(Verlagstext)
Wussten Sie, dass es tief im Nordostatlantik Korallenriffe gibt, die so schön sind wie die in der Karibik? Die Biodiversität in den Meeren übersteigt diejenige an Land; sie ist entscheidend für die Überlebensfähigkeit des Planeten und seiner Bewohner. Durch die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten wie Überfischung, Verschmutzung und Verlärmung spitzt sich die Biodiversitätskrise als »Zwillingskrise« zur Klimaerwärmung weiter zu und gefährdet einzigartige marine Lebensräume und das gesamte Ökosystem.
Das Buch zeigt die biologische Vielfalt der Ozeane und europäischen Meere, thematisiert die drängendsten Herausforderungen des Meeresschutzes und liefert einen verständlichen rechtlichen Überblick über die relevanten Übereinkommen und Gesetze auf globaler, europäischer und nationaler Ebene. Auf Basis seiner jahrzehntelangen Erfahrung in Rechtswissenschaft und interdisziplinärer Meeresforschung erläutert Detlef Czybulka, warum Meeresnaturschutz auch in Deutschlands Meeren unzureichend ist und welche Chancen es gibt, die biologische Vielfalt der Meere und Ozeane zu erhalten.
Aus dem Inhalt:
Erster Teil / Der Zustand der Meere - eine meeresbiologische, gesellschaftliche und rechtliche Bestandsaufnahme / Erstes Kapitel / Einführung in das Thema 13 / / Zweites Kapitel / Was, wie und warum schützen? 35 / I. Die Fülle der marinen Biodiversität 35 / II. Was ist zu schützen? Die Schutzgüter des Lebens im Meer 49 / 1. Einzelne Arten und Artenschutz(-recht) 49 / 2. Schutz der (marinen) Lebensgemeinschaften (Mikroebene) 52 / 3. Biotope, Habitate und Lebensraumtypen als Schutzgüter 53 / 4. Schutz der Lebensraumtypen durch die FFH-Richtlinie: ein vielversprechender, für das Meer noch defizitärer Ansatz 54 / 5. Rote Listen der Biotope/Habitate 55 / 6. Resümee Artenschutzrecht/Lebensgemeinschaften/Biotopschutz/LRT 56 / / III. Warum schützen? Ethische Überlegungen 61 / 1. Naturethik und Umweltgerechtigkeit 61 / 2. Menschenrechte für Tiere? Pathozentrik und Tierschutz 65 / 3. Zoozentrismus und Biozentrismus 68 / 4. Ökozentrismus und rechtlicher Pragmatismus, Rechtsträgerschaft 69 / / Drittes Kapitel / Ozeanografie 79 / I. Die Vermessung der Ozeane: Ökosysteme und Strömungen 79 / 1. Wissenschaftliche Basis 79 / 2. Ökoregionen und Meeresströmungen 82 / / II. Unterseeische Geoformationen und Inseln 87 / 1. Seeberge, Plattentektonik und Vulkanismus 87 / 2. Inseln 90 / 3. Hotspots und Lost Places 93 / / IIL Regionale Randmeere (Nordsee, Ostsee, Mittelmeer und Schwarzes Meer) 96 / 1. Die Nordsee 96 / 2. Die Ostsee 103 / 3. Das Mittelmeer 107 / 4. Das Schwarze Meer 111 / / Viertes Kapitel / Das Meer als Wirtschafts-und Herrschaftsraum 117 / I. Grundlagen 117 / 1. Der Schiffbau als Basis 117 / 2. Vom Individualverhalten zur bewaffneten Seemacht: Skalierungen und Motivationen des menschlichen Verhaltens gegenüber dem Meer 118 / 3. Seehandel und Moral 123 / / II. Geschichte 127 / 1. Das Mittelmeer in der Antike 127 / 2. Nördliche Meere: Wikinger, Island und Nordamerika (frühe Migration) 134 / 3. Die Ostsee und die Hanse 139 / 4. Der Indopazifik: Zheng He und China 143 / / III. Die Neuzeit 144 / 1. Sklaverei und Plantagenwirtschaft 144 / 2. Spanischer Kolonialismus versus Anfängemoderner Globalisierung 146 / 3. Handel und Sklaverei im