Otto Ranks "Das Trauma der Geburt und seine Bedeutung für die Psychoanalyse" ist mit Recht als ein Klassiker der psychoanalytischen Literatur weithin bekannt. Dieses Werk des wohl engsten Schülers Sigmund Freuds führte in die damals ganz an der Vaterbeziehungorientierte Psychoanalyse mit der vorsprachlichen Mutterbeziehung und der Geburtserfahrung eine neue Problemebene ein. Eine solche Sichtweise war seinerzeit weit außerhalb des common sense und bedeutete einen Umsturz aller gewohnten Standpunkte. Daher wurde dem Buch und seinem Autor aus den Reihen der etablierten Psychoanalytiker massiver Widerstand entgegengesetzt, und das Werk Ranks fiel in Vergessenheit. Erst in den letzten Jahren wird es neu entdeckt. Man erkennt, daß Rank mit der Betonung der Mutterbeziehung wesentliche Entwicklungen in der Psychoanalyse und Psychotherapie insgesamt vorweggenommen hatte. Mit der Erfassung der lebensgeschichtlichen Bedeutung der Geburtserfahrung hatte er Einsichten formuliert, die erst heute verstanden werden. Die Beobachtungen Ranks werden durch den Nachweis vorsprachlicher Gedächtnissysteme in den letzten Jahren grundlegend bestätigt. Darum kann das Buch der Behandlungspraxis neue Impulse geben. Außerdem befruchtet es die Kulturpsychologie, da es die kollektivepsychische Bedeutung der menschlichen Geburtserfahrung herausarbeitet.
Dr. Otto Rank (1884-1939), war von 1906-1924 der engste Mitarbeiter Sigmund Freuds und Sekretär der "Mittwochs-Gesellschaft". Zudem war er Schriftleiter der psychoanalytischen Zeitschriften "Imago" und "Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse" und Leiter des "Internationalen Psychoanalytischen Verlages". Autor zahlreicher psychoanalytischer Werke.
Siehe auch "Einhundert Meisterwerke der Psychotherapie"
Inhalt
Einleitung von Ludwig Janus I
Einführung von E. James Lieberman VII
Vorbemerkung 1
Die analytische Situation 5
Die infantile Angst 14
Die sexuelle Befriedigung 31
Die neurotische Reproduktion 46
Die symbolische Anpassung 72
Die heroische Kompensation 102
Die religiöse Sublimierung 113
Die künstlerische Idealisierung 135
Die philosophische Spekulation 160
Die psychoanalytische Erkenntnis 175
Die therapeutische Wirkung 191
Verfasser*innenangabe:
Otto Rank
Jahr:
2007
Verlag:
Gießen, Psychosozial-Verl.
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Systematik:
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ISBN:
978-3-89806-703-4
2. ISBN:
3-89806-703-3
Beschreibung:
Unveränd. Nachdr. der Ausg. 1998, XIV, 207 S. : Ill.
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Sprache:
Deutsch
Mediengruppe:
Buch