(I-13/11-C3) (G ZWs / KL)
Verlagstext:
Im Panoptikum, Jeremy Benthams idealem Gefängnis- und Erziehungsbau, werden die Delinquenten permanenter Überwachung durch einen Aufseher unterzogen, der im Mittelpunkt eines kreisförmigen Gebäudes sitzt. Aber zu welchem Zweck? Michel Foucault interpretierte in seinem Werk Überwachen und Strafen (1975) Benthams Bau als Prototyp für die latente Perversion bürgerlicher Aufklärung, die Schizophrenie eines Liberalismus, der stets das Gute will und stets das Böse schafft. Aber stimmt das wirklich?
Die erste deutsche Übersetzung von Panoptikum offenbart die Aktualität von Benthams Gedankenwelt. Als Begründer des Utilitarismus und Anhänger des Wirtschaftsliberalismus war er davon überzeugt, dass der Kapitalismus der wahre Schlüssel zum Glück des Menschen ist – und nichts anderes als den Weg zum Glück wollte er mit dem Panoptikum jedem Menschen ebnen.
Stimmen zum Buch:
»Welzbacher erzählt die Hintergründe …, er weiß alles darüber, mehr als Michel Foucault, der sich das ›Panoptikum‹ für seine Theorie der Macht zurechtlegte. Historisch detailreich, verständig, an Argumenten und an Tatsachen interessiert: Was will man mehr von einem Buch?«
Quelle: Jürgen Kaube, F.A.Z., 4. Mai 2012
»Das Buch ist keine leichte Kost, aber durch den von Welzbacher immer wieder eingeflochtenen Humor gelingt es dem Leser, eine gewisse Distanz zu den Methoden des Gefangenseins im 18. Jahrhundert herzustellen … Aus dem Blick seiner Zeit, war Bentham nicht nur radikal, sondern revolutionär, wenngleich er mit der französischen Revolution durchaus Probleme hatte. Christian Welzbacher hat mit diesem Buch die Sicht auf Bentham in ein neues Licht gestellt. Zeit also, Jeremy Bentham zu rehabilitieren, oder wenigstens zu relativieren.«
Quelle: Gabriele Klempert, kunstbuchanzeiger.de, 6. Februar 2012
"[...] Mehrere editorische Notizen, eine frühe Einordnung Benthams durch Henry Sidgwick, ein ausführliches Gespräch mit Michel Foucault zum „Auge der Macht“, ein Essay von Andreas L. Hofbauer, eine ausführliche Zeittafel und das schon erwähnte Nachwort von Christian Welzbacher öffnen immer wieder neue Fenster und Sichtweisen auf einen oft zitierten, aber – wie man nun merkt –doch wenig bekannten und verstandenen Grundtext der geschlossenen Gesellschaft, die sich Gefängnis nennt, und der unsere zivile Welt doch in so vielen sich immer mehr annähert."
Quelle: Alf Mayer, culturmag.de
Verfasser*innenangabe:
Jeremy Bentham. Aus dem Engl. von Andreas Leopold Hofbauer. Hrsg. von Christian Welzbacher
Jahr:
2013
Verlag:
Berlin, Matthes & Seitz
Enthaltene Werke:
Selbstgespräch / Jeremy Bentham, Über Benthams Panoptikum / Henry Sidgwick, Das Auge der Macht / Michel Foucault, Backdrop und Lock-up / Andreas L. Hofbauer
Aufsätze:
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ISBN:
978-3-88221-613-4
2. ISBN:
3-88221-613-1
Beschreibung:
1. Aufl., 221 S. : Ill.
Sprache:
Deutsch
Originaltitel:
Panopticon or, the inspection house <dt.>
Mediengruppe:
Buch