Dieses Buch bereitet psychologisches Fachwissen auf für Praktiker*innen in sozialen Berufen, die mit erwachsenen Menschen arbeiten, die sich in psychischen Krisen befinden und/oder psychische Störungen haben und auf eine professionelle – auch theoretisch gut begründete – Begleitung, Beratung, Therapie angewiesen sind. Entlang von einschlägigen Praxisbeispielen wird durch die explizite Verknüpfung mit psychologischen Konzepten, Theorien und Methoden zu einem vertieften Fallverstehen angeleitet. Der Fokus richtet sich dabei auf das Denken, Erleben, Verhalten und die Rolle sozialer Beziehungen von Menschen in psychosozialen Problemlagen. Handlungsempfehlungen werden hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit in der psychosozialen Arbeit aufgezeigt und praxisfallbezogen reflektiert.
Inhalt
1. Einleitung: Zur Verortung psychologischer Zugänge
in der Unterstützung von Erwachsenen
mit psychischen Problemen 9
1.1 Fallbeispiel 9
1.2 Praxis profitiert von Theorie: Der transformative Dreischritt 10
1.3 Person-in-Environment: Verhalten und Verhältnisse 12
1.4 Biopsychosoziale Rahmung und soziopsychosomatische
Problemlagen 14
1.5 Praxis- und Selbstbezüge 16
2. Psychologische Grundlagen 18
2.1 Fallbeispiel 18
2.2 Das 4+1-Modell als Rahmung 19
2.3 Psychische Grundbedürfnisse als ein Schlüssel
zur Erklärung und Begleitung psychischer Probleme 20
2.4 Positive Psychologie in der Begleitung von Menschen
mit psychischen Problemen 22
2.5 Praxis- und Selbstbezüge: Berücksichtigung
kultureller Unterschiede 25
3. Was ist ein „psychisches Problem“ ? 28
3.1 Fallbeispiele 28
3.2 Psychologische Zugänge 29
3.3 Praxisbezüge 34
3.3.1 Suizidalität als psychosoziale Problemlage 36
3.3.2 Aggressivität als psychosoziale Problemlage 37
3.4 Selbstbezüge 38
3.4.1 Was ist für wen ein Problem ? 39
3.4.2 Was ist kein psychisches Problem ? 41
4. Warum haben Menschen „psychische Probleme“ ? 44
4.1 Fallbeispiel 45
4.2 Vulnerabilitäts-Stress-Bewältigungsmodell 45
4.3 Störungsmodelle der Klinischen Psychologie
und ihre biopsychosoziale Einordnung 48
4.3.1 Die tiefenpsychologische, psychodynamische Sichtweise 48
4.3.2 Die lern-/verhaltenstheoretische Sichtweise 49
4.3.3 Die kognitive Sichtweise 50
4.3.4 Die humanistische Sichtweise 52
4.3.5 Die systemische Sichtweise 53
4.4 Kritische Lebensereignisse, subjektiver Stress
und normative Entwicklungsaufgaben als Einflussgrößen 55
4.5 Praxisbezüge: Theoretische Modelle und Sichtweisen
in die Praxis mitnehmen ? 59
4.6 Selbstbezüge: Individuelle Ursachenzuschreibungen
(Attributionen) 60
5. Wie werden „psychische Probleme“ festgestellt ? 64
5.1 Fallbeispiel 65
5.2 Psychischer Befund, klinische Diagnostik
und Klassifikation (DSM-5/ICD-11/ICF) 66
5.3 Überblick über die Vielfalt und Häufigkeit
psychischer Störungen 72
5.4 Praxisbezüge: Vor- und Nachteile klinischer Diagnosen
und soziale Diagnostik 82
5.5 Selbstbezüge: Sekundäre Traumatisierung
und Burnout 86
6. Wie werden Menschen mit psychischen Problemen, Krisen,
Störungen hilfreich begleitet, behandelt, verhandelt ? 89
6.1 Fallbeispiele 90
6.2 Versorgungslandschaft für Menschen mit psychischen
Problemen 91
6.2.1 Versorgungsstrukturen und ihre Adressat*innen
als Individuen 93
6.2.2 Psychologische und soziale Besonderheiten
verschiedener Versorgungssettings 97
6.3 Leitgedanken und Ziele in der Arbeit mit Menschen
mit psychischen Problemen, psychologisch betrachtet 101
6.3.1 Bedürfnisorientierung 101
6.3.2 Teilhabe am gesellschaftlichen Leben 103
6.3.3 Salutogenese und Resilienz 106
6.3.4 Recovery, Prävention und Gesundheitsförderung 111
6.3.5 Lebensweltorientierung, psychologisch betrachtet 113
6.4 Grundarten des Helfens 116
6.5 Was hilft ? 119
6.5.1 Psychosoziale Wirkfaktoren professioneller
Unterstützung 119
6.5.2 Der individuelle Einsatz von Copingstrategien 121
6.5.3 Die S3-Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften 123
6.6 Menschen mit psychischen Problemen und (fast)
ohne professionelle Hilfe 124
6.6.1 Schwer erreichbare Menschen mit psychischen Problemen 124
6.6.2 Menschen mit psychischen Problemen,
die sich selbst helfen 125
6.6.3 Angehörige, die Menschen mit psychischen Problemen
begleiten 128
6.7 Praxis- und Selbstbezüge 130
6.7.1 Praxisbezüge: Motivationspsychologische Rahmung 130
6.7.2 Selbstbezüge: Der sich und anderen helfende Mensch 132
7. Ausgewählte Ansätze – Methoden – Techniken
zur Unterstützung bei psychischen Problemen 134
7.1 Von Ergo-, Kunst-, Musik- bis Sozialtherapie:
Psychologischer Blick auf Unterstützungsleistungen
für Menschen mit psychischen Problemen 135
7.2 Psychosoziale Beratung von Menschen mit psychischen
Problemen 137
7.2.1 Fallbeispiel 138
7.2.2 Merkmale, Varianten und Ziele psychosozialer Beratung 138
7.2.3 Beratungspsychologie 140
7.3 Psychosoziale Krisenintervention 144
7.3.1 Fallbeispiel 144
7.3.2 Merkmale, Varianten und Ziele psychosozialer
Krisenintervention 145
7.3.3 Psychologie der Krise und der Krisenintervention 149
7.4 Psychotherapie 151
7.4.1 Fallbeispiel 153
7.4.2 Merkmale, Varianten und Ziele psychologischer
Psychotherapie 153
7.4.3 Psychotherapeutische Kernbotschaften für den Umgang
mit psychischen Problemen 159
7.5 Unterstützung bei ausgewählten psychischen Problemen
(klinischen Symptomen/Syndromen) 162
7.6 Praxis- und Selbstbezüge 168
8. Wie können Helfende gut für sich sorgen ? 171
8.1 Auf die Perspektive kommt es an 171
8.2 Selbstfürsorge im Sinne von Salutogenese,
Resilienz und Recovery 172
8.3 Zu guter Letzt 174
Glossar 176
Literaturverzeichnis 183
Danksagung und Bitte um Rückmeldung 195
Stichwortverzeichnis 196