Kinder nutzen bereits lange vor Schulbeginn ihre Hörfähigkeit für den Spracherwerb höchst effektiv. Das Training der Hörfertigkeiten, das Hörverstehen und die Hördidaktik nehmen daher in der Primarstufe häufig relativ wenig Platz ein, da oft davon ausgegangen wird, dass die Kinder das schon können. Doch hat Hören im Schulkontext noch viele weitere Facetten, die geschult werden müssen.
Dieses Buch gibt Einblicke in die Grundlagen des Hörens sowie praktische Empfehlungen für die Förderung der Hörkompetenz und für die Hördidaktik. In diesen Theorie-Praxis-Bezug werden empirische Daten aus einer Fragebogenerhebung mit Lehrpersonen zum Hören in Tiroler Volksschulen eingebettet und präsentiert.
Wie Mehrsprachigkeit beim Hören im Schulkontext miteinbezogen werden kann und wie man Kinder mit Migrationssprachen für Höranforderungen im Schulkontext stärkt, zeigt das Buch ganz konkret und eröffnet damit eine Vielzahl von Wegen der Hörkompetenzförderung in Diversitätskontexten.
Inhalt
Vorwort......................................................................................................................5
1 Was bedeutet Hören (lernen)?................................................................. 11
2 Voraussetzungen für das Hören .............................................................12
2.1 Biologische Voraussetzungen für das Hören.........................................12
2.2 Wie funktioniert das Hören physikalisch?............................................. 15
2.3 Hören - linguistische Grundlagen..........................................................16
3 Hören ist wichtig und zugleich schwierig............................................. 19
3.1 Hören als Schlüssel zum Spracherwerb.................................................. 19
3.2 Kommunikation: Familie, Kindergarten, im Alltag
eines Kleinkinds......................................................................................20
3.3 Vom Hören zum Sprachverstehen......................................................... 22
3.3.1 Sprachliche Laute wahrnehmen und unterscheiden.............................23
3.3.2 Bedeutungen lernen................................................................................ 24
3.3.3 Effizienz des Sprachverstehens............................................................... 26
3.3.4 Weitere kognitive Komponenten beim Hören...................................... 29
4 Hören im Schulkontext...........................................................................32
4.1 "Hören wird von mir sehr selten unterrichtet!" Hören
im Schulkontext - was ist anders?........................................................32
4.1.1 Die Hörumgebung: Gestaltung des Klassenzimmers
als hörfreundliche Umgebung...............................................................37
4.1.2 Zum Zuhören verleiten und hinleiten: Rituale...................................... 40
4.2 Die Rolle der Lehrperson in Bezug auf die Entwicklung der
Hörkompetenz........................................................................................44
4.2.1 Sprachvorbild sein - die Sprache der Lehrperson als
auditiver Input für die Kinder ..............................................................44
4.2.2 Wenn die Lehrperson vorliest und die Kinder zuhören.......................49
4.2.3 Verschiedene Medien und Formate (z.B. CD, MP3, Hörbuch,
Internet) für die Begegnung mit Höraufgaben..................................... 52
4.2.4 Hörfertigkeiten der Kinder einschätzen -
Beobachtungsverfahren und Förderung................................................52
4.2.4.1 Beobachtungsbogen für den Unterricht (s. Tabelle 5, Teil 1-3)........... 56
4.2.4.2 Weitere Beobachtungs- und Förderinstrumente................................... 60
4.2.5 Wie die Lehrperson Hörverstehen unterstützen kann..........................62
4.2.6 Zuhördidaktik......................................................................................... 63
4.2.7 Hörstrategien...........................................................................................64
4.2.8 Kognitive Prozesse im Unterricht, damit Hören gelingt......................65
4.2.9 Hörstile und Hörziele............................................................................. 67
4.3 Hören für Kinder mit anderen Erstsprachen...........................................68
4.3.1 Höraufgaben als besondere Herausforderung für DaZ-Kinder........... 69
4.3.1.1 Varietäten und Sprachen...........................................................................70
4.3.1.2 Kontextualisierung und Vorwissen.......................................................... 70
4.3.1.3 Phonologie und Syntax............................................................................. 71
4.3.1.4 Flüchtigkeit der auditiven Information................................................... 72
4.3.1.5 Instruktionen und Operatoren.................................................................74
4.3.2 Chancen von Sprachenvielfalt und Einbindung der L1........................ 74
