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Traumkunst

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Artemidorus <Daldianus>
Verfasser*innenangabe: Artemidor
Jahr: 1991
Verlag: Leipzig, Reclam
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Artemidor von Daldis (griechisch Artemídoros ho Daldianós, lateinisch Artemidorus Daldianus, auch Artemidor von Ephesos) war ein kaiserzeitlicher Traumdeuter und Wahrsager aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts. Artemidor ist der Verfasser der Oneirokritika (griechisch „Traumdeutung“). Seine Traumdeutung besteht aus fünf Büchern. Die ersten drei Bücher sind einem gewissen Cassius Maximus (vermutlich Maximos von Tyros) gewidmet. Ursprünglich war das Werk wohl auf eine Beispielsammlung in zwei Büchern angelegt. Die Bücher 1 bis 3 erschienen zuerst und waren für ein breiteres Publikum bestimmt. Die Bücher 4 und 5 dagegen schrieb Artemidor angeblich ausschließlich für seinen Sohn, der ebenfalls Traumdeuter war: Dieser solle, so die selbstbewusste Behauptung des Textes, diesen Teil des Werkes für sich behalten, um dadurch allen anderen Traumdeutern überlegen zu sein. Das vierte Buch ist dabei eine Verteidigung der Traumdeutung gegen Kritiker und enthält darüber hinaus praktische Ratschläge für den Traumdeuter und Erörterungen theoretischer Probleme der Traumdeutung. Im fünften Buch versucht Artemidor, 95 konkrete Träume und ihre Bedeutung für das wirkliche Leben zu erklären. Träume und Traumsymbole werden als Omina mit günstiger oder ungünstiger Vorbedeutung für den Träumenden ausgelegt. Das Werk des Artemidor gilt heute als interessantes Beispiel für den antiken Aberglauben. Zugleich ist es ein früher Versuch, das scheinbar Chaotische, Sinnlose und Rätselhafte der Träume zu systematisieren und daraus eine gleichsam empirisch gestützte Technik der Deutung zu entwickeln. Darüber hinaus ist das Traumbuch eine wertvolle historische Quelle für das damalige Lebensgefühl, die Sozialgeschichte und die Vorstellungswelt des antiken Menschen in der hohen Kaiserzeit. Das Interesse der Kundschaft eines griechischen Traumdeuters war, wie aus Artemidors Deutungen zu erschließen ist, nicht etwa ein Gewinn an Selbsterkenntnis, eine Therapie oder eine existenzielle Deutung, sondern einzig der Blick in die Zukunft, der zumeist von materiellen Anliegen bestimmt war: Armut oder Reichtum, Krankheit oder Gesundheit, Erfolg oder Misserfolg in der beruflichen Arbeit, in Wettkämpfen, im öffentlichen Leben, Ehe und Kindersegen, Wetter und Ernte, gefahrvolle oder glückliche Reise etc. sind die Themen, um die der Text kreist. Bis weit ins 18. Jahrhundert war das Traumbuch, das im Renaissance-Humanismus ins Lateinische übersetzt wurde, ein sehr beliebtes und oft zitiertes Werk; erst in der Aufklärung verlor es an Popularität und geriet weitgehend in Vergessenheit.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Artemidorus <Daldianus>
Verfasser*innenangabe: Artemidor
Jahr: 1991
Verlag: Leipzig, Reclam
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.T
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ISBN: 3-379-00712-9
Beschreibung: 1. Aufl., 338 S.
Schlagwörter: Traumdeutung
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Fußnote: Aus dem Griech. übers.
Mediengruppe: Buch