Menschenrechte befinden sich im zeitgenössischen islamischen Diskurs in einem normativen Spannungsfeld. Einerseits müssen sie islamisch legitimiert, das heißt im islamischen Rechtsdenken verankert werden, andererseits sollen sie aber auch universal konsensfähig sein. Mahmoud Bassiouni entwickelt in seinem bahnbrechenden Buch eine neue Möglichkeit, diese beiden Ansprüche gleichzeitig zu erfüllen, indem er Menschenrechte, angelehnt an die Theorie der islamischen Rechtszwecke (maqasid al-šari?a), als Institutionen zum Schutz grundlegender menschlicher Bedürfnisse konzipiert.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Danksagung 9
Einleitung: Menschenrechte als Identitätsfrage 11
IKontexte des muslimischen Menschenrechtsdiskurses .23
1Der zeitgenössische Kontext 25
1.1Muslime als Teil der internationalen
Menschenrechtsdebatte 26
1.2Kritik an der westlichen Menschenrechtspolitik 28
1.3 Reaktion auf westliche Kritik 30
2Historischer Kontext 32
2.1Trialog der Identitäten 33
2.2Religiöses Verständnis in Raum und Zeit :..35
3Theologischer Kontext 39
3.1Scharia und Fiqh 40
3.2Differenzierung des islamischen Rechts 43
3.3Die Stagnation des islamischen Rechts 50
3.3.1Klassische Erklärungsmodelle 51
3.3.2Autoritätskonstruktion und taqlld 53
3.3.3Spaltung der geistigen und politischen Autorität 64
3.4Islamisches Rechtsverständnis zwischen Text
und Kontext 70
nRekonstruktion des muslimischen
Menschenrechtsdiskurses 77
4Ablehnung und Unvereinbarkeit 81
4.1Das Argument der Unvereinbarkeit - eine kritische
Analyse 83
4.1.1Das islamische Modell für die Realität 83
4.1.2Unvereinbarkeit von Islam und
Menschenrechten 88
5Aneignung 92
5.1Menschenrechte und Urheberrechte 93
5.2Sakralisierung der Menschenrechte 97
5.3Islamisierung der Menschenrechte 100
6Angleichung 107
6.1Textueller Ansatz 109
6.2Evolutionärer Ansatz 113
6.3Intentionaler Ansatz 116
6.4Hermeneutischer Ansatz 119
6.5Pragmatischer Ansatz 124
7Bilanz und Perspektive 127
IIIIslamische Grundlagen einer
universalen Menschenrechtskonzeption 137
8Der Zweck des islamischen Rechts
(maqäsid al-sari'a) 141
8.1Vom Grund zum Zweck 142
8.2Die Suche nach den Zwecken
des islamischen Rechts 146
8.3Zwecktheorie bei al-Sätibi 161
8.4Implikationen der maqäsid für die islamische
Rechtsfindung 175
9Ein kritischer Rückblick 182
10Neue Konzeptionen der maqäsid 205
IVMenschenrechte und
menschliche Bedürfnisse 229
11Konzeptionen der Menschenrechte 231
n.iMenschenrechte und Konsens 234
11.2Menschenrechte und Souveränität 241
11.3Menschenrechte und Rechtfertigung 248
11.4Menschenrechte und normative Handlungsfähigkeit 254
11.5Menschenrechte und Interessen 262
12Menschliche Bedürfnisse 265
12.1Was sind Bedürfnisse? 266
12.2Welche Bedürfnisse hat der Mensch? 270
12.2.1Bedürfnisse aus motivationspsychologischer
Perspektive 270
12.2.2Bedürfnisse aus soziohistorischer Perspektive 276
12.2.3Bedürfnisse aus der Perspektive der Friedensund
Konfliktforschung 288
12.3Zusammenfassung 293
13Menschenrechte als Institutionen
zum Schutz menschlicher Bedürfnisse 295
13.1Rekurs: maqäsid al-sari'a 296
13.2Menschenrechte zwischen Bedürfnissen
und Gefährdungen 299
13.3Menschenrechtliche Prioritäten
und Interdependenzen 322
Schluss 353
Literaturverzeichnis 365