Ausgehend von einem philosophischen Begriff menschlichen Handelns, der in der Leiblichkeit, Freiheit, Sprachlichkeit und Geschichtlichkeit menschlicher Existenz und Koexistenz begründet ist, werden zwei konstitutive und zwei regulative Prinzipien vorgestellt, die als Grundbegriffe pädagogischen Denkens und Handelns fungieren.
Diese Allgemeine Pädagogik entwickelt für die in Einzeldisziplinen und Professionen ausdifferenzierte Pädagogik einen systematisch und problemgeschichtlich argumentierenden Grundgedankengang. Ausgehend von einem philosophischen Begriff menschlichen Handelns, der in der Leiblichkeit, Freiheit, Sprachlichkeit und Geschichtlichkeit menschlicher Existenz und Koexistenz begründet ist, werden zwei konstitutive und zwei regulative Prinzipien vorgestellt, die als Grundbegriffe pädagogischen Denkens und Handelns fungieren.
Die Prinzipien der Bildsamkeit, der Aufforderung zur Selbsttätigkeit, der pädagogischen Transformation und der Nicht-Hierarchizität ausdifferenzierter Praxisbereiche sind für die Grundrichtungen pädagogischer Handlungstheorie und die Grundformen pädagogischer Praxis gleichermaßen fundierend. Als Grundformen pädagogischen Handelns werden das sich selbst negierende pädagogische Gewaltverhältnis, der erziehende Unterricht und die pädagogische Beratung im Übergang zu intergenerationellem Handeln vorgestellt, von denen jede einer erziehungs-, bildungs- und institutionstheoretischen Analyse und Kritik bedarf.
AUS DEM INHALT:
1Einleitung: Von der Schwierigkeit, Notwendigkeit
und Möglichkeit einer Allgemeinen Pädagogik 17
1.1 Von der Schwierigkeit, sich über pädagogische Praxis und
Pädagogik als Wissenschaft zu verständigen 17
1.2 Von der Notwendigkeit und Möglichkeit
Allgemeiner Pädagogik 19
1.3 Vorüberlegungen zu einem praxeologischen Begriff von
pädagogischer Praxis und Erziehungswissenschaft 21
Zur Stellung der pädagogischen Praxis im Rahmen
der menschlichen Gesamtpraxis 30
2.1 Begriff der Praxis 30
2.2 Die zweifache Gefährdung der Praxis: die Gefährdung
des Primats der menschlichen Gesamtpraxis und
die Gefährdung der Praxis überhaupt 47
2.3 Zur Differenz zwischen Praxis und Berufstätigkeit
Vorläufiger Begriff des pädagogischen Handelns
angesichts der Ambivalenz pädagogischer Berufe 53
Die Prinzipien pädagogischen Denkens und Handelns 61
3.1 Die konstitutiven Prinzipien pädagogischen Denkens und
Handelns 65
3.1.1 Zum historisch-gesellschaftlichen Entdeckungskontext
der konstitutiven Prinzipien 65
3.1.2 Das Prinzip der Bildsamkeit als Bestimmtsein des
Menschen zu rezeptiver und spontaner Leiblichkeit,
Freiheit, Geschichtlichkeit und Sprachlichkeit 74
3.1.3 Das Prinzip der Aufforderung zur Selbsttätigkeit und
die Dialektik von Denken und Handeln 82
3.2 Die regulativen Prinzipien pädagogischen Denkens
und Handelns 96
3.2.1 Zum Begründungszusammenhang der
regulativen Prinzipien 96
3.2.2 Das Prinzip der pädagogischen Transformation
gesellschaftlicher Einflüsse in pädagogisch
legitime Einflüsse 108
3.2.3 Das Prinzip einer nicht-hierarchischen Ordnung
der menschlichen Gesamtpraxis 118
3.3 Vom Zusammenhang der konstitutiven und regulativen
Prinzipien pädagogischen Denkens und Handelns 128
Die handlungstheoretischen Fragestellungen
systematischer Erziehungswissenschaft 131
4.1 Theorie der Erziehung 135
4.1.1 Die Problemverkürzungen intentionaler und
funktionaler Erziehungstheorien 135
4.1.2 Der Fragehorizont einer nicht-affirmativen Theorie
der Erziehung 146
4.1.3 Zur methodischen Grundstruktur einer
nicht-affirmativen pädagogischen Praxis 152
4.2 Theorie der Bildung 155
4.2.1 Die Problemverkürzungen formaler und
materialer Bildungstheorien 156
4.2.2 Der Fragehorizont einer nicht-affirmativen Theorie
der Bildung 161
4.2.3 Zur thematischen Grundstruktur einer nicht-affirmativen
Sinnbestimmung der menschlichen Praxis 171
4.3 Theorie pädagogischer Institutionen 188
4.3.1 Die Problemverkürzungen auf Entinstitutionalisierung
setzender und entlastungstheoretisch argumentierender
Theorien pädagogischer Institutionen 189
4.3.2 Zum Fragehorizont einer nicht-affirmativen Theorie
pädagogischer Institutionen 197
4.3.3 Zur institutionellen Grundstruktur nicht-affirmativer
pädagogischer Praxis 203
5 Die Handlungsdimensionen der pädagogischen Praxis 216
5.1 Pädagogisches Handeln als sich negierendes
Gewaltverhältnis über Unmündige 219
5.1.1 Problemgeschichtliche Hinweise zur Besonderheit
pädagogischer Gewaltausübung 221
5.1.2 Möglichkeiten und Grenzen einer legitimen Ausübung
pädagogischer Gewalt 229
5.1.3 Voraussetzungen der pädagogischen Praxis als
eines sich selbst negierenden Gewaltverhältnisses 239
5.2 Pädagogische Praxis als erziehender und bildender
Unterricht 241
5.2.1 Problemgeschichtliche Hinweise zum Verhältnis
von Erziehung, Bildung und Unterricht 244
5.2.2 Erziehender Unterricht und die Möglichkeiten
und Grenzen einer bildenden Aneignung neuzeitlicher
Wissenschaft 259
5.2.3 Voraussetzungen des erziehenden Unterrichts
Zum Problem der Entwicklung theoretischer und
praktischer Kompetenzen 289
5.3 Pädagogische Praxis als Einführung in gesellschaftliche
Handlungsfelder 303
5.3.1 Problemgeschichtliche Hinweise zur Finalität der
pädagogischen Praxis, sich im Übergang zu
gemeinsamem Handeln aufzuheben 305
5.3.2 Von Schwierigkeiten und Möglichkeiten einer
intergenerationellen Aufhebung der pädagogischen
Praxis in die ausdifferenzierten Formen der
menschlichen Gesamtpraxis 309
5.3.3 Voraussetzungen der pädagogischen Praxis im
Übergang zur menschlichen Gesamtpraxis: Handeln
als Prinzip der Menschwerdung des Menschen 313
Ausblick: Die Einheit der Pädagogik, die Vielheit
der Bereichspädagogiken und die Grundstruktur
erziehungswissenschaftlicher Forschung 328
6.1 Die Argumentationsebenen Allgemeiner Pädagogik 328
6.2 Zur systematischen Struktur der nach Bereichspädagogiken
ausdifferenzierten Erziehungswissenschaft 331
6.3 Zur Grundstruktur erziehungswissenschaftlicher
Forschung 334