Cover von Shalom Amerika! wird in neuem Tab geöffnet

Shalom Amerika!

die Geschichte der Juden in der Neuen Welt
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hertzberg, Arthur
Verfasser*innenangabe: Arthur Hertzberg. Arthur Hertzberg. Aus dem Amerikan. von Sylke Tempel
Jahr: 1996
Verlag: Frankfurt am Main, Jüdischer Verl.
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusFristVorbestellungen
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: PR.J Hert / College 3x - Magazin: bitte wenden Sie sich an die Infotheke / Bitte wenden Sie sich an die Infotheke College 3 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: GE.WJ Hert / College 2d - Geschichte Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

Das Schicksal der amerikanischen Juden ist so verschieden von dem der Glaubensgemeinschaft in Europa wie die Geschichte der Alten von derjenigen der Neuen Welt. In «Schalom Amerika!» beschreibt Arthur Hertzberg die Chronik der amerikanischen Juden. «Die amerikanische Geschichte ist die Saga der Armen, die frei von ständischen Normen eine neue Gesellschaft im Neuen Land schufen», wird eingangs betont. «Die amerikanisch-jüdische Geschichte ist ein Teil davon. Auch sie ist eine Saga der Armen: der jüdischen Armen Europas, ihres beispiellosen Aufstiegs und ihrer neuen jüdischen Identität . . .» --- Von Europa geprägt, entwickelten sie bald eigene Merkmale. Der Anfang war bescheiden: 1654 liessen sich als erste Pioniere 21 Juden in New Amsterdam nieder. Daraus wurde eine grosse Gemeinschaft, die nach und nach mehr als fünf Millionen erreichte. Antisemitismus war weithin unbekannt, weil die entstehenden neuen Staaten von evangelischen Gruppen beherrscht waren, die oft dem biblischen Judentum verpflichtet waren. Arthur Hertzberg: «Die Trennung von Kirche und Staat hatte in Amerika eine viel weitergehende Bedeutung; sie machte jeden Glauben zu einer privaten Angelegenheit. Sie garantierte Gläubigen und Nichtgläubigen Gleichheit.» So wurden die Juden eine Gruppe unter vielen anderen, das Toleranzprinzip kam allen zugute. --- Was den Juden in der Neuen Welt half, war das, was ihnen in der Alten zum Vorwurf gemacht wurde. Als Händler und Handwerker wurden sie gebraucht, weil die christlichen Einwanderer überwiegend Bauern mit geringem Wissen waren. Durch ihr frühes Bibelstudium konnten sie lesen und schreiben, was sich als vorteilhaft erwies; so wurden sie Schrittmacher der kapitalistischen Entwicklung. Als Hausierer, die Ware auf dem Buckel oder in einem Karren, wanderten sie von Farm zu Farm, das alte Ziel vor Augen: die Not überwinden, gesellschaftliches Ansehen erwerben. Die Hausierer eröffneten Läden, gründeten Warenhäuser, brachten es zu Wohlstand, bisweilen zu Reichtum. Ihr Aufstieg vollzog sich rascher als der anderer Einwanderer, die irischen und italienischen Katholiken blieben noch lange auf der niedrigsten sozialen Stufe. --- Die deutschen Juden bildeten zunächst die Mehrheit, bevor die aus Russland stammenden sie überflügelten. Die Reichsten wurden Bankiers, so Marcus Goldman, der die noch heute bestehende Wall-Street-Grossbank Goldman Sachs und Co. schuf. Sie beherrschten die Warenhäuser, die neuentstehende Filmindustrie und die Boulevard-Theater. Als Schauspieler, Sänger und Musiker feierten sie Triumphe. Die Einwanderung erfolgte in Schüben, bestimmt durch die ökonomische und politische Situation in Europa. Um die Jahrhundertwende strömten die im Zarenreich verfolgten Juden in die Neue Welt. Das Proletariat der Bekleidungsbranche bildend, propagierten sie die soziale Revolution. Aber die Revolutionäre mauserten sich bald zu Reformern, sich den neuen Verhältnissen anpassend, wollten sie «so schnell wie möglich Kapitalisten werden». --- Die Kinder der Einwanderer wurden Akademiker, Dozenten und Schriftsteller. Mit Roosevelt, dem «gütigen König der Juden», wurden viele Ängste gebannt, die die steigende Flut des Antisemitismus geweckt hatte. Juden wurden Regierungsbeamte, Minister, Berater des Präsidenten. Für Hertzberg bedeutet Kennedys kurze Präsidentschaft noch mehr; selbst Angehöriger der katholischen Minderheit, förderte er die Gleichstellung aller Bürger, besonders der Farbigen. Aber die Bewertung überzeugt nicht ganz: ohne Roosevelt kein Kennedy. – Wichtig ist die wachsende jüdische Selbstbefragung, die fortdauernde Identitätssuche. Der nazistische Völkermord hat ein Trauma ausgelöst, das bis heute nachwirkt. Mächtig ist die Solidarität mit Israel. Trotz ihrer eigenen Entwicklung blieben die amerikanischen Juden stets mit der anderswo verfolgten Gemeinschaft verbunden. Das Schicksal der Juden in den USA wird sich auch künftig von der europäischen Entwicklung unterscheiden. Das Buch liefert zahlreiche Informationen, doch hätte es klarer gegliedert werden können; eine Schwäche ist die ungenügende Berücksichtigung der Indianer- und Schwarzenprobleme.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hertzberg, Arthur
Verfasser*innenangabe: Arthur Hertzberg. Arthur Hertzberg. Aus dem Amerikan. von Sylke Tempel
Jahr: 1996
Verlag: Frankfurt am Main, Jüdischer Verl.
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik GE.WJ, PR.J
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-633-54110-2
2. ISBN: 3-633-54110-1
Beschreibung: 1. Aufl., 431 S.
Schlagwörter: Einwanderung, Geschichte, Juden, USA, Amerika (USA), EEUU (Abkürzung), Estados Unidos de America, Etats Unis, Etats-Unis, Jude, Landesgeschichte, Meiguo, Nordamerika <USA>, Ortsgeschichte, Regionalgeschichte, US (Abkürzung), United States, United States of America, Vereinigte Staaten, Vereinigte Staaten von Nordamerika, Zeitgeschichte
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Tempel, Sylke
Originaltitel: The Jews in America <dt.>
Mediengruppe: Buch