abgeschlossene Hirnreifung . 140 / 6.5 Ein neuer Blick auf das Selbst: Die relationale Identität der Mädchen 142 / 6.6 Eine zweite Chance für die Eltern - trotz Separationsangst 143 / 6.7 Veränderungen in den familiären Beziehungen, / schulische Belastungen und Zukunftsängste . 145 / 6.8 Ritenarmut und der adoleszente Initialtraum: / Kind bleiben oder Frau werden? 151 / 6.9 Selbstexploration in Tagebüchern, Blogs, WhatsApp, / www.mädchen.de . 154 / / 7 Mütter und Töchter 158 / 7.1 Die Anfänge der Beziehung: Regression, Affektabstimmung / und ein Gefährdungspotential . 158 / 7.2 Gleichgeschlechtlichkeit von Mutter und Tochter: Identifikatorische / Prozesse, frühe Aggression und die Kontamination von oraler / und genitaler Erregung . 163 / 7.3 Die Mutter als erste Lustquelle, sexuelle Verschmelzungsphantasien / und Sexualität als trennendes Element . 167 / 7.4 Wenn die Differenzierung misslingt: / Intrusive Mütter und die Tochter als Selbstobjekt . 170 / 7.5 "Mein Leben war, sie zu beleben": Die depressive Mutter, / ihre Tochter und die Gefahr der Parentifizierung . 176 / / / 7.6 Das doppelte Gesicht der Mutter: Die Abspaltung der aggressiven / Anteile und das Tabu der Mutter-Tochter-Aggression 180 / 7.7 Neid und Aggression als Reaktionen auf die Schwangerschaft / und Sexualität der Mutter . 184 / 7.8 Neid und Rivalität zwischen Mutter und Tochter in der / Adoleszenz: Viele Konflikte, Geheimnisse und der Drang / zu Unterleibsoperationen . 187 / 7.9 Die berufstätige Mutter und ihre Tochter . 191 / / 8 Die Beziehung zum Vater . 196 / 8.1 Die erste Liebesbeziehung ist nicht mehr ausschließlich / die zur Mutter 197 / 8.2 Die Bindung an den Vater, seine Spielfeinfühligkeit und die triadische / Kompetenz der Tochter 198 / 8.3 Der liebevolle Blick des Vaters: Spielpartner, Autonomieförderer, / Lehrer . 201 / 8.4 Die tüchtige Tochter und die (selektive) Identifizierung / mit dem Vater 205 / 8.5 Die Bedeutung des Vaters für die Entwicklung der Weiblichkeit / seiner Tochter 208 / 8.6 Begehren und begehrt werden: Das Mädchen in der Triade / gegenüber dem Elternpaar 212 / 8.7 Vaterhunger auch bei Mädchen? Uninvolvierte Väter, / Trennungsväter und der Tod des Vaters 218 / / 9 Das Mädchen im Kreis von Freundinnen und Geschwistern 225 / 9.1 Neid und Eifersucht als Themen zwischen Geschwistern / und Freundinnen . 226 / 9.2 Geschwisterneid und Ungleichbehandlung . 228 / 9.3 Nischenspezialisierung und der Kampf um Anerkennung . 231 / 9.4 Die Position in der Geschwisterfolge: Älteste und / jüngste Schwestern . 234 / 9.5 Stützend und entwicklungsfördernd - aber auch inzestuöse / Unterströmungen . 237 / 9.6 Freundinnen: Warum sie so wichtig sind 240 / 9.7 Intimer Austausch - eine neue Qualität in Freundschaftsbeziehungen weiblicher Jugendlicher . 241 / / / 9.8 Mädchenfreundschaften: Hochintim, aber auch konfliktreich . 243 / 9.9 Gefährliche Merkmale von Mädchenfreundschaften: Corumination / und ein hohes Maß an relationaler Aggression . 245 / 9.10 Mädchenspiele und miteinander geteilte Phantasien . 246 / 9.11 Umgang mit der körperlichen Reife, homoerotische Erfahrungen / und Schutz bei der Annäherung an "den Mann" . 250 / 9.12 Kreative Hilfen: Die imaginäre Freundin 253 / / 10 Romantische Beziehungen und der Gebrauch des Körpers / als Wege zur Loslösung und Individuation . 256 / 10.1 Warum sind romantische Beziehungen von Mädchen / im therapeutischen Kontext wichtig? . 257 / 10.2 Psychoanalytische Konzeptionen zu romantischen Beziehungen und / die erste Liebe am Beispiel von Sigmund Freud und Karen Horney . 258 / 10.3 Zwischen Symbiose und Individuation: Romantische Beziehungen / als Wendepunkte in der Entwicklung des Mädchens 262 / 10.4 Phasen der romantischen Entwicklung: Wie entsteht "das Paar"? . 265 / 10.5 Wirrwarr der Gefühle: Bindung, Erotik, Homoerotik 268 / 10.6 Noch Platz fürs Selbst: Ein spezifisch weibliches Problem? 273 / 10.7 Relativierung der mütterlichen Bedeutsamkeit - neue Freiheiten, / neue Möglichkeiten? Wie passt das zur Reviktimisierung und / zu Genitalängsten? 277 / 10.8 Vom eigenen Körper Gebrauch machen: Sexualität als Ausdruck der / Sehnsucht nach der präödipalen Bemutterung und deren Abwehr . 280 / 10.9 Die Bedeutung der frühkindlichen Erfahrungen für Sexualität, / Schwangerschaft, Mutterschaft und Abtreibung / bei jungen Mädchen 282 / / 11 Mädchen und Bindung 288 / 11.1 Bindung, Mutterliebe und Emanzipation der berufstätigen Mutter . 