Können Kinder wirklich selbstständig lernen?
Falko Peschel hat vier Jahre eine Klasse durch die Grundschulzeit geführt, ohne zu unterrichten. Dabei haben die hohen Leistungen der Kinder nicht nur ihn, sondern auch viele Besucher immer wieder verblüfft.
Warum ist ein auf die Selbststeuerung der Kinder Setzender Offener Unterricht so effektiv - und wie kann er konkret aussehen?
Im Teil I entwickelt Falko Peschel aktuelle Unterrichtsformen wie Freie Arbeit, Wochenplan-, Stations-, Werkstatt- und Projektunterricht zu einem radikalen Verständnis von Offenem Unterricht weiter.
Er sichtet seine Erfahrungen und ordnet sie in übergreifende Konzepte ein, bevor im Folgeband die tagtägliche Unterrichtspraxis in Sprache, Mathematik, Sachunterricht usw. ganz konkret und mit vielen Praxisbeispielen und Unterrichtshilfen vorgestellt wird.
Im Teil II konkretisiert Falko Peschel nun auf der fachdidaktischen Ebene.
Offener Sprach-, Mathematik- und Sachunterricht wird nicht nur theoretischfundiert, sondern vor allem unterrichtspraktisch aufbereitet - einschließlich des zur Durchführung notwendigen Hintergrundwissens. Die reflektierte Darstellung einer Palette sinnvoller Werkzeuge und Arbeitsimpulse gibt zusätzlich konkrete Hilfe bei der Öffnung des eigenen Unterrichts.
Bücher aus der Praxis, die zugleich ein - längst überfälliges -theoretisches Fundament für Offenen Unterricht grundlegen!
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort des Herausgebers der Reihe VII
Einleitung 1
1 Realität offenen Unterrichts 8
1.1 Gängige Konzepte offenen Unterrichts: vom lehrer- zum materialzentrierten Unterricht 8
1.1.1 Wochenplanunterricht und Freie Arbeit 11
1.1.2 Projektunterricht 22
1.1.3 Werkstattunterricht und Stationslernen 27
1.1.4 Zusammenfassende Übersicht 37
1.2 Exkurs: Didaktisch-methodische Prinzipien und offener Unterricht 40
1.2.1 Lebensbedeutsamkeit, Anwendungs- und Situationsorientierung 40
1.2.2 Handlungsorientierung, Selbsttätigkeit und Produktorientierung 42
1.2.3 Ganzheitlichkeit, "Lernen mit allen Sinnen" und fächerübergreifendes Prinzip 43
1.2.4 Elementarisierung und Kindorientierung 46
1.3 Wie müssten Formen "offenen Unterrichts" eigentlich aussehen? 48
1.3.1 Wochenplanunterricht, Freie Arbeit und Projektunterricht 50
1.3.2 Werkstattunterricht und Stationslernen 61
1.3.3 Von offenen Unterrichtsformen zum Offenen Unterricht 65
2 Was ist überhaupt offener Unterricht? - Das Problem eines wissenschaftlichen Zugangs 67
2.1 Wurzeln, Vorläufer und Legitimationen offenen Unterrichts 68
2.2 Das Problem: Definition und Messbarkeit offenen Unterrichts 70
2.2.1 Die Bandbreite der Interpretationsmöglichkeiten und der Motive für offenen Unterricht 71
2.2.2 Sollte es eine Definition für offenen Unterricht geben - oder nicht? 73
2.3 Ein neuer Definitionsversuch und seine Operationalisierung 76
2.3.1 Dimensionen "offenen Unterrichts" 76
2.3.2 Stufen der Öffnung des Unterrichts 78
2.3.3 Bestimmung des Öffnungsgrades einzelner Unterrichtssequenzen 83
2.3.4 Ein "Stufenmodell" für Offenen Unterricht 86
3 Aktuelle herausfordernde Konzepte Offenen Unterrichts 91
3.1 Offenheit trotz Gleichschritt: "Didaktik der Kernideen - Reisetagebücher-Unterricht" 93
3.1.1 Ein Tag in der Schweiz 94
3.1.2 Methodische Offenheit: Kernideen und Reisetagebücher 100
3.1.3 Kernideen und Reisetagebücher - Hilfen zur Umsetzung 103
3.1.4 Kernideen und Reisetagebücher - Grenzen und Fragen 107
3.2 Offenheit trotz Autorität: "Didaktik des weißen Blatts" 111
3.2.1 Ein Tag in Köln 111
3.2.2 Methodisch-inhaltliche Offenheit: Überholte Strukturen und "prozessuale" Ordnung 117
3.2.3 Unterricht mit weißen Blättern" - Hilfen zur Umsetzung 121
