Gesund durch Viren. Multiresistente Keime sind zu einem großen Problem im Gesundheitsbereich geworden, weil Antibiotika gegen manche dieser Erreger nicht mehr wirken. Jetzt entdeckt die Medizin ein altes Heilmittel wieder, das im Kampf gegen solche Keime helfen kann: Bakteriophagen. Das sind Viren, die für den Menschen ungefährlich sind, aber Bakterien effektiv bekämpfen können. Die Behandlung ist bei uns noch nicht zugelassen, aber es gibt trotzdem schon Möglichkeiten, sich damit behandeln zu lassen. Dieser Ratgeber bietet auf dem neuesten Forschungsstand ausführliche Informationen für alle, die von der Gefahr durch resistente Erreger betroffen sind, wie Menschen mit Mukoviszidose, Diabetes und Herzerkrankungen oder wiederkehrenden Blaseninfektionen. Ein Leitfaden für Betroffene und ein spannendes Buch für alle medizinisch Interessierten.
INHALT
Vorwort.............................................................................. 8
Wie man dieses Buch am besten nutzt........................................... 11
1. Kapitel: An den Grenzen der Medizin............................ 13
Wael lebt............................................................................ 14
Hilfe in höchster Not. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Keine Methode wie jede andere. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
2. Kapitel: Ein endloser Wettlauf gegen die Evolution.......... 25
Lebensretter mit Verfallsdatum.................................................. 26
Schreckensszenarien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Die Schicksale hinter den Zahlen und Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Die Resistenzspirale dreht sich weiter. . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . 35
Die fatalen Nebenwirkungen der Lebensretter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Mühsal wird manchmal belohnt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Bankrott trotz Forschungserfolg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Mobilmachung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . 44
3. Kapitel: Wie Phagen heilen können............................ 49
Natural Born Killers................................................................ 50
Forscher Start. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . 54
Nach der Blüte im Osten ein holpriger Neustart im Westen. . . . . . . . . . . . . . . . 56
Wichtige Prinzipien der Phagenbehandlung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
Forschung am lebenden Patienten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
4. Kapitel: Phagentherapie vertieft betrachtet.................. 67
Medizinisches Kunsthandwerk................................................... 68
Phagen überwinden hartnäckige Biofilme . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . 71
Aus der Not wird eine Tugend. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . 75
Nah dran ist besser. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
Wie fleißige Studentinnen und brillante Forscher einem Mädchen das Leben retteten 79
Ein internationales Phagennetzwerk entsteht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
5. Kapitel: Die Phagentherapie kritisch durchleuchtet......... 87
Es bleibt viel zu lernen ............................................................ 88
Phagen lindern chronische Ohrenentzündungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
Enttäuschte Hoffnungen I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . 94
Enttäuschte Hoffnungen II + III. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97
Hohe Sicherheit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99
Oie nächste klinische Studie muss liefern. . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . 101
Die wichtigsten offenen Fragen in der Phagentherapie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
Wie die Phagen in den Körper gebracht werden und wie sie sich dort verhalten... 103
Was das Immunsystem mit den Phagen anstellt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106
Welche Dosis wird benötigt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .110
Und die Nebenwirkungen?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111
Nachteile im Vergleich zu Antibiotika. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
Mögliche Wege, um Hürden zu überwinden und Nachteile auszugleichen. . . . . . 114
Vor- und Nachteile von Phagen und Antibiotika auf einen Blick. . . . . . . . . . . . . . . 117
6. Kapitel: Phagentherapie konkret................................ 121
Ein Exot im modernen Medizinalltag................................................122
Welche Indikationen infrage kommen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . 122
Infektionen im Zusammenhang mit Gelenkprothesen, Infektionen nach
Knochenbrüchen und Knocheninfektionen [Osteomyelitis]. . . . . . . . . . . . . . . . . 123
Chronische Wunden und Entzündungen [Ulcus, oft im Zusammenhang mit einer
Diabeteserkrankung], infizierte Wunden, meist nach einem chirurgischen Eingriff... 124
Lungenentzündung, Atemwegsinfekte, Infekte nach Lungentransplantationen
[oft im Zusammenhang mit zystischer Fibrose). . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . 126
Infektionen am Herzen, an herzunterstützenden Implantaten und Gefäßprothesen. 127
Schwere Infektionen und Abszesse in Organen und anderen Geweben, Empyem
[Eiteransammlung in einer natürlichen Körperhöhle), Sepsis (»Blutvergiftung«),.. 128
Infekte der Harnwege und Prostata. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128
Phagentherapie bei Kindern, Jugendlichen und Schwangeren. . . . . . . . . . . . . . . 130
Wie es sich auswirkt, dass die Phagentherapie noch nicht zugelassen ist. . . . . . . 133
Wie man abklärt, ob Phagen eine Option sind, und wie es dann weitergeht. . . . . . . 135
Was man von einer Behandlung mit Phagen erwarten kann . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138
Interessante Entwicklungen in Belgien, Frankreich, den USA, Australien
(und ein bisschen in Deutschland) 140
Therapie in den traditionellen Phagenländern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145
Wer übernimmt die Kosten? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .149
7. Kapitel: Phagen-Zukünfte..........................................151
Forschung auf Hochtouren...........................................................152
Verschiedene Wege. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153
Ein Platz für die personalisierte Phagentherapie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
Wie die Phagentherapie verbessert werden soll. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159
Phagencocktails, strategisch gemixt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159
Könnte Phagenresistenz zum verbreiteten Problem werden?. . . . . . . .. . . . . . . . 161
Gentechnisch aufgerüstete Phagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . 162
Phagenlysine: Könnte ein Teil besser sein als das Ganze?. . . . . . . . . . . . . 164
Hightech für eine 100 Jahre alte Therapie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166
8. Kapitel: Die geheimen Herren der Welt........................ .
It’s a Phage World...................................................................170
Mehr Viren auf der Erde als Sterne im Universum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171
Die Gewinner im Spiel des Lebens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173
»Virocells«: die von Phagen infizierte Bakterienzelle als eigene Lebensform. . . . . 176
Komplexe Beziehungskisten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178
Soziovirologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181
Felix d’Herelle würde triumphieren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183
Ein reges Tauschnetzwerk über Artengrenzen hinweg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185
Epilog..................................................................................188
Anhang................................................................................ 190
Ablauf der Phagentherapie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . 190
Eine Auswahl von Institutionen im Bereich Phagentherapie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192
Bakterienliste. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194
Kleine Literaturliste. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199
Bildquellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202
Register...............................................................................203
Impressum...........................................................................208
Abbildungen......................................................................... 209