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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: GK.F Blis / College 3h - Gender / Regal 3h-2	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Nähen, sticken und spinnen: So sieht man Frauen der Vergangenheit oft auf Gemälden dargestellt. Ein Buch über handarbeitende Damen - spannend und nicht versponnen.Wenn Frauen zu viel nähen, dann – werden sie beispielsweise gern gemalt, von Spitzweg vielleicht, da linst der Bote mit dem Liebesbrief übers Mäuerchen und sieht die Angebetete, wie sie sittsam und gut beaufsichtigt – näht. Auch Max Liebermann hat das Motiv der nähenden Waisenmädchen gefallen, brav und emsig sticheln sie einer besseren Zukunft als Ehefrau entgegen. Frau und Faden ist ein schönes Thema: Sie spinnen und stricken und häkeln sich in jedem Lebensalter durch die Jahrhunderte: Sie haben sich in Märchen und in Filme geschlichen, mussten Stroh zu Gold spinnen dafür oder Spitzen klöppel, Sie verlassen die gute Stube nur sehr ausnahmsweise und sie sehen dabei immer angemessen brav aus, ob das nun bei Velasquez ist im 16. Jahrhundert oder bei Edward Hopper im 20. Wie kommt es dann bloss, dass die meisten berühmten Modeschöpfer Männer sind? Randgedanken, die sich aufdrängen bei diesem wunderbar gestalteten Buch über handarbeitende Damen. Sogar die Pompadour, die sich bekanntlich gern und erfolgreich in die Politik Frankreichs einmischte, liess sich lieber am Stickrahmen malen als an einem Schreibtisch. Und wenn beim mittelalterlichen Meister Bertram die Engel zu Besuch kommen bei der Gottesmutter, was tut sie? Sie strickt ein Gewand für das Jesuskind. Ein Buch über Frauen, die die Fäden in der Hand halten: Sehr empfohlen. (Monika Burghard)