(I-15/06-C3) (GM ZWs / PL)
»Beruflicher Erfolg macht glücklich« und »Die Zukunft ist weiblich«. So tönt es uns derzeit allerorten entgegen. Wer das nicht glauben mag, weil er gegen den alltäglichen Wahnsinn kämpft, den der Versuch, Familie und Beruf unter einen Hut zu kriegen, mit sich bringt, dem wird gerne mit einem Killerargument begegnet: »Das ist doch alles nur eine Frage der Organisation«. Susanne Garsoffky und Britta Sembach entlarven diese Sätze als die Lügen, die sie sind, und fordern mehr Ehrlichkeit bei diesem Thema – denn wir können aus der Vereinbarkeitsmisere wieder herausfinden. Wer Familie und Beruf gleichzeitig leben will, zahlt einen Preis – und dieser Preis ist hoch. Auch wenn man uns immer weismachen will, dass wir beides haben können – Kinder und Karriere – und dass alles möglich ist, so haben doch fast alle von uns am eigenen Leib erfahren, dass das einfach nicht stimmt. Da hilft es auch nichts, wenn man uns vermeintliche Vorbilder von Victoria Beckham bis Ursula von der Leyen vor die Nase hält, denn wir sind halt nicht so, sondern ganz normal. Es gibt keine Vereinbarkeit von Familie und Beruf, und das ist auch keine Frage der Organisation. Es gibt nur ein Nebeneinander. Strukturelle Probleme verlagern wir auf das Individuum und das kann auf Dauer nicht gutgehen. Susanne Garsoffky und Britta Sembach geht es nicht um individuelle Lebensentwürfe und weitere Selbstoptimierungsversuche, sondern um gesellschaftliche Solidarität. Sie zeigen, wie mögliche Lösungen für unsere Gesellschaft aussehen könnten.
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Inhalt
9 Einleitung
15 Lüge Nummer 1:
Ich arbeite, also bin ich
Die Gesellschaft: stolpert über ihre Ökonomisierung
Ich arbeite, also bin ich 16 o Hauptsache, mir geht's gut 19 o
Arbeit ohne Grenzen 22 o Arbeit und Fürsorge passen nicht
zusammen 25 o Die Fürsorge-Krise 30 o Kümmern bleibt ein
Frauenjob 34 o Fürsorge ist unterschätzte Arbeit 35 o Wer
sorgt für den, der sorgt? 38 o Die Unvollendete 42 o Was Politikern
hilft, hilft Familien noch lange nicht 45 o Wie viel Einfluss
hat Politik? 48 o Welche Werte haben wir? 52
55 Lüge Nummer 2:
Alles eine Frage der Organisation
Wenn zwei voll arbeiten, weint dann der Dritte?
Modern Times 55 o Welches Bild von Familie haben wir
eigentlich? 58 o Im Eiltempo in die Informationsgesellschaft
62 o Warum wird die Familiendebatte so hoch emotional
geführt? 63 o Welche Bedürfnisse haben Kinder überhaupt?