Indischen Ozean 149 / 4. Die Freiheit der Meere als Basis des Welthandels 150 / 5. Die Vermessung der Neuen Welt 152 / 6. Rule the waves 154 / / Fünftes Kapitel / Die wichtigsten Meeresnutzungen und ihre Auswirkungen 161 / I. Typologie der Meeresnutzungen 161 / II. Tabellarische Übersicht und mögliche Auswirkungen der Nutzungen 170 / III. Nutzungen in den Regionalmeeren Nordsee, Ostsee und Schwarzes Meer 175 / 1. Nordsee 175 / 2. Ostsee 177 / 3. Schwarzes Meer 178 / / Sechstes Kapitel / Meeresumweltvölkerrecht 183 / I. Grundlagen der Rechtsordnung der Meere: Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (SRÜ) und Biodiversitätskonvention (CBD) 183 / 1. Entstehungsgeschichte 183 / 2. Das Meeresumweltrecht im Mehrebenensystem (»Kaskadensystem«) 185 / 3. Das Seerechtsübereinkommen (SRÜ) der Vereinten Nationen: Wichtige Inhalte 188 / a) Rechtsnatur der Zoneneinteilung, Innere Gewässer und Küstenmeer 188 / b) Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) und Festlandsockel 190 / c) Hohe See und »Gebiet« 193 / 4. Regionales Umweltvölkerrecht: OSPAR-Übereinkommen und Helsinki-Übereinkommen 193 / / II. Das Umweltvölkerrecht als Ideenlieferant für den Meeresnaturschutz 197 / 1. Die Biodiversitätskonvention (CBD): Zielstellung und Steuerungskraft 197 / 2. Artenschutz im Völkerrecht: 205 / a) Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA)-oder: die Rettung der Suppenschildkröte 205 / b) Früher Vorläufer ökologischer Nachhaltigkeit: das »wise use«-Konzept / der Ramsar-Konvention zum Schutz der Feuchtgebiete und seine Nichtumsetzung in Deutschland 208 / c) Berner Konvention (BK) und Bonner Konvention (CMS) 210 / d) Das UNESCO-Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt 212 / e) Aarhus-Konvention (AK) 214 / / Siebtes Kapitel / Schutz und nachhaltige Nutzung der Meere nach Europäischem Unionsrecht und nationalem (deutschen) Recht 221 / I. Europäisches Unionsrecht 221 / 1. Regelungssystem, Kompetenzen und Durchsetzung 221 / 2. Europäisches Naturschutzrecht (FFH-Richtlinie und VSRL) 229 / 3. Der »gute Umweltzustand«: die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) und der Ökosystem-Ansatz 236 / 4. Meeresnaturschutz versus Gemeinschaftliche Fischereipolitik (GFP) 239 / / II. Nationales (deutsches) Naturschutzrecht 240 / 1. Verfassungsrecht 240 / 2. Bundesnaturschutzgesetz 242 / / Zweiter Teil / Brennpunkte des Meeresschutzes / Achtes Kapitel / Die Überfischung der Meere 257 / I. Geschichte der Überfischung 257 / 1. Fische 257 / 2. Walfang 260 / 3. Meeresfrüchte 262 / / II. Meeresfischerei weltweit 265 / 1. Entwicklung, Fangtechniken, Produktion und wirtschaftliche Bedeutung (Wildfang und Marikultur) 265 / 2. Die Rechtslage 270 / a) Fischereiregelungen des SRÜ 270 / b) UN Straddling Fish Stocks Agreement (SFSA) 275 / c) FAO Code ofConduct 276 / d) Die Internationale Walfang-Konvention - Ein Nutzungsübereinkommen alter Prägung als Notbremse gegen die Ausrottung der Riesen der Meere 277 / 3. Die Gemeinschaftliche Fischereipolitik (GFP) der EU: Desaster, Gefeilsche um Quoten und Kompetenzprobleme 279 / / III. Kleinwale und Zierfische 283 / 1. Kleinwale 283 / 2. Kaum beachtet: Zierfische als Handelsware 283 / / IV. Was kann getan werden? 