4.3.3 Sonderkompetenzen von Kindern mit DaZ.......................................... 76
4.4 Hören als Grundlage für Schriftspracherwerb........................................77
4.4.1 Phonologische Bewusstheit..................................................................... 77
4.4.2 Hören und Lesen......................................................................................80
4.4.3 Hören und Schreiben - Warum schreib, wie dus hörst
keine hilfreiche Schreibstrategie ist.........................................................81
5. Fragebogen rund um das Hören an Tiroler Volksschulen......................83
5.1 Allgemeiner Aufbau und Inhalt des Fragebogens..................................83
5.2 Methodische Zugänge zum Hören im Unterricht.................................84
5.2.1 Ergebnisse - methodische Zugänge zum Hören...................................84
5.2.1.1 Ergebnisse - "Welche der folgenden methodischen
Zugänge setzen Sie ein und in welchem Ausmaß?"..............................85
5.2.1.2 Ergebnisse - weitere methodische Zugänge der Lehrpersonen...........86
5.2.2 Empfehlungen für die Lehrperson: das Hören in der
Schule schulen.......................................................................................... 87
5.2.2.1 Außersprachlicher Bereich: Übungen zur außersprachlichen
akustischen Wahrnehmung ................................................................... 88
5.2.2.2 Regelmäßiger Fokus auf das Hören: Hören zu einem Ritual im
Unterricht machen...................................................................................92
5.2.2.3 Hören als (phonologische) Grundlage zur Leseförderung................102
5.2.2.4 Sprachlich-basale Ebene: basale Hör-Übungen und
Total Physical Response.......................................................................... 106
5.2.2.5 Ungerichtetes Hören/Hörästhetik........................................................ 107
5.2.2.6 Instruktionen und Operatoren verstehen ...........................................108
5.2.2.7 Gerichtete Höraufträge: gesteuert, global, selektiv............................. 110
5.2.2.8 Inhaltliche Rezeption und Verständnissicherung/verbale
Nachbereitung.........................................................................................114
5.2.2.9 Kommunikation/Interaktion: (Zu-)Hören als wichtiger
Teilbereich für Kommunikation............................................................120
5.2.2.10 Förderung der Gesprächskultur und Kommunikation
in der Klasse...........................................................................................122
5.2.2.11 Spielerische Förderung des Umgangs mit größeren
Informationsmengen ............................................................................ 125
5.2.2.12 Hören und Hörtexte in anderen Sprachen.......................................... 126
5.2.2.13 Digitale Lernmedien - Audiostifte im Trend.......................................127
5.2.2.14 Mit Tonieboxen und Kreativtonies das Hören selbst gestalten...........133
5.2.2.15 Weitere technische Möglichkeiten........................................................134
5.3 Hören für Kinder mit DaZ.....................................................................135
5.3.1 Lese- und Sprachförderung durch Zuhören.........................................141
5.3.2 Sprachbetrachtung und -vergleiche......................................................141
5.3.3 Möglichkeiten zur Einbindung der L1................................................. 143
5.3.4 Ergebnisse - spezifische Angebote und Herangehensweisen
für den DaZ-Unterricht........................................................................ 145
5.4 Hörspiele - Hörtexte - Hörbücher.......................................................146
5.4.1 Didaktische Konsequenzen für das Hörverstehen von Texten........... 147
5.4.2 Aufgaben zum besseren Verständnis von Hörtexten...........................149
5.4.3 Hörspiele und die Konzentrationsdauer bei Kindern......................... 152
5.4.4 Hörbücher im Unterricht...................................................................... 153
5.4.5 Literarische Texte hörbar machen.........................................................154
5.4.6 Ergebnisse - Hörtexte im Unterricht...................................................155
5.4.7 Kriterien für die Auswahl von Hörtexten............................................ 156
5.4.8 Ergebnisse: Einsatz von Hörtexten in den unterschiedlichen
Klassenstufen der Volksschule..............................................................159
5.4.9 Zum Schluss noch ein paar Tipps: Hörspiele, Hörbücher
und Hörtexte.......................................................................................... 161
Abbildungsverzeichnis......................................................................................... 162
Tabellenverzeichnis...............................................................................................163
Literatur 164