Naturschützer schlagen Alarm: Sie haben beobachtet, dass die Zahl der Insekten in den letzten drei, vier Jahren um achtzig Prozent abgenommen hat. Nicht nur die Bienen sind in Gefahr, sondern viele andere Insekten, die vor wenigen Jahren noch als weit verbreitet galten. Und mit den Insekten sterben die Vögel.
In den letzten Jahrzehnten sind vor allem die Spezialisten verschwunden sind, also Arten, die besondere Lebensräume brauchen, Störche etwa oder Kiebitze. Inzwischen aber passiert etwas Neues, etwas sehr Unheimliches: Allerweltsarten wie Feldlerchen, Schwalben und Spatzen verschwinden und ebenso Insekten, die es früher massenhaft gab. Feldgrashüpfer zum Beispiel oder Laufkäfer.
Tanja Busse, viel gefragte Landwirtschafts- und Ökoexpertin analysiert schonungslos die Situation und schlägt wirkungsvolle Gegenmaßnahmen vor.
Aus dem Inhalt:
Einleitung 11 // Kapitel 1 / Das Refugium der Heuschrecken 29 / Warum die Landwirtschaft die Biodiversität jahrhundertelang gefördert hat und die Agrarindustrie sie jetzt gefährdet // Kapitel 2 / Weckruf vom Niederrhein 52 / Wie der Entomologische Verein Krefeld die Welt wachrüttelt // Kapitel 3 / Todeszonen in der Ostsee und Zeckenplagen im Wald 79 / Wir erleben ein Massenaussterben von weltgeschichtlichem Ausmaß und merken reichlich spät, dass wir die Vielfalt zum Überleben bräuchten // Kapitel 4 / Der Kampf um die Deutungshoheit 115 / Das Insektensterben ist dramatisch, aber doch nicht so schlimm: Warum eine widersprüchliche Berichterstattung verhindert, dass wir verstehen, dass es ums Ganze geht // Kapitel 5 / Die Eulen sind tot, es leben die Eulen 132 / Wie ich lerne, die Geschichte meiner Landschaft zu lesen, und wie ich verstehe, dass wir alle Verantwortung übernehmen müssen, / hier und jetzt // Kapitel 6 / Die Vernebelung der Ursachen 149 / Immer wieder wird behauptet, wir wüssten nicht, warum die Insekten sterben. Aber es hängt keine Wolke des Unwissens am Himmel // Kapitel 7 / Schutzgebiete, die nicht schützen 175 / Warum dürfen Pestizide in Naturschutzgebieten eingesetzt werden? // Kapitel 8 / Naturschutz verboten 197 / Warum ich keinen Nutewaid schaffen darf, obwohl das der biologischen Vielfalt nützen würde // Kapitel 9 / Im Europa der gebrochenen Versprechen 223 / Warum die Europäische Agrarpolitik der biologischen Vielfalt schadet // Kapitel 10 / Verfehlte Ziele 257 / Viele Gesetze schützen die Biodiversität - aber nur auf dem Papier // Kapitel 11 / Systemfehler 280 / Wie sich die Landwirtschaft vom chemischen Pflanzenschutz abhängig gemacht hat und wie sie sich jetzt befreien kann // Kapitel 12 / An der Weggabelung: Vielfalt der Kulturpflanzen oder Gentechnik 314 / Darf der Mensch im Molekularlabor die Zukunft der Arten bestimmen? // Kapitel 13 / Wegweiser in die Zukunft 335 / Die Rebellion gegen die Vernichtung unserer Lebensgrundlagen hat begonnen - das ist die Chance, die biologische Vielfalt zu retten // Kapitel 14 / Das Tribunal der Arten 361 / Das Ziele-Verfehlen muss ein Ende haben: Wir brauchen ein Klagerecht für Arten, um die notwendigen politischen Änderungen zu beschleunigen - und Umwelt- und Naturschutzziele müssen endlich verbindlich und einklagbar werden // Dank 375 / Literatur 377 / Anmerkungen 387 / Personenregister 413
Verfasser*innenangabe:
Tanja Busse
Jahr:
2019
Verlag:
München, Blessing
Aufsätze:
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ISBN:
978-3-89667-592-7
2. ISBN:
3-89667-592-3
Beschreibung:
1. Auflage, 415 Seiten, 21 cm
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Fußnote:
Literatur: Seite 377-386. -
Mediengruppe:
Buch