65 o Gut gebunden ist halb gelöst 68 o Betreuung
ja - aber bitte mit Sahne! 72 o Wir wollen arbeiten - aber
nicht so 75 o Wir müssen über Liebe reden 78 o Keine Besprechung
nach 16 Uhr! 83 o Wie sieht die Familie der Zukunft
aus? 84 o Auf die Haltung kommt es an 85 o Wir organisieren
uns zu Tode 86 o Wider den Wahnsinn in der
Lebensmitte 88 o Wie die Spinne im Netz 90 o Mehr Zeit im
Alltag 91 o Mehr Zeit im Leben 94
95 Lüge Nummer 3:
Der neue Mann tut, was er kann
Außer montags bis freitags zwischen
acht und zwanzig Uhr
Neue Männer müssen bei null anfangen 98 o Der neue Mann
ist da! 100 o Frauen sind schon lange "modern" - die Männer
fangen gerade erst an 106 o Das Bild vom "guten" Vater
im Wandel der Zeit 108 o Der "neue" Vater stößt immer wieder
an Grenzen 109 o Verantwortung ja - aber nur in homöopathischer
Dosis 110 o Unternehmen tun zu wenig für die
Familie 111 o Teilzeit für Männer - immer noch die Ausnahme
113 o Familienfreundlichkeit ja - aber selten für Väter
116 o Männer führen ganz oder gar nicht! 117 o Warum
es manchmal trotzdem geht 118 o Männer haben ein ganz
besonderes Vereinbarkeitsproblem 119 o Wie Mann es
macht, ist es verkehrt 120 o Apropos Hausarbeit 121 o Wollen
wir ihn überhaupt, den neuen Mann? 123 o Neue Väter
brauchen neue Arbeitszeiten 125 o Beim zweiten Mal wird
alles anders 129 o Wer hat Angst vorm neuen Mann? 131 o
Bricht uns die "Männerkultur" das Genick? 132 o Die meisten
Spitzenköche sind Männer ... 133 o Wie wird der Mann
zum Mann? 134 o Schwerter zu Staubsaugern! 135 o Kinder
brauchen ihre Väter 137
139 Lüge Nummer 4:
Die Zukunft ist weiblich
... und die Erde ist eine Scheibe
Lasst uns in Ruhe mit den Powerfrauen 139 o Powerfrauen
machen keinen Mut, sondern Druck 140 o Sprecht endlich
über den Preis 142 o Karriere ohne Kinder oder Kinder
ohne Karriere 144 o Frauen auf dem Arbeitsmarkt 145 o
Frauen werden zu schlecht bezahlt 146 o Mütter stehen unter
Druck 148 o Teilzeit darf keine Falle, sondern muss eine
Chance sein! 151 o Frauen bleiben in Minijobs kleben 157 o
Frauen in Vollzeit geht die Luft aus 159 o Die Regeln machen
die anderen 161 o Bollwerke gegen alles, was anders ist 163 o
Die Macht der Stereotype 164 o Die Zukunft sollte nicht
männlich oder weiblich, sondern menschlich sein 168 o Die
Präsenzkultur ist von gestern 169 o Eine Lebensbilanz
schaffen 170
173 Lüge Nummer 5:
Anderswo ist alles besser
Das Märchen vom skandinavischen Erfolgsmodell
und dem französischen Schlaraffenland
Frauenleben in Frankreich - Bonjour Tristesse 173 o Wer
früher startet, ist schneller am Ziel 175 o Geld oder Kita -
das ist hier die Frage 179 o Allheilmittel Familiensplitting?
180 o Ein Vorteil: die 35-Stunden-Woche 182 o Das
Prinzip der "freien Wahl" - Auch in Frankreich gibt es
ein Betreuungsgeld 183 o L'amour, l'amour! 184 o Liebe mit
Abstand 186 o Eine neue Entwicklung: Gegenwehr 186 o
Trotzdem vom Nachbarn lernen? 189 o Quelle surprise! Die
Franzosen kritisieren ihre eigene Familienpolitik 192 o Die
kleinen Schwedinnen möchten aus dem Smäland abgeholt
werden 193 o Smäland - auf den ersten Blick perfekt 194 o
Das Familienmusterland 196 o In Smäland sorgt jeder für
sich selber 198 o 40 Jahre Gleichstellung - aber immer noch
Unterschiede 200 o Die berufstätige Mutter steht auch in
Smäland unter Druck 202 o Schweden kann nicht unser Vorbild
sein 204
207 Wie wir leben wollen
Der Ausweg: Ein Leben in Wellen 208 o Gleichstellung? Noch
immer ein Traum 211 o Die Probleme sind strukturell - nicht
individuell! 212 o Kulturwandel verzweifelt gesucht 213 o
Schluss mit dem Strukturchaos in der Familienpolitik 219 o
Familie gut, alles gut 226
229 Dank
231 Anmerkungen