Verlagstext:
Patriarchat und Kapital ist ein Klassiker der internationalen Frauenbewegung. Hier lässt Maria Mies die eurozentrische Perspektive, die Unsichtbarmachung von Frauenarbeit und der Gewalt gegen Frauen und Natur sowie die Tabuisierung der historischen Wurzeln im Zentrum und in der Peripherie des darauf basierenden Systems der Moderne hinter sich. Auf der Analyse dieser Zusammenhänge aufbauend formuliert sie zum ersten Mal die logischen Konsequenzen für Frauen und Natur und den Weg in eine neue Gesellschaft.
Im Vorwort stellt die Autorin den Bezug her zu Neoliberalismus und Globalisierung ausgehend vom Eisberg-Modell der kapitalistisch-patriarchalen Wirtschaft.
Ganz wichtig ist für sie die Frage: Gibt es trotz der Resignation vieler Menschen eine Alternative? Ihre Antwort: Ja: wir brauchen eine neue Subsistenzgesellschaft.
Patriarchat und Kapital ist Maria Mies" wichtigstes Buch. Es liegt hier vor in einer überarbeiteten Ausgabe, ergänzt durch ein aktuelles Vorwort der Autorin.
Aus dem Inhalt:
Vorwort zur Neuauflage 2015 1
Vorwort 23
1 Was ist Feminismus? 30
Wo stehen wir heute? 30
Schönwetter-Feminismus? 44
Was ist neu am Feminismus? 50
Kontinuitäten: Frauenbefreiung - eine kulturelle Angelegenheit? 51
Brüche: Körperpolitik 60
Brüche: Ein neuer Politikbegriff 67
Brüche: Frauenarbeit 71
Begriffe 80
Ausbeutung oder Unterdrückung/Unterwerfung? 80
Kapitalistisches Patriarchat 83
Überentwickelte - Unterentwickelte Gesellschaften 85
Autonomie 87
2 Gesellschaftliche Ursprünge der geschlechtlichen
Arbeitsteilung 93
Die Suche nach den Ursprüngen innerhalb einer feministischen
Perspektive 93
Unser Problem mit der Begrifflichkeit 94
Zur Vorgehensweise 96
Weiblicher und männlicher Gegenstandsbezug zur Natur 98
Weibliche Produktivität, die Voraussetzung männlicher
Produktivität 105
(Fortsetzung nächste Seite)
3 Kolonisierung und Hausfrauisierung 127
Die Dialektik von Fortschritt und Rückschritt 127
Die Unterordnung von Frauen, Natur und Kolonien: Der
Untergrund des kapitalistischen Patriarchats oder der
zivilisierten Gesellschaft 132
Die Verfolgung der Hexen und der Aufstieg der modernen
Gesellschaft 133
Die Unterjochung und Zerstörung des weiblichen Körpers: Folter 140
Hexenverbrennungen, die ursprüngliche Akkumulation des
Kapitals und der Aufstieg der modernen Naturwissenschaft 142
Kolonisierung und die ursprüngliche Akkumulation des Kapitals 151
Frauen unter dem Kolonialismus 154
Frauen unter dem deutschen Kolonialismus 164
Weiße Frauen in Afrika 169
Hausfrauisierung 170
4 Hausfrauisierung international: Frauen und die neue
internationale Arbeitsteilung 188
Das internationale Kapital entdeckt die »Drittwelt«-Frauen wieder 188
Warum Frauen? 194
Frauen als »Gebärerinnen« und Konsumentinnen - Die
»schlechten« Frauen 201
Die »guten« Frauen 210
Zusammenhänge: Einige Beispiele 213
Schlussfolgerung 237
5 Gewalt gegen Frauen und die fortgesetzte ursprüngliche
Akkumulation des Kapitals 242
Mitgift-Morde 245
Fruchtwasserpunktur (Amniozentese) und »Femizid« 251
Vergewaltigung 255
Analyse 261
Die Mitgift als Tribut 267
Sind Männer von Natur aus Vergewaltiger? 270
Schluss 280
6 Nationale Befreiung und Frauenbefreiung 292
Frauen in der »Dualwirtschaft« 299
Sowjetunion 300
China 302
Vom Volk zur Bevölkerung 308
Vietnam 314
Warum werden Frauen für den nationalen Befreiungskampf
mobilisiert? 324
Warum werden Frauen nach dem Befreiungskampf
»zurückgestoßen«? 327
Theoretische Sackgassen 332
7 Auf dem Wege zu einer neuen Gesellschaft 342
Die Notwendigkeit einer feministischen Bewegung in den
Mittelklassen 342
Der Mythos der »nachholenden Entwicklung« 350
Konturen einer öko-feministischen Gesellschaft 357
Grundprinzipien der Entkolonisierung von Natur, Frauen und
»Dritter Welt« 358
Ein anderer Arbeitsbegriff 360
Eine andere Wirtschaft und Gesellschaft 368
Was bedeutet das alles für Frauen? 372
Übergangsstrategien 377
Politisierung des Konsums oder Konsumbefreiung 378
Der Kampf um menschliche Würde 382