Solange man kein Grau gemalt habe, sagte Paul Cézanne einmal, sei man kein Maler. (I-22/15-C3) Bestsellertitel
Wenn Peter Sloterdijk diesen Satz auf die Philosophie überträgt, mag dies als unerläutertes Behauptungsereignis wie eine maßlose Provokation klingen. Warum sollten Philosophen eine einzelne Farbe denken, anstatt sich mit Ethik, Metaphysik oder Logik zu beschäftigen? Doch schon eine erste historische Grabung verschafft der Intuition Plausibilität: Welche Farbe haben die Schatten in Platons Höhlengleichnis? Malt die Philosophie laut Hegel nicht stets Grisaillen? Und impliziert Heideggers In-der-Welt-sein nicht den Aufenthalt in einem diffusen Grau? Peter Sloterdijk folgt dem grauen Faden durch die Philosophie-, Kunst- und Mentalitätsgeschichte. Er befasst sich mit der Rotvergrauung der Deutschen Demokratischen Republik, mit Graustufenphotographie und lebensfeindlichen Landschaften in der Literatur. Indem er das Grau als Metapher, als Stimmungsindikator und als Anzeige politisch-moralischer Zweideutigkeit erkundet, liefert er eine Vielzahl bestechender Belege für die titelgebende These.
Inhalt
Prolog: Unterfahlem Segel über die Gewässer
der Gewöhnlichkeit ................................................... 9
1. Das Ge-gräu: Platons Höhlenlicht, Hegels
Dämmerung, Heideggers Nebel............................ 21
Erste Digression: Kafkas Korridore.......................... 59
2. Erweiterung der politischen Farbenlehre:
Die grauen Fahnen flattern uns voran.................. 63
Zweite Digression: Zones grises ............................ 115
3. Spektrales Grau:
Vom alten Leiden des Lichts beim Abstieg
ins Dunkel und seinen neueren Großtaten
auf Salz und Silber ................................................ 121
Dritte Digression: Von Grau undFrau.................. 171
4. Graues, das dich berührt:
im Sturm -im Norden - am Meer -in den Bergen 175
Vierte Digression:
Was es mit Cezannes Grau aufsich hat.................. 221
5. Die grauen Ekstasen:
Mystischer Rap, laue Drift, schöpferische Indifferenz
und die Schwierigkeit, Gott gegen den Verdacht der
Gleichgültigkeit zu verteidigen .......................... 229
Verfasser*innenangabe:
Peter Sloterdijk
Jahr:
2022
Verlag:
Berlin, Suhrkamp
Aufsätze:
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ISBN:
978-3-518-43068-2
2. ISBN:
3-518-43068-8
Beschreibung:
Erste Auflage, Originalausgabe, 286 Seiten
Schlagwörter:
Farbenlehre, Grau <Motiv>, Kunst, Literatur, Philosophie, Belletristik, Bildende Kunst, Dichtung, Farbe / Theorie, Farblehre, Farbtheorie, Kunstdenkmal <Kunst>, Literarisches Kunstwerk, Philosophieren, Schöne Literatur, Sprachkunst, Sprachliches Kunstwerk, Wortkunst
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Sprache:
Deutsch
Fußnote:
Enthält Literaturangaben
Mediengruppe:
Buch