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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: PI.HS Rich / College 3x - Magazin: bitte wenden Sie sich an die Infotheke / Wird auf Anfrage bereitgestellt	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

»Horst-Eberhard Richter (...) bleibt auch mit diesem Buch, was er immer war: ein Störenfried, der heikle Themen aufgreift und sie mit der ihm eigenen sanften Unerbittlichkeit analysiert.« (DIE ZEIT)Horst-Eberhard Richter, ein herausragender und über die Grenzen seines Fachgebiets hinaus bekannter Psychoanalytiker, legt mit diesem Buch ein Resümee seines Lebenslaufes vor, der einerseits den Möglichkeiten der Verbindung von Psychoanalyse und Politik gewidmet war und ist, andererseits eine kritische Haltung auch der eignen Zunft und ihren Institutionen gegenüber einschließt. Seinem Selbstverständnis folgend, dass die Psychoanalyse sich nicht auf ihre Anwendung als therapeutische Methode im Rahmen der Krankenkassenfinanzierung beschränken darf, weitet Horst-Eberhard Richter seinen Blick immer wieder auf die gesellschaftlichen Verwerfungen hin, welche vermeidbares soziales und psychisches Elend hervorbringen. Seiner Auffassung nach ist die heute gefährlichste Verdrängung gegen die notwendige Sensibilität gerichtet, die allein imstande ist, ein weiteres Abgleiten in tödliche Dehumanisierungen aufzuhalten.Obwohl der Band eine Neuauflage einer unter dem Titel „Bedenken gegen Anpassung“ 1995 erschienenen Originalausgabe ist, ergänzt um ein lesenswertes Vorwort, besticht das Buch durch seine Zusammenschau von präzisen gesellschaftspolitischen Beobachtungen, psychoanalytischer Interpretation und persönlichen Mitteilungen, die ein Licht auf die Entwicklung und den Lebenslauf von Horst-Eberhard Richter zulassen. Gerade diese persönlichen Facetten, zum Beispiel aus seinem Erleben in den Begegnungen mit Willy Brandt oder Michail Gorbatschow, vermögen den Leser direkt zu berühren.Der Band ist ein wichtiges Dokument zur Geschichte der Psychoanalyse in Deutschland, für deren aufklärerische und gesellschaftskritische Tradition sich Horst-Eberhard Richter immer engagiert hat. Es ist zugleich ein Anreiz, sich wieder neu mit Verkrustungstendenzen in allen Institutionen, auch den psychoanalytischen Vereinen und Instituten, auseinander zu setzen. Alf Gerlach