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Der Genozid an den Tutsi Ruandas

von den kolonialen Ursprüngen bis in die Gegenwart
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Peiter, Anne D.
Verfasser*innenangabe: Anne D. Peiter
Jahr: 2024
Verlag: Marburg, Büchner
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Der Genozid in Ruanda kostete 1994 in nur hundert Tagen mehr als eine Million Menschen das Leben. Zu Opfern wurden vor allem die Tutsi, aber auch oppositionelle Hutus. Beginnend mit den »hamitischen Theorien« aus der Kolonialzeit rekonstruiert Anne Peiter zunächst die ideologischen, dann die komplexen innen- und außenpolitischen Zusammenhänge, die zum Genozid führten. Mithilfe von Text- und Bildquellen schildert sie den Verlauf der Massengewalt, die extreme Grausamkeit der Täter_innen und die Schnelligkeit der Massaker, um sich schließlich der Frage zuzuwenden, warum die internationale Gemeinschaft unfähig war, rechtzeitig einzugreifen. Überlegungen zum erinnerungspolitischen Umgang mit der Katastrophe seit der Befreiung der Überlebenden runden den Überblick ab. Peiters Beobachtungen zeigen: Dreißig Jahre nach dem Ereignis muss die Frage nach der Vermeidung von Genoziden neu gestellt werden. Die vergleichende Betrachtung zwischen dem Genozid in Ruanda und dem Genozid an der jüdischen Bevölkerung Europas mag sich in diesem Kontext als nützlich erweisen. Wie kann dem Ruf »Nie wieder!« tatsächlich zur Wirksamkeit verholfen werden? (Verlagstext)
 
Inhaltsverzeichnis:
 
1 Thematische und methodische Einführung......... 9
Abschnitt I: Die Vorgeschichte
2 Ethnifizieren und klassifizieren
Die deutsch-belgische Kolonialgeschichte,
die »hamitischen Theorien« und die
Ethnogenese Ruandas............................................................ 41
3 Demokratisieren und privilegieren
Die »soziale Revolution« des Jahres 1959
und ihre langfristigen Folgen ...............................................67
4 Identifizieren und separieren
Ausgrenzungsmechanismen in Schule und
Gesellschaft im Spiegel von autobiografischen
Zeugnissen verfolgter Tutsi 82
5 Animalisieren und dehumanisieren
Beschimpfungen und sprachlicher Terror
in Radio und öffentlichen Räumen.
Linguistische Perspektiven ................................................... 93
Abschnitt II: Der Genozid an den Tutsi
6 Grenzen markieren und konzentrieren
Das Attentat vom 6. April 1994 und die
Herstellung von Tötungsorten 105
7 Amputieren und exterminieren
Landwirtschaftliche Werkzeuge und
Tötungspraktiken oder: Das Mittel
überwältigt den Zweck......................................................... 121
8 Debütieren und tradieren
Die Unschuld der Endlösung oder:
Der letzte Mord steckt im Anfang ....................................133
9 Sich delektieren und agonisieren
Die Interahamwe, ausgesuchte Grausamkeiten
und die Qual von Tier und Mensch ....................................142
10 »Exkrementalisieren« und »chosifizieren«
Latrinen, Flüsse, Massengräber. Überlegungen
zur Grausamkeit .................................................................... 158
11 Infizieren und vergewaltigen
Gewalt gegen Mädchen, Jungen und Frauen oder:
Das zweite Sterben. Kontinuitäten zwischen
dem Genozid und derZeit des »Danach« 180
Abschnitt III: Die Nachgeschichte
12 Trivialisieren und »tribalisieren«
Politische Fehleinschätzungen und die
Berichterstattung des Spiegel zum Tutsizid .................203
13 Kurieren und normalisieren
Ärztlich-psychologische Hilfe für Genozidopfer
und ihre blinden Stellen bei Jorge Semprün,
Imre Kertesz und Esther Mujawayo................................. 222
14 Investigieren und prozessieren
Gottvertrauen, die Gerichte und das Problem
der juristischen Gerechtigkeit........................................ .236
15 Negieren und chronologisieren
Zu Ursprung und Funktionsweise des
Negationismus bezüglich des Genozids
an den Tutsi 252
16 Archivieren und konservieren
Zu kolonialistischen Kontinuitäten im
digitalen Bildarchiv der einstigen Deutschen
Kolonialgesellschaft 267
17 Historisieren und memorialisieren
Gedenkstätten und Erinnerungsräume
im Spiegel von Graphic Novels...........................................283
18 Musealisieren und apologisieren
Der deutsche Kolonialist Richardt Kandt,
das Museum in Kigali und literarische
Kolonialfantasien der Bundesrepublik............................. 312
Abschnitt IV: Zukunftsperspektiven
19 Nachwort
Die Prävention von Genoziden und die
Entkolonialisierung der Genozidforschung 347
Anhang
Literaturempfehlungen.......................................... 369
Bibliografie ................................................................................370
Anmerkungen ............................................................ 390

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Peiter, Anne D.
Verfasser*innenangabe: Anne D. Peiter
Jahr: 2024
Verlag: Marburg, Büchner
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GE.UFO
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ISBN: 978-3-96317-946-4
2. ISBN: 3-96317-946-5
Beschreibung: 432 Seiten : Illustrationen
Schlagwörter: Geschichte, Völkermord in Ruanda, Bürgerkrieg in Rwanda , Landesgeschichte, Ortsgeschichte, Regionalgeschichte, Völkermord an den Tutsi, Zeitgeschichte
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverzeichnis: Seite 370-389
Mediengruppe: Buch