(I-14/13-C3) (GM ZWs / PL)
Ausgebildet - ausgebootet - abgespeist
Die Frauen der Geburtsjahrgänge 1955 bis 1970 - die Babyboomer - starteten als erste Frauengeneration Deutschlands mit einer guten Ausbildung und viel Elan in ein Leben, das ihnen gleiche Chancen und Rechte wie den Männern versprach. Heute, gut dreißig Jahre später, fällt die Bilanz längst nicht für alle positiv aus. Die Karrieren vieler dieser Frauen endeten abrupt, wenn sie Kinder bekamen. Anschließend war ihnen der erneute Zugang zum Arbeitsmarkt deutlich erschwert - und nach einer Scheidung trugen sie die finanzielle Verantwortung für sich und die halbwüchsigen Kinder. Heute sehen hunderttausende dieser Frauen der Altersarmut entgegen.
Christina Bylow und Kristina Vaillant schreiben über die Diskriminierung der Babyboomer-Frauen in einer auf Sexiness gepolten Gesellschaft, über Rentenungerechtigkeit, die Entfremdung zwischen Männern und Frauen - und darüber, was diese Frauengeneration dennoch geleistet hat.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Warum wir dieses Buch geschrieben haben 9
Kapitel I
Ausgebremst - die Frauen der
Babyboomer-Generation 15
Der Party-Parcours - wie wir fünfzig werden 17
Chronisten und ihre Selbstbilder 22
Mama heizt das Badezimmer vor 22
Hedonisten und junge Konservative 24
Frauen im Zweifel 27
Erweckungserlebnis Gleichstellungsbericht 28
Hürdenläufe 31
Ganz besondere Vorbilder.
Von Müttern und Lehrerinnen 31
Frustrierte Mütter, abwesende Väter 33
Erklärt ein Trauma alles? 35
Der Weg in die Therapiegesellschaft 36
"Auf mich wartet die Welt" -
die Selbstgewissheit der Jungs 38
Die Zeiten waren eben so 39
Warum uns der deutsche Feminismus
gar nicht erst verlieren konnte 41
Die Kriege der Frauen 43
Karrierefrauen oder Vollzeitmütter 43
Die Diskriminierung der Mütter 49
Von der Konkurrenz abgehängt 53
5
Kapitel II
Sprechen wir über Geld -
und dann über Gleichberechtigung 57
Die Rentenfalle 59
Im Alter ein Sozialfall:3 64
Die Gewinner der Bildungsexpansion 64
Warum Altersarmut? 67
Die Teilzeitfalle 67
Endstation Minijob 70
Gut gebildet, schlechter bezahlt 72
Kinder und Beruf: Bonus oder Risiko 74
Zielsicher in die Rentenlücke 78
Wer nicht für andere sorgt, hat ausgesorgt 79
Kein Rentenausgleich für Kinder 81
Wer schließt die Rentenlücke? 82
Wenn Ehen enden 85
Die trügerische Sicherheit der Ehe 85
Eigenverantwortung und ihr Preis 86
Witwenrente: unter Vorbehalt 89
Gute Arbeit - der einzige Schutz vor Altersarmut 91
Wie Politiker Frauen in die Irre leiten 94
Der deutsche Sonderweg 96
Kapitel III
Weibliche Armut - und warum darüber geschwiegen wird 99
Altersarmut 101
Rentendebatten ohne Folgen 102
Renten - ein rein rechnerisches Problem 104
Das Ernährer-Modell 109
Ehegattensplitting - wer profitiert? 111
Das Risiko für Frauen und Kinder 114
Der Triumph des Familienernährers 116
Familienpolitik im Kalten Krieg 118
Das gesamtdeutsche Ernährer-Modell 120
6
Die Dienstleister der Nation 123
Die heile Welt der Familie und die
schmutzige Sphäre des Gelderwerbs 125
Politik für die Geburtenrate 127
In erster Linie Mutter 132
Mütter im Beruf 135
Wieder populär: Biologie als Argument 138
Die Lüge von der Wahlfreiheit 140
Geleugnete Rahmenbedingungen 141
Verschleierte Machtverhältnisse 144
Das schwierige "Wir" 147
Das Leistungsprinzip 148
Wo Geld ist, da ist ein Weg 150
Bürgerliche Werte - nur Fassade 151
Familienstand: Alleinerziehend 152
Kapitel IV
Entfremdungen - warum die Liebe schwierig wird 155
Körperbilder. Über den reduzierten Blick 157
Alt und fett 157
Der Zwang zur Sexiness 160
Die mit den Wölfen heulen 164
Fragwürdige Standards 168
Hormonelles Wetterleuchten 170
Wem nützt die Miesmacherei? 172
In eigener Sache unterwegs:
Die Männer unserer Generation 175
Vier Männertypen 177
Misstrauen und Unsicherheit 181
Antifeministische Männerrechtler 183
Staatlich subventionierte Verantwortungslosigkeit .. 184
Mangel an Loyalität 185
Neue Freiheit 190
Frau, 47, sucht... Die Labyrinthe der Partnersuche ... 193
7
Kapitel V
Wie geht es weiter? 199
Arbeitsmarkt und Pflege 201
Sorgearbeit ist Frauenarbeit 202
Wenn Töchter und Ehefrauen ausfallen 205
Pflege als gemeinschaftliche, kommunale Aufgabe .. 208
Pflegekosten sozialisieren statt privatisieren 209
Altere Frauen auf dem Arbeitsmarkt 211
Wertschätzung sieht anders aus 211
Fachkräftepotenzial oder altes Eisen 213
Nicht jeder Rat ist gut 215
Unternehmen mit Ideen 224
Abschied vom Wolkenkuckucksheim:
Wie Frauen wohnen werden 227
Epilog:
Verstehen, nicht fürchten 237
Dank 241
Anmerkungen 243