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Das Reich der magischen Mütter

Untersuchung über die Frauen in den afro-brasilianischen Besessenheitskulten Candomblé
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hohenstein, Erica Jane de
Verfasser*innenangabe: Jane de Hohenstein
Jahr: 1991
Verlag: Frankfurt/M, Verl. für Interkulturelle Kommunikation
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Die afro-brasilianischen Götter werden nicht nur in der Natur, sondern insbesondere an Kultstätten verehrt. ‘Candomblé’ heißt die Religion der Nachfahren der Sklaven, und es gibt circa 3000 Besessenheitskulte in Salvador da Bahia, der tropischen Stadt im Nordosten Brasiliens. Die Kulte werden von den Unterschichten, den Armen und Marginalisierten ausgeübt, doch hat der ‘candomblé’ auch beachtlichen Zulauf seitens der weißen Mittelschicht, sogar von Künstlern und Politikern. Die afrikanischen Sklaven brachten ihre Religion mit, und ihre Glaubensvorstellungen vermischten sich mit dem lusitanischen Volkskatholizismus der Kolonialherren. Katholische Heilige und afrikanische Götter wurden zu einer Gottheit, lassen sich jedoch paradoxerweise nach wie vor voneinander scheiden. So existieren zwei Denkformen, auch Gottheiten, nebeneinander, die sich an manchen Stellen überkreuzen oder verschmelzen. Die afro-brasilianischen Religionen repräsentieren den nicht-okzidenten Teil brasilianischer Kultur, weisen mehr afrikanische als europäische Elemente auf, sind eher durch Besessenheitsphänomene als durch Dogmen, eher durch Polytheismus als durch Monotheismus gekennzeichnet. In diesen Kulten sind die Frauen die treibende Kraft, und die afro-brasilianischen Göttinnen werden heiß verehrt. Die Frauen sind die Trancetänzerinnen, die Gehilfinnen der Besessenen, selbst das Priesteramt wird meistens von einer Frau ausgeübt, der ‘mãe de santo’, Mutter der Heiligen genannt. (Wenn Männer die Kulte leiten, sind sie fast ausnahmslos Homosexuelle). Die Frauen sind all das, was die soziale, religiöse und kulturelle Einheit des Kultes festigt und zusammenhält. Trotzdem verdächtigen viele Weiße den ‘candomblé’, ein Kult wilder Hexen und schwarzer Magie zu sein. Das Vorurteil einer Gesellschaft, die die schwarze Frau stets nur als sexuelles Freiwild oder billiges Dienstmädchen sehen kann. Um dieser Stigmatisierung entgegen zu wirken, identifizieren sich die Frauen mit den mächtigen Göttinnen des afro-brasilianischen Pantheons, ja nehmen sogar deren Charakterzüge und Verhaltensweisen an.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hohenstein, Erica Jane de
Verfasser*innenangabe: Jane de Hohenstein
Jahr: 1991
Verlag: Frankfurt/M, Verl. für Interkulturelle Kommunikation
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.OFL
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ISBN: 3-88939-218-0
Beschreibung: 650 S. : Ill
Schlagwörter: Brasilien <Nordost>, Candomblé
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Sprache: Deutsch
Originaltitel: Dissertation
Fußnote: Zugl.: Franfurt a.M., Univ., Diss, 1991. Literaturverz. S. 631 - 650
Mediengruppe: Buch