Aktion	Zweigstelle	Standorte	Status	Frist	Vorbestellungen
Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: GE.M Fru / College 2d - Geschichte	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Was verdanken wir dem Mittelalter? Zum Beispiel die Brille, das Papier, die Universität, die Tonleiter und das Leihhaus. Das Mittelalter hat uns mit Knöpfen, Hosen und auch mit Unterhosen versehen, mit Spielkarten, Tarock und Schach; es hat mit der Erfindung des Karnevals für unsere Unterhaltung gesorgt, mit Betäubungsmitteln den Schmerz gelindert. Im Haus hat das Mittelalter das Fensterglas, den Kamin und die Katze gebracht; es hat die Nudel erfunden und die Gabel gleich mit dazu. Das Mehl für den Teig wurde von Wasser- und Windmühlen gemahlen, die im Mittelalter den großen Aufschwung erlebten, denn man lernte, die Wasserkraft zu nutzen. Das Mittelalter erfand die Schubkarre und die Wagenachse, den Kompass und die Räderuhr, die wiederum den Zeitbegriff veränderte und das Stundenzählen erst ermöglichte. Aber auch das Jenseits wurde revolutioniert durch die Entdeckung des Fegefeuers, von dessen Existenz man bis dahin nicht wusste und das den armen Seelen ein Zwischenreich bot, das vor der ewigen Verdammnis bewahren konnte. Schließlich kümmerte sich das Mittelalter auch um die Kinder und erschuf für sie den Weihnachtsmann. Das Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit ¿ es bietet einen bunten Strauß überraschender Einsichten in die Welt des Mittelalters und zeigt in zahlreichen Abbildungen, wie das Mittelalter seine Erfindungen zu präsentieren wußte. (Verlagstext)

 

Das ist ein Buch vom Typ "Einladung ins Mittelalter" (H. Fuhrmann, zuletzt BA 2/01). Eines der Kapitel heißt "Buntes Allerlei", aber so könnte das ganze Buch heißen: Brille, Katze als Haustier, arabische Ziffern, Papier, Unterhosen usw. - über 30 verschiedene Themen, unterschiedlich ausführlich behandelt, nur durch Assoziation aneinandergereiht. Das ist kein Buch über Technik im Mittelalter; die vorgestellten Erfindungen sind nur selten Maschinen, häufiger Gegenstände der Alltagskultur oder Institutionen. Weder wird ihr technisches Funktionieren erklärt, noch wird die Sozialgeschichte ihrer Verwendung vertieft; auch die gelegentliche tatsächliche Herkunft aus Antike oder Orient wird nur flüchtig gestreift. Zuweilen hat man den Eindruck, es gehe nur darum, die herrlichen Bilder zu kommentieren: Genreszenen aus Tafelbildern und Miniaturen füllen fast die Hälfte des Buches. Es ist eine herrliche, entspannte Werbeschrift für das Mittelalter, ein Buch, das kein anderes zu einem konkreteren Thema ersetzen kann, auch keine andere Einführung. (2 S)