Wie erleben Säuglinge ihre Welt, und wie erleben sie sich selbst darin? Auch von Kindern, die noch nicht sprechen, können wir etwas darüber erfahren. Und wir sind nicht ausschließlich auf die Rekonstruktionen der frühen Kindheit angewiesen, die Erwachsene mit Hilfe eines Psychoanalytikers leisten. Die moderne Säuglingsforschung hat experimentelle Methoden entwickelt, die es erlauben, schon dem Säugling Fragen zu stellen, die er beantworten kann, - nicht verbal, aber durch Blicke und Bewegungen, und speziell durch Saugen. Angeleitet durch solche Auskünfte unternimmt Daniel Stern den Versuch, sich in die innere Welt des Säuglings hineinzudenken: ein Vorgehen, das in der Geschichte der Psychologie ohne Beispiel ist.
»Sterns integrative Leistung bezüglich der verschiedenen Ergebnisse aus der Säuglingsforschung und ihrer Relevanz für die psychoanalytische Entwicklungstheorie ist bewundernswert. Seine zum Teil zugespitzten Thesen fordern die psychoanalytische Diskussion heraus.« Psyche (www.psyche.de)
Siehe auch "Einhundert Meisterwerke der Psychotherapie"
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort 9
Neue Einleitung des Autors I-XXXIX
Teil 1
Die Fragen und ihr Hintergrund
Kapitel 1
Das subjektive Erleben des Säuglings und seine zentrale
Bedeutung für das Selbstempfinden 15
Kapitel 2
Säuglingsforschung: Perspektiven und Ansätze 29
Perspektiven der Entwicklungsforschung 36
Die Entwicklung des Selbstempfindens 47
Teil 2
Die vier Selbstempfindungen
Kapitel 3
Das Empfinden des auftauchenden Selbst 61
Beobachtung während der ersten Lebensmonate:
eine Revolution in der Säuglingsforschung 62
Das Neugeborene aus der Sicht des Klinikers und der Eltern . . 68
Das auftauchende Selbstempfmden:
das Erleben von Prozeß und Resultat 71
Das Empfinden des auftauchenden Selbst und des
Anderen und seine Entstehungsprozesse 74
Zugänge zum subjektiven Erleben des Säuglings 98
Kapitel 4
Das Empfinden eines Kern-Selbst.
Das Selbst gegenüber dem Anderen 104
Das organisierte Selbstempfinden 106
Die Identifizierung von Selbst-Invarianten in natürlichen
Situationen 108
Die Identifizierung von Selbst-Invarianten 114
Integration der Selbst-Invarianten 138
Kapitel 5
Das Empfinden eines Kern-Selbst.
Das Selbst in Gemeinschaft mit dem Anderen 146
Die Gemeinschaft von Selbst und Anderem als objektives
Geschehen 148
Die Gemeinschaft von Selbst und Anderem als subjektives
Erleben 152
Evozierte Gefährten 162
Selbst-Regulierungserfahrungen mit unbelebten Dingen . . . 176
Kapitel 6
Das Empfinden eines subjektiven Selbst: Übersicht 179
Die zentrale Bedeutung der Intersubjektivität und ihr
Hintergrund 182
Die Beobachtung der intersubjektiven Bezogenheit 184
Der Sprung in die intersubjektive Bezogenheit 191
Kapitel 7
Das Empfinden eines subjektiven Selbst:
AVektabstimmung 198
Das Problem, aVektive Zustände miteinander zu teilen . . . . 198
Alternative Konzeptualisierungen 204
Der Nachweis der AVektabstimmung 208
Der Abstimmung zugrundeliegende Mechanismen 217
Die Einheit der Sinne 220
Welchem inneren Zustand gilt die Abstimmung? 223
Die Vermittlung vonVitalitätsaVekten:
Kunst undVerhalten 225
Die Abstimmung als Sprungbrett zur Sprache 229
Kapitel 8
Das Empfinden eines verbalen Selbst 231
Die neuen Fähigkeiten im zweiten Lebensjahr 232
Die Auswirkungen der Sprache auf die Bezogenheit von
Selbst und Anderem: neue Formen des "Zusammenseins" . . . 241
Die zweite Schneide des Schwertes:
die entfremdende Wirkung der Sprache auf Selbsterleben
und Zusammengehörigkeit 247
Teil 3
Klinische Folgerungen
Kapitel 9
Das "beobachtete Kind" in den Augen des Klinikers 261
Konstitutionelle Unterschiede und auftauchende Bezogenheit 265
Kern-Bezogenheit 270
Intersubjektive Bezogenheit 285
Fehlabstimmung und Einstimmung 296
Verbale Bezogenheit 317
Kapitel 10
Folgerungen für die den therapeutischen
Rekonstruktionen zugrundeliegenden Theorien 323
Der Reizschutz, die frühe Steuerung von Reizaufnahme und
Erregung und das Konzept einer normalen autistischen Phase 324
Oralität 328
Die Triebe: Es und Ich 331
Undifferenziertheit und einige Folgerungen: "normale
Symbiose", Ubergangsphänomene, Selbst/Objekte 334
Das Entwicklungsschicksal des selbstregulierenden
Anderen 337
AfFektzustandsbedingtes Erleben 341
Spaltung: "gute" und "böse" Erfahrungen 346
"Phantasie versus Realität" als zentrales Thema
ontogenetischer Theorien 353
Kapitel 11
Konsequenzen für die therapeutische Rekonstruktion der
Vergangenheit 356
Auswirkungen der These, daß die traditionellen klinischen
Entwicklungsthemen lebenslange Themen darstellen 358
Konsequenzen des Konzepts, daß die verschiedenen
Selbstempfindungen altersspezifischen sensiblen Phasen
unterhegen 379
Epilog 382
Bibliographie 385
Register 409