Schutzkonzepte in Organisationen sollen Reflexionsprozesse über Anspruch und Wirklichkeit einer kinder- und jugendrechtssensiblen Praxis in Gang setzen. Schutzkonzepte für Pflegefamilien bedürfen eines grundlegend anderen Zugangs. Die erforderliche Privatheit von Pflegefamilien ist eingebettet in eine öffentliche Infrastruktur mit vielen Akteur*innen. Im Werkbuch wird theoretisch und praktisch aufgezeigt, warum und wie sich die Infrastruktur der Pflegekinderhilfe auf Beteiligungs- und Beschwerderechte ausrichten kann und muss. Ziel ist es, allen jungen Menschen sichere Lebensorte zu ermöglichen.
Inhalt
Vorwort 9
I. Einleitung 11
1. Rechte stärken. Beteiligen. Schützen.
Junge Menschen in Pflegefamilien 11
II. Grundverständnis und Forschungsstand
zu Schutzkonzepten in der Pflegekinderhilfe 17
2. Grundverständnis der Infrastruktur und Forschungsstand 17
2.1 Die Infrastruktur der Pflegekinderhilfe und ihre Bedeutung für
Schutzkonzepte 19
2.2 Notwendigkeit der Stärkung der persönlichen Rechte von jungen
Menschen durch Schutzkonzepte 22
2.3 Zum Verständnis von Schutzkonzepten 24
2.4 Internationaler Forschungsstand zu Schutzkonzepten in der
Pflegekinderhilfe 28
2.4.1 Vorgehen 28
2.4.2 Ergebnisse der internationalen Literaturrecherche 30
2.5 Fazit 34
III. Zugänge zur Infrastruktur der Pflegekinderhilfe 39
3. Herausforderungen in den Zugängen und hoher Bedarf
in der Fachpraxis 39
3.1 Junge Menschen in Pflegefamilien als vulnerable Gruppe 39
3.2 Innovative Ansätze als möglicher Zugangsweg 41
3.3 Hoher Bedarf an Implementierungshilfen und Qualitätsstandards für
Schutzkonzepte in der Pflegekinderhilfe seitens der Fachpraxis 45
3.4 Fazit: Zugangsschwierigkeiten und hoher Bedarf der Fachpraxis 46
Leseprobe aus Fegert et al., Schutzkonzepte in Pflegefamilien, ISBN 978-3-7799-6739-2
IV. Empirische Befunde aus Gruppendiskussionen
und Interviews 51
4. Methodisches Vorgehen der qualitativen Erhebung 51
4.1 Interviews und Gruppendiskussionen mit jungen Menschen 51
4.2 Gruppendiskussionen mit Fachkräften 52
4.3 Interview und Gruppendiskussionen mit den unterschiedlichen
Elternschaften 53
4.3.1 Gruppendiskussionen mit Pflegeeltern 53
4.3.2 Einzelinterviews mit leiblichen Eltern 54
4.4 Einzelinterview mit einer ehemaligen Fachkraft 54
4.5 Teilnehmende insgesamt 54
4.6 Zugangswege 55
4.7 Ablauf und Datenschutz 55
4.8 Fragestellungen 57
4.9 Die Methoden: Erzählgenerierende Interviews und
Gruppendiskussionen 58
5. Perspektiven von Kindern, Jugendlichen und
jungen Erwachsenen 60
5.1 Kinder- und Jugendrechte im Kontext von Pflegefamilien 60
5.2 Beteiligung 61
5.3 Beschwerdemöglichkeiten und -verfahren 64
5.4 Ansprechpersonen und Anlaufstellen 66
5.5 Elternschaften – Pflegemutter, leibliche Mutter, Freund der
leiblichen Mutter, Vater … 69
5.6 Geschwisterkonstellationen 72
5.7 Rollen als junger Mensch, der in einer Pflegefamilie aufwächst –
Anpassung, Zuschreibungen und der Wunsch nach Sicherheit 74
5.8 Leaving Care 76
5.9 Beteiligung junger Menschen in der Infrastruktur der Pflegekinderhilfe
und in Pflegefamilien an der Umsetzung ihrer Rechte 78
6. Perspektiven von Fachkräften 81
6.1 Schutzkonzeptdebatte in der Pflegekinderhilfe 81
6.2 Auswertung der Gruppendiskussion mit Fachkräften 83
6.3 Ergebnisse: Säulen von Schutzkonzepten aus Fachkräftesicht 83
6.3.1 Rahmenbedingungen für fachliche Arbeit 84
6.3.2 Professionelle Haltung als Basis für vertrauensvolle Beziehungen 88
6.3.3 Netzwerk aufbauen und pflegen 91
6.4 Vertiefende Analyse zu Spannungsfeldern 94
6.4.1 Bauchgefühl vs. Standards 94
6.4.2 Arbeitsbeziehung zu Pflegefamilien zwischen offenem Dialog
und „ein Auge-zudrücken“ 95
6.4.3 Umgangskontakte: Der schmale Grat zwischen Kinder- und
Jugendrechten und „das gehört dazu“ 97
6.5 Fazit 99
7. Perspektive einer ehemaligen Fachkraft 101
7.1 Potentielle Problemanzeigen im Pflegekinderdienst 101
7.2 Strukturelle Aspekte 101
7.3 Prozesse und Verfahren 107
8. Perspektiven von Pflegeeltern 117
8.1 Einleitung 117
8.2 Ergebnisse 118
8.2.1 Sicherheit und Schutz durch „Doing Family“ 118
8.2.2 Umgangskontakte 121
8.2.3 Zusammenarbeit der Elternschaften 128
8.2.4 Zusammenarbeit mit Akteur*innen in der Infrastruktur der
Pflegekinderhilfe 136
8.2.5 Ansprechpersonen für junge Menschen und Pflegeeltern 147
8.3 Diskussion 153
8.4 Fazit 156
V. Empirische Befunde aus einer Onlinebefragung –
Rechte junger Menschen in und aus Pflegefamilien 159
9. Ergebnisse der Onlinebefragung junger Menschen
in Pflegefamilien und Careleaver*innen 159
9.1 Ziel: Einblicke in die Sichtweisen junger Menschen erhalten 159
9.2 Methodik und Datengrundlage 159
9.2.1 Entwicklung des Onlinefragebogens 160
9.2.2 Zielgruppe, Sampling, Feldphase 162
9.2.3 Stichprobenbeschreibung 163
9.3 Ausgewählte Ergebnisse der Online-Befragung 164
9.3.1 Beziehungsgestaltung 164
9.3.2 Rechte von jungen Menschen 165
9.3.3 Förderung junger Menschen 168
9.3.4 Grenzverletzungen 169
9.3.5 Ansprechpersonen von jungen Menschen 172
9.4 Diskussion der Ergebnisse und Implikationen für Schutzkonzepte 174
VI. Konsequenzen für die Praxis 179
10. Qualitätsstandards für Schutzkonzepte in der
Pflegekinderhilfe 179
1. Baustein: Sensibilisierung und Prozessplanung in der Pflegekinderhilfe 182
2. Baustein: Prävention in der Pflegekinderhilfe 184
3. Baustein: Handlungs- und Interventionskonzept in der
Pflegekinderhilfe 186
4. Baustein: Aufarbeitungsprozesse in der Pflegekinderhilfe 188
11. Zukunftsherausforderungen: Schutzkonzepte
in der Infrastruktur verwirklichen 193
12. Praxisbeispiele von Schutzkonzepten und Materialien –
aufbereitet, erklärt und kommentiert 198
Angaben zu den Autor*innen 228