Die nationalsozialistische Weltanschauung und ihre Grundlagen beschreibt Johann Chapoutots Buch in einer sprachlich faszinierenden, umfassenden Darstellung und Analyse. Fundiert beschreibt er, wie weltanschauliche Inhalte im NS-Staat umgesetzt, rechtlich fundiert und als Handlungsanleitung der Gewaltherrschaft im Krieg etabliert wurden.
Diese Ideen-und Ideologiegeschichte der NS-Zeit in den Jahren zwischen 1933 bis 1945 - mit Rückgriffen und -blicken bis ins ausgehende 19. Jahrhundert - fußt auf einem überwältigend breiten Quellenkorpus. Mittels unzähliger Zeugnisse von NS-Ideologen, Wissenschaftlern und Journalisten, eindrücklichen Propagandamaterialien, Reden, Korrespondenzen und vielem mehr erarbeitet Chapoutout die geistigen Grundlagen des ›Dritten Reichs‹. Großartig formuliert ist dies eine in dieser Form kaum zu erreichende Gesamtdarstellung des nationalsozialistischen Denkens. (Verlagstext)
Inhaltsverzeichnis: EINLEITUNG
ERSTER TEIL : ZEUGEN
1 URSPRÜNGE: NATUR, WESEN, GEBURT
Geburt und Wesen: der Germane, die Natur, das Tier
Natur, Nacktheit, Ursprünglichkeit
Archetyp und Archaik: Plädoyer für eine
normative Archäologie
Germanische Unmittelbarkeit
Einheit, Trennung, Vermittlung
Nordische Frömmigkeit: Heiterkeit, Freundschaft, Eintracht
Nordische Moral oder das Richtige instinktiv erfassen
Die germanische als einzige moralische Rasse
Die Ordnung der Welt
Norm, Volk, Leben
Recht als Folklore
2 ENTFREMDUNG VON KULTUR UND NATUR
Wie man einen jungen Deutschen der Natur entfremdet
Die Juden als Volk des Gesetzes
Die Französische Revolution, eine jüdische Revolution
Aufstand der Rasse, Universalismus und Liberalismus
Der Universalismus und seine Aporien
Entfremdetes Recht: Die "Rezeption" des römischen Rechts
Akkulturation und Denaturierung des deutschen Volkes
Katholizismus, Mönchtum und Widernatur
Naturwidrig handeln, den Tod der Rasse herbeiführen
3 RESTAURATION: WIEDERGEBURTEN
Staat und Natur: Die Wiederherstellung der ursprünglichen Norm
Das Christentum vom jüdischen Element befreiend
Zurückfinden: In der Rasse, mit Hilfe der Rasse
Leben des Volkes und Tod des Paragraphen
Die Wiedergeburt des deutschen Rechts
Dem Recht zum Leben verhelfen: Die Aufgabe des Richters
Wer darf auf die Welt kommend Die Frage der Sterilisierung
Reinen und starken Nachwuchs zeugen
"Nationalsozialistische Revolution" und "Umwertung
der Werte"
ZWEITER TEIL: KÄMPFEN
4 "ALLES LEBEN IST KAMPF"
Der Mensch ist Natur und die Natur ist Kampf
Mensch und Naturgesetz
Leistungsgemeinschaft: Wer hat das Recht zu (über)leben?
Die Ethik des Arztes
Ablehnung und Verwendung der Zehn Gebote
Not
Kampfgemeinschaft
Hindernisse beseitigen, das Christentum ausrotten
Der angemessene Umgang mit dem Mitleid
5 KRIEG IM INNERN: DER KAMPF GEGEN
DIE "VOLKSFREMDEN"
Das Konzentrationslager: Schützen und umerziehen
Das Strafrecht als Krieg
Die "Panzerdivisionen des Rechts"
Die deutsche Polizei: Wesen und Funktion
Kriminalbiologie: Der Kampf gegen das Verbrechen
wird zur Wissenschaft
Vorbeugung und Ausmerzung: Schutzhaft, Vorbeugungshaft
und Sippenhaft
Die Homosexualität bekämpfen
Der Kampf gegen die "Asozialen"
Die Revolution im Keim ersticken
6 DER KRIEG MIT DEM AUSLAND: HÄRTE BEDEUTET
MILDE FÜR DIE KÜNFTIGEN GENERATIONEN
Deutsche Härte
Krieg in Polen und Krieg im Osten
Der Osten als ständiges Sondergebiet
Verseuchter Raum, feindlicher Raum
Von Ost nach West: Die Übertragung der Gewalt
auf die westlichen Kriegsschauplätze
"Kein Kamerad": Die Behandlung sowjetischer Kriegsgefangener
DRITTER TEIL: HERRSCHEN
7 DIE WELTORDNUNG NACH DEM WESTFÄLISCHEN
FRIEDEN UND DEM VERTRAG VON VERSAILLES:
FINIS GERMANIAE
Die drei dreißigjährigen Kriege: 1618, 1792, 1914
1648: der Westfälische Friede begründet Weltordnung
und Völkerrecht
"Fabrizierte Konstruktionen": Völkerrechtliche Absurditäten
Das Völker-"Recht": Eine Tatsache
Der Betrug durch den Vertrag: Das Recht als Dolus
Ungerechtigkeit der Weltordnung und natürliche
Gerechtigkeit
8 DAS REICH UND DIE KOLONISIERUNG DES
EUROPÄISCHEN OSTENS
Das elementarste Recht: Das Lebensrecht
Die Rasse neu verwurzeln
Die Ausbeutung Polens
Kolonisieren unter vertrauten klimatischen Bedingungen
Blut und Boden
Das Herrenmenschentum in Aktion
Untermenschentum und Versklavung
9 ZEITGRENZEN, NORMATIVE SCHWELLEN:
DAS MILLENNIUM ALS GRENZE
Eine solidarische Volksgemeinschaft
Abschließen, voneinander trennen, isolieren: Die Beherrschung
der "Fremdvölkischen" auf dem Reichsgebiet
Der Osten als Grenze
Die räumliche Grenze: Der "Ostwall"
Die Grenzen des NS-Biotops: Die Grenzmark nach Osten
und der Buchenwald
Eine physiologische Grenze: Hunger, Ausbeutung,
Erschöpfung
Distanz wahren
"6000 Jahre jüdischer Hass"
Die angebliche deutsche Grausamkeit
Gegen die jüdische Kriminalität
Die Shoah: Ein Krieg
Biologische Gefahr, medizinische Behandlung
SCHLUSSBEMERKUNGEN
ANMERKUNGEN
QUELLEN
LITERATUR 470