288 / 11.2 Widerstände gegen die Bindung und die heutige Bedeutung / der Bindung 291 / 11.3 Das Bindungskonzept und seine Besonderheiten bei Kindern / und Jugendlichen 293 / 11.4 Langdauernde Auswirkungen und die Zuordnung / zu Krankheitsbildern 295 / 11.5 Elterliche Psychopathologie und Bindungsstörungen bei Mädchen 297 / / / 11.6 Allerdings: Mädchen in Kindergartenbetreuung profitieren 298 / 11.7 Mädchen mit Bindungsstörungen 301 / 11.8 Therapeutische Zugangsweisen zur Vermittlung / von Bindungssicherheit 303 / / 12 Mädchenkörper, Sexualität und Krankheit 307 / 12.1 Kleine Mädchen: Genitales Spiel, die zunehmende Entdeckung / der Innergenitalität und Phantasien über Zeugung und Geburt . 308 / 12.2 Körperbild, Attraktivität und Essverhalten 311 / 12.3 Menstruationserleben: Von der "Unreinheit" / zu den "Feuchtgebieten" . 313 / 12.4 "Geburtswehen" der Weiblichkeit in der Adoleszenz . 318 / 12.5 Der Mann als Indikator und die Nähe zu traumatischen sexuellen / Übergriffen . 322 / 12.6 Körperinszenierungen: Essstörungen und Schnittsymptome . 324 / 12.7 Körperlich kranke Mädchen . 331 / / 13 Das friedfertige Mädchen? Mädchen als Täterinnen / und die Bedeutung der Beziehungsaggression 341 / 13.1 Offen gezeigte Aggression: Bei Mädchen deutlich seltener . 342 / 13.2 Die stärkere Emotions- und Verhaltenskontrolle bei Mädchen . 345 / 13.3 Entwicklungsverlauf und mädchenspezifische Aggression 347 / 13.4 Beziehungsaggression und Mobbing bei Mädchen 351 / 13.5 Aggression bei jugendlichen Paaren: Warum mehr Mädchen? . 355 / 13.6 Mädchengewalt: Im Zunehmen begriffen? 359 / 13.7 Mädchen als Täterinnen im Missbrauchs-, Vernachlässigungs- / und Misshandlungskontext 361 / 13.8 Bei schweren Gewaltformen: Kein Fall für das ambulante / Einzelsetting 365 / / 14 Andere Kulturen: Vernachlässigung und gesundheitliche / Gefährdung von Töchtern 367 / 14.1 "Eigentlich ganz schön hier!" Geglückte Entwicklungen und / der Kampf um die Integration der verschiedenen Identitäten . 368 / 14.2 Welche Implikationen hat die Bevorzugung von Söhnen für / Lebensbedingungen, Bildung, Gesundheitsstatus und Therapie / von Mädchen? 370 / / / 14.3 Einflüsse der Weltreligionen auf die (sexuelle) Selbstbestimmung / von Mädchen 372 / 14.4 Die "Hausfrauenfabrik": Autonomiebestrebungen des Mädchens / und strikte Erziehungshaltungen der Eltern 374 / 14.5 Therapeutische Arbeit mit adoptierten Mädchen . 377 / 14.6 Verbrechen gegen Mädchen: Ehrenmorde, Genitalbeschneidung / und Zwangsverheiratung 380 / 14.7 Unbegleitete minderjährige Flüchtlingsmädchen: / Eine Herausforderung für die therapeutische Arbeit . 385 / / 15 Überlegungen zur Behandlungstechnik bei Mädchen 391 / 15.1 Die therapeutische Beziehung, Umsetzung von Bindungsthemen, / die "Unzerstörbarkeit" des Therapeuten, der Therapeutin . 391 / 15.2 Stützung der Elternfunktionen, Hilfen bei der Mentalisierung 393 / 15.3 Begleitende Elternarbeit und Nebenübertragungen der Mutter 393 / 15.4 Sensibilisierung für Trennungserfahrungen . 394 / 15.5 Strukturelle Defizite, Strukturaufbau und Spezifika bei der Arbeit / an der Strukturachse . 395 / 15.6 Arbeit an inneren und äußeren Konflikten . 396 / 15.7 Trennungsangst, Angst vor Liebesverlust / und Separationsangst der Eltern 397 / 15.8 Die dunkle Seite der Beziehungsfähigkeit: Beziehungen nicht nur / als Schutz-, sondern auch als Risikofaktor 398 / 15.9 Das Schuldthema, negative Übertragung / und Übertragungswiderstände 399 / 15.10 Die unmentalisierten Körpererfahrungen und der Körper / in der Therapie 399 / 15.11 Der Spiegel des Selbst: Die Nutzung von Symbolisierung, Spiel / und Selbstreflexion . 400 / 15.12 Therapeutische Interventionen: "Etwas mehr als Deutung", / implizites Beziehungswissen und die Bedeutung von "ruptures" . 401 / / Literatur 403 / Die Autorin . 423 /
Verfasser*innenangabe:
Inge Seiffge-Krenke
Jahr:
2017
Verlag:
Stuttgart, Klett-Cotta
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Rezension
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ISBN:
978-3-608-94952-0
2. ISBN:
3-608-94952-6
Beschreibung:
422 Seiten
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Sprache:
Deutsch
Fußnote:
Literaturverzeichnis: Seite [403]-422
Mediengruppe:
Buch