Shitstorms, Hate Speech oder virale Videos, die zum Klicken, Liken, Teilen bewegen: Die vernetzte Gesellschaft ist von Affekten getrieben und bringt selbst ganz neue Affekte hervor.
Die Beiträge des Bandes nehmen die medientechnologischen Entwicklungen unserer Zeit in den Blick und untersuchen sie aus der Perspektive einer kritischen Affekt- und Sozialphilosophie. Sie zeigen: Soziale Medien und digitale Plattformen sind nicht nur Räume des Austauschs, sie erschaffen Affektökonomien - und darin liegt auch ihre Macht. Indem sie neue Formen des sozialen Umgangs stiften und bestimmen, wie wir kommunizieren, verschieben sie auch die politische Topographie.
Mit einem Beitrag von Antonio Negri.
Inhalt
Was Ist Sozialtheorie der Digitalen Gesellschaft?
Einleitung
Anja Breljak und Rainer Mühlhoff | 7
I. Infrastrukturen der Kontrolle
Die Zelt der Datenmaschinen
Zum Zusammenhangvon Affekt, Wissen und Kontrolle im Digitalen
Anja Breljak | 37
Netzwerkaffekte
Über Facebook als kybernetische Regierungsmaschine
und das Verschwinden des Subjekts
Felix Maschewski und Anna-Verena Nosthoff | 55
Big Data Is WatchlngYou
Digitale Entmündigung am Beispiel von Facebook und Google
Rainer Mühlhoff | 81
Tasten
Taktilität als Paradigma des Digitalen
Shirin Weigelt | 107
II. Affekt, Netz und Subjektivität
Klicklust und Verfügbarkeitszwang
Techno-affektive Gefüge einer neuen digitalen Hörigkeit
Jorinde Schulz | 131
Die umkämpfte Grenze zwischen Liebe und Stalklng
Von hermeneutischer Ungerechtigkeit zu einer Theorie des Narrativzwangs
und der affektiven Dissonanz anhand der Erfahrungen gestalkter Frauen
Katharina Domenzweig | 155
More Substance Than a Selfie?
Affektökonomien des Authentischen beim Onlinedating
Jule Govrin | 183
Tears In Heaven
Mediale Politiken des Schmerzes
Henrike Kohpeiß | 203
Die neue Lust am Ressentiment
Grundzüge eines affekttheoretischen Ressentiment-Begriffs
Christian Emst Weißgerber | 225
III. Öffentlichkeit, Protest und Politik
The Internet Is Dead - Long Live the Internet
Soziale Medien und idiosynkratisches Aufbegehren
Philipp Wüschner | 247
Affektive Netze
Politische Partizipation mit Spinoza
Marie Wuth | 269
Öffentlichkeit trotz alledem
Polemisches Erscheinen und Archivarbeit postdigitaler Proteste
Jan Beuerbach | 291
»Die Mächte verstehen, die am Werk sind«
Ein Gespräch mit Toni Negri
Anja Breljak und Jorinde Schulz | 315
Negri und Wir: Affekt, Subjektivität und Kritik In der Gegenwart
Ein Nachwort
Jan Slaby | 337
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren | 353