3.2.4 Unterricht mit weißen Blättern" - Grenzen und Fragen 124
3.3 Offenheit trotz Grenzen: Didaktik der sozialen Integration" 128
3.3.1 Ein Tag inTroisdorf 128
3.3.2 Methodisch-inhaltlich-soziale Offenheit: Soziale Integration - von unten, nicht von oben 139
3.3.3 Soziale Integration als Vermeidung von Segregation - Hilfen zur Umsetzung 143
3.3.4 Soziale Integration - Grenzen und Fragen 147
3.4 Kurzer Blick auf die Unterschiede der drei Konzepte 150
4 Methodisch-didaktische Grundsätze des Offenen Unterrichts 154
4.1 Die neue Rolle der Theorie - von der Vorschrift zur Absicherung 158
4.2 Die neue Rolle des Stoffs - von der "Norm" zur "Lupe" 160
4.2.1 Individuelle und umfassende Sicht auf Person, Lernentwicklung und Lernziele 161
4.2.2 Verzicht auf Lehrplannormen und Lehrplandeckelung 162
4.3 Die neue Rolle der Sozialerziehung - von der Harmonisierung zur Selbstregierung 163
4.3.1 Ehrliche und umfassende Mitbestimmung 164
4.3.2 Individualisierung als Voraussetzung für echte Gemeinschaft 165
4.4 Die neue Schülerrolle - vom Aberledigen zum Erfinden 167
4.4.1 Eigener Lern weg, eigene Fehler und eigene Zeit 168
4.4.2 Eigene Ziele, eigene Leistungen und eigene Leistungsbewertung 170
4.5 Die neue Lehrerrolle - vom Belehrenden zum Lernbegleiter 172
4.5.1 Ansprechpartner, Materiallieferant und "Lernförderer" 173
4.5.2 Verzicht auf Lehrgangskrücken und Unterrichtstraditionen 176
4.6 Die neue Rolle der Arbeitsmittel - vom Lehrgang zum Werkzeug 177
4.6.1 Verzicht auf den Konsum von Lehrgängen, Arbeitsmitteln und Lernspielen 177
4.6.2 Herausforderung durch Werkzeuge, Alltagsmaterialien und Informationsmöglichkeiten 179
4.7 Die neue Rolle der Leistungsmessung - von der Kontrolle von oben zur Begleitung von unten 180
4.7.1 Bewertung von Können, Arbeitsverhalten oder Anpassungsbereitschaft? 181
4.7.2 Leistungsbewertung als Einforderung des Lehrers oder des Schülers? 183
4.7.3 Leistungsbewertung als gemeinsamer Prozess "von unten" statt als Vorgabe "von oben" 185
4.8 Die neue Elternrolle - vom Kontrolleur zum Impulsgeber 187
4.8.1 Information und Transparenz als vorbeugende Maßnahme 189
4.8.2 Stützen und Herausfordern statt Nachhilfe geben 191
5 Planung und Bewertung Offenen Unterrichts 193
5.1 Unterrichtsplanung im Offenen Unterricht 193
5.1.1 Unterrichtsplanung - Anspruch und Wirklichkeit 194
5.1.2 Unterrichtsplanung in offenen und in geschlossenen Lernsituationen 196
5.1.3 Warum aber wird auch in offenen Unterrichtsformen auf das alte Planungsmodell bestanden? 206
5.1.4 Eine andere Art der Planung: Flexible Alltagsplanung statt starrem Fünfjahresplan 208
5.2 Reflexion und Bewertung offenen Unterrichts 209
6 Evaluation und Implementation offenen Unterrichts 215
6.1 Die Evaluationsproblematik des offenen Unterrichts 216
6.1.1 Die meisten Untersuchungen zum offenen Unterricht untersuchen gar keinen (durchgängig praktizierten) "offenen Unterricht" 216
6.1.2 Es lassen sich gar keine ausreichenden Stichproben für (durchgängig praktizierten) offenen Unterricht finden 218
6.1.3 Schulleistungstests als Messinstrumente 219
6.1.4 Effektstudien 220
6.1.5 Schülerbefragungen 223
6.1.6 Neue Wege gehen - Lebensentwicklungen statt Lernstand 224
6.1.7 Qualitative Forschung als Basis für quantitative Erhebungen 226
6.2 Aus- und Fortbildung zum offenen Unterricht 227
6.2.1 Reflexion der eigenen schulischen Sozialisation 228
6.2.2 Biographisch-genetisches Lernen anhand von Eigenproduktionen 229
6.2.3 Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis 230
6.2.4 Aus- und Fortbildungsschulen 231
6.2.5 Methodische Offenheit als Grundforderung jeglichen Unterrichts 233
7 Kurzer Rückblick - und Ausblick auf den zweiten Teil 235
8 Literatur 237