(I-20/17-C3) (GM ZWs / PL)
Liebe ist ein Dauerbrenner der Philosophie. Doch was geschah wirklich, wenn Philosophen nicht nur dachten, sondern auch liebten, von den anfänglichen Spielen der Verführung bis zum Höhepunkt der sexuellen Lust? Manfred Geier hat dem Lustprinzip nachgeforscht, das in Leben und Werk der großen Denker als Antriebskraft wirksam war. An elf sexualbiographischen Fällen, von Sokrates und Augustinus bis Martin Heidegger und Michel Foucault, dokumentiert das Buch, dass die Philosophen ohne ihre erotische Lust keine Liebhaber der Weisheit geworden wären.
Ein ungewöhnlicher, faszinierender und erhellender Einblick in den libidinösen Untergrund philosophischer Höchstleistungen.
INHALT
HINTER EINEM FEIGENBLATT
Ein Vorwort 9
ERSTES KAPITEL
Nichts anderes behaupte ich zu verstehen
als die Liebesdinge
Sokrates, der wahrhafte Erotiker,
und seine Spiele mit der Liebe 19
Xanthippe, die Frau des Sokrates 23
Von den Hetären lernen 31
Alkibiades, der enttäuschte Liebhaber 37
ZWEITES KAPITEL
Was mich fest umstrickt hielt, war die Frau
Die Umkehr des Aurelius
Augustinus zur Liebe Gottes 45
Im Strudel des Lasters 47
Im Kampf mit sich selbst 52
In der Liebe Gottes 66
DRITTES KAPITEL
Die Natur hat mich nicht für den
Genuss geschaffen
Der Sex, das Schreiben und die Leidenschaften
des Jean-Jacques Rousseau 75
Im Reich der Schrift 79
Ersatzbefriedigungen 82
Das erste Mal 88
Therese Le Vasseur 92
Liebesleidenschaft 101
Nachschrift zu einem Seitensprung 108
VIERTES KAPITEL
Die Phantasie ist der Stachel der Lüste
Der ehrenwerte Herr Kant
und der geile Marquis de Sade 112
Das amoralische Leben des Marquis de Sade 115
Philosophie im Boudoir 129
Metaphysik der Sitten 139
Das asexuelle Leben des Immanuel Kant 147
FÜNFTES KAPITEL
Dieses ewige Treiben in mir
Liebesgeschichten der beiden
Brüder Humboldt 153
Tugendbund und Mannespersonenbekanntschaften 155
War Alexander von Humboldt homosexuell? 161
Die sinnliche Genussliebe Wilhelm von Humboldts 169
Vom Nutzen und Nachteil der Heterosexualität 179
Triebschicksale 185
SECHSTES KAPITEL
Vielleicht bin ich überhaupt zu
reflektiert für die Liebe?
Der schwermütige S0ren Kierkegaard
und seine übermütige Regine 190
Der Fluch des Hauses Kierkegaard 192
Unsre eigne kleine Regine 201
Sie war die Geliebte 210
SIEBTES KAPITEL
Vielleicht ein Glück mit
Schmerzen, aber ein Glück
Ludwig Wittgensteins
gehemmtes Begehren 219
David Pinsent und die Apostel 222
Sinn und Sinnlichkeit 228
Marguerite oder Die Lust am Küssen 235
Anständig leben, kein Schwein sein! 242
Francis Skinner, Keith Kirk und Ben Richards 248
ACHTES KAPITEL
Das Dämonische hat mich getroffen
Martin Heideggers erotischer
Ausnahmezustand 255
Elfride, sein «herzallerliebstes Seelchen» 258
Hannah Arendt, die «Passion seines Lebens» 263
Ich will, dass es Dich gibt 270
Leben und Denken im Eros 274
Nach 45 Jahren, wie seit eh und je 278
NEUNTES KAPITEL
Ich hoffe, dass ich an einer
Überdosis Lust sterbe
Michel Foucaults problematischer
Gebrauch des Lustprinzips 283
Ein unglücklicher junger Homosexueller 285
Grenzüberschreitungen 290
Sexualität und Wahrheit 1 298
Spätes Glück, früher Tod 303
Anhang
Anmerkungen 315
Namenregister 347