284 / 1. Rechtliche Strategien und Maßnahmen 284 / 2. Tragedy of the Commons 287 / 3. Tipps für Verbraucher 290 / / Neuntes Kapitel / Rohstoffgewinnung aus dem Meer 299 / I. Die fünfte Herausforderung: Meeresbergbau 299 / II. Kies- und Sandabbau 301 / III. Die alten Energien: Erdöl, Erdgas, Rückbau der Ölplattformen, Öltermingeschäfte 306 / IV. Tiefseebergbau: Manganknollen und neue Rohstoffe - Noch kein Goldrausch, aber schon eine Option? 311 / V. Methanhydrate, Massivsulfide und Kobaltkrusten 321 / / Zehntes Kapitel / Klimaschutz contra Naturschutz: Die Energiewende und das Meer 327 / I. Die Auswirkungen des Ausbaus erneuerbarer Energien auf das Naturschutzrecht 327 / II. CoCoNet: Beispiel guter Meeresraumplanung 333 / III. Beschleunigungswahn und Kapazitätsgrenzen der Offshore-Windenergie in deutschen Meeresgewässern 336 / IV. Gezeiten- und Meeresströmungskraftwerke 342 / / Elftes Kapitel / Die Verschmutzung der Meere 347 / I. Problemstellung (Abfallmengen, Abfallarten, völkerrechtlicher Rahmen) 347 / 1. Abfallaufkommen 348 / 2. Völkerrechtlicher Rahmen (SRÜ, MARPOL, OSPAR, HÜ) 349 / / II. Gefährliche Stoffe, organische Schadstoffe und Eutrophierung, Radionuklide und militärische Altlasten 352 / 1. Überblick, Gefährliche Stoffe und Schadstoffe 352 / 2. Eutrophierung und organische Schadstoffe 354 / 3. Unterwasserlärm, Munitionsaltlasten, Kampfmittel, Radionuklide 355 / / III. Plastik im Meer 358 / 1. Ein globales Problem 358 / 2. Müllexporte (Plastikmüll) 359 / 3. Müllstrudel, Mikroplastik und Geisternetze 360 / 4. Meeresabfallpolitik der EU (zu Plastik) 365 / a) Richtlinie 2019/904 der EU 365 / b) Verpackungsverordnung EU 367 / / IV. Kleine Zwischenbilanz 368 / / Zwölftes Kapitel / Meeresschutzgebiete (Marine Protected Areas, MPAs) und / marine Raumplanung (Marine Spatial Planning) 373 / I. Marine Protected Areas (MPAs): die internationale Entwicklung 373 / 1. Völkerrecht global 373 / 2. Regionales Völkerrecht: OSPAR 378 / / II. Meeresschutzgebiete (MPAs) in der Wissenschaft 380 / / III. Lessons learnt? Status quo der Meeresschutzgebiete (Beispiele) 383 / 1. Berühmt und beeinträchtigt: Australiens Great Barrier Reef Marine Park 383 / 2. Sonstige MPAs, insbesondere arktische Schutzgebiete 386 / 3. Mittelmeer: Paper Parks, Walschutzgebiet Pelagos, Migrationskorridor für Wale 387 / 4. Deutsche Meeresschutzgebiete (Status undDefizite) 389 / / IV. Ausblick 398 / 1. Global und Europäische Union 398 / 2. Perspektive Nordsee- und Ostseeschutzgebiete 399 / / Stichwortverzeichnis 412 / / Ein Wort des Dankes 423
Verfasser*innenangabe:
Detlef Czybulka
Jahr:
2024
Verlag:
München, oekom verlag
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ISBN:
978-3-96238-388-6
2. ISBN:
3-96238-388-3
Beschreibung:
424 Seiten : Illustrationen, 23.5 cm x 16.3 cm
Schlagwörter:
Gewässerschutz, Meeresressourcen, Meeresverschmutzung, Meeresökosystem, Seeschifffahrt, Umweltrecht, Gewässer / Umweltschutz, Gewässerpflege, Gewässerreinhaltung, Hochseeschiffahrt, Marine Ressourcen, Meer / Natürliche Ressourcen, Meer / Ressourcen, Meer / Umweltverschmutzung, Meer / Verschmutzung, Meer / Wasserverschmutzung, Meer / Ökosystem, Meeresverunreinigung, Seeschiffahrt, Seeverkehr, Umweltschutz / Recht, Umweltschutzrecht, Wasser / Schutz, Wasserreinhaltung, Wasserschutz
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Sprache:
Deutsch
Mediengruppe:
Buch