Was sind Zivilcourage und Mut? Und sind sie lehr-und lernbar? Was fördert, was hindert Menschen, mit mehr Zivilcourage zu handeln –privat und beruflich, öffentlich und politisch? Im Mittelpunkt des Buches von Gerd Meyer steht das Handeln mit Mut und Zivilcourage in gewaltfreien Situationen des gesellschaftlichen Alltags, vor allem am Arbeitsplatz, in Gruppenkontexten und in der Politik, einschließlich einer Erörterung des Themas Whistleblowing. Die erste praxisnahe, systematische Analyse zum Thema.
/ AUS DEM INHALT: / / /
I. Einleitung 9
1. Herausforderungen: Wo und wann Zivilcourage gefragt ist 9
2. Fragestellungen, Anlage und Absicht des Bandes 12
3. Anmerkungen zu Forschungsstand und Methodologie 14
II. Zivilcourage und ihr Kern: Persönlicher Mut 19
1. Was ist Zivilcourage oder sozialer Mut? 19
2. Mut und Zivilcourage - Gemeinsamkeiten und Unterschiede 27
3. Vom Kern der Zivilcourage: Persönlicher Mut 32
III. Was fördert, was hindert Zivilcourage? 37
1. Schritte und Komplexität couragierten Handelns 37
2. Der Entscheidungsprozess 42
2.1 Die Situation, sich selbst und andere wahrnehmen 43
2.2 Verantwortung übernehmen oder nicht? .|] 45
3. Die Situation: Der Konfliktverlauf und das Verhalten anderer .... 47
4. Die Person: Eigenschaften, Sozialisation, Moral, Gefühle,
Geschlecht 50
4.1 Welche persönlichen Eigenschaften fördern Zivilcourage? 51
4.2 Sozialisation und biographische Erfahrungen 52
4.3 Welche Rolle spielen Werte und Normen, Gefühle und Gewissen? 54
4.4 Die Courage der Geschlechter - k(l)eine Unterschiede? 58
5. Gesellschaftliche Kontexte 64
5.1 Gesamtgesellschaftliche Rahmenbedingungen:
Chancen und Grenzen 64
5.2 Herausforderungen und Handlungspotentiale 69
IV. Zivilcourage konkret: Praxisbeispiele und
Handlungsmöglichkeiten 75
1. Mit Courage die eigene Identität bewahren -
aber was verteidige ich eigentlich? 76
2. Selbstsicherheit: "Ich war einfach überzeugt von dem,
was ich gemacht habe." 78
3. Mutig widerstehen, aber: "Ich kann schlecht nein sagen" 80
4. Mut zur Selbstbehauptung: Gehört auf einen groben Klotz
ein grober Keil? 82
5. Gewalt kompetent begegnen: Ist Zivilcourage zu gefährlich? 85
6. Solidarität: "Ich hätte Dich ja gerne unterstützt, aber..." 87
7. Inklusiv oder exklusiv: Couragierter Einsatz nur
für Nahestehende? 90
8. Privat vs. öffentlich - wann darf, wann muss man einschreiten? 91
9. Unterlassene Hilfe, fehlende Zivilcourage: Was ist zumutbar,
was ist strafbar? 93
10. "Wer wagt, gewinnt?" -
Macht nur erfolgreiche Zivilcourage Sinn? 96
V. Sozialer Mut in Gruppen 101
1. Gruppenkontexte: Relevanz, Strukturen, Loyalitäten 101
2. Strukturen, Verhaltensmuster und Beweggründe 104
3. Zivilcourage gegenüber Nahestehenden 107
4. Zivilcourage in funktionalen Gruppen und
Glaubensgemeinschaften 109
VI. Zivilcourage am Arbeitsplatz 113
1. Herausfordernde Situationen, Rollen und ungleich
verteilte Risiken 113
2. Rahmenbedingungen: Wider die Trennung von Staats- und
Wirtschaftsbürger 115
3. Sind kritische Mitarbeiter erwünscht? Plädoyer für mehr
Zivilcourage im Betrieb 117
4. Arbeitnehmer-Courage: Chancen und Grenzen 120
5. Einen offenen Konflikt wagen, um sein "gutes Recht"
zubekommen? 126
6. Solidarität und widerständiges Handeln von Arbeitnehmern 129
7. Falsche Solidarität: Schweige-und Vertuschungskartelle 131
8. Insider-Courage mit hohem Risiko: Whistleblowing 134
6
8.1 Was ist Whistleblowing? - Merkmale, Konfliktlagen,
Rechtfertigung 137
8.2 Weitreichende Sanktionen und Rechtsunsicherheit 142
8.3 Whistleblowing wagen? Pro und Contra im inneren Dialog 146
8.4 Im Interesse der Gesellschaft: Whistleblower schützen und
stärken 150
VII. Mut und Zivilcourage in der Politik 155
1. Mut in der Politik: Herausforderungen, Akteure,
Aktionsformen 156
2. Mut und Zivilcourage in den Medien 161
3. Rahmenbedingungen und Traditionen der politischen Kultur 162
4. Die Wahrheit sagen: Ehrlich sein oder sich selbst schaden? 168
5. Zivilcourage von Abgeordneten: Von "Abnickern" und
"Abweichlern" 172
6. Politische Zivilcourage als bürgerschaftliches Engagement 180
6.1 Wider die stille Duldung des sozial integrierten
Rechtsextremismus 183
6.2 Mit Zivilcourage "gegen rechts": Wozu sind die Deutschen
bereit? 188
6.3 Kollektive Zivilcourage und ziviler Ungehorsam 190
VIII. Zivilcourage pädagogisch und praktisch fördern 195
1. Sich selbst ermutigen j. 197
2. Andere ermutigen 200
3. Empowerment im gesellschaftlichen Prozess 202
4. Zivilcourage pädagogisch fördern 204
4.1 Was kann, was soll Erziehung leisten? 204
4.2 Was können Schule und Unterricht leisten? 205
4.3 Was können Zivilcourage-Trainings leisten? 207
5. Gelebte Demokratie: Zivilcourage praktisch fördern 210
IX. Mut als mehrdimensionale Erfahrung 219
1. Mut - Angst - Vertrauen 219
2. Mut zur Wahrheit 221
3. Quellen: Woher die Kraft, woher der Mut? 223
4. Mut und Tapferkeit als Tugenden, "Seelenstärke" und
Charaktereigenschaft 226
5. Couragiertes Handeln als besondere Erfahrung 234
7
5.1 Mutiges Handeln als Flow-Erleben 234
5.2 Die mutige Entscheidung als besonderer Augenblick 236
6. Mut ermöglicht Selbstsein 237
6.1 "Präsenz" und "achtsames Handeln" 238
6.2 Der Mut, sich selbst zu verändern 242
X. Schlusspunkte 245
Anmerkungen 251
Literaturverzeichnis 264