Im Mittelpunkt der vorliegenden aufwendigen Grounded-Theory-Studie stehen die informellen Lernprozesse bzw. Selbstbildungspraktiken von Mädchen und jungen Frauen im Internet. Die theoretische Grundlage der Studie bilden Erkenntnisse der Identitäts-, Jugend- und Mädchenforschung sowie der sozialen Netzwerkforschung. Des Weiteren bezieht sich die Autorinauf den sozialökologischen Ansatz, der sich den Medien über den Bezug zur realen Umwelt nähert. Sie knüpft damit an den Diskurs des "spatial turn" an, der Medien als Konstrukteure von"Identitätsräumen" konzeptualisiert. Beide Ansätze sensibilisieren für die "Identitätsspielräume", die den Mädchen off- und online zur Verfügung stehen und verweisen auf dieidentitätsrelevanten Lernprozesse von Mädchen im Internet.
Die Studie zeigt, wie kreativ und eigensinnig Mädchen die virtuelle Gemeinschaft zur Selbstdarstellung bzw. -konstruktion, zur persönlichen Orientierung, zur Herstellung von Zugehörigkeitund für soziale Unterstützungsleistungen nutzen. Sie unterstreicht die Bedeutung von medienpädagogischer Betreuung und von sozialer Unterstützung, aber auch von informellenLernprozessen innerhalb der (geschlechtshomogenen) Peer-Group für die Entwicklung von Medienkompetenz.
AUS DEM INHALT
1. Einleitung 9
2. Die Online-Community "LizzyNet" 15
2.1 Internet-Nutzung von Mädchen 17
3. Doing Gender - in Forschung und Praxis 23
3.1 Doing Gender in der Forschung 23
3.2 Doing Gender in der Mädchenarbeit 26
3.3 Doing Gender - Undoing Gender bei LizzyNet 28
4. Informelle Lernprozesse in der Jugendphase 30
4.1 Aufwachsen in Zeiten der Globalisierung 30
4.2 Handlungsaufgaben im Jugendalter 33
4.3 Handlungsaufgaben für Mädchen im Jugendalter. 35
4.4 Bewältigung von Handlungsaufgaben in der Peer-Group 45
4.5 Soziale Unterstützung in Netzwerken 51
4.6 Virtuelle Netzwerke 59
4.7 Zusammenfassung 61
5. Doing Identity 63
5.1 Performative Konstruktion geschlechtlicher Identität 64
5.2 Narrative Konstruktion kultureller Identität 67
5.3 Identität als permanente Verknüpfungsarbeit 71
5.4 Zusammenfassung 76
6. Doing Space 78
6.1 Sozialisation mit Medien 79
6.2 Sozialökologischer Ansatz 86
6.3 Medien als "Identitätsräume" 92
6.4 Zusammenfassung 96
7. Identitätsarbeit in einer virtuellen Gemeinschaft 98
7.1 Grounded Theory 100
7.2 Bedingungen der Internet- und LizzyNet-Nutzung 103
7.3 Selbstkonstruktion 113
7.4 Soziale Unterstützung 138
7.5 Orientierung 164
7.6 Soziale Zugehörigkeit 179
8. Identitätsspielräume 192
8.1 Theoretischer Rahmen 192
8.2 Kernkategorie "Identitätsspielräume" 193
8.3 Bedingungen der Internet- und LizzyNet-Nutzung 195
8.4 Eigenschaften und Dimensionen "virtueller" Identitätsarbeit... 196
8.5 Einflussfaktoren auf die Ausgestaltung der Medienräume 200
8.6 Konsequenzen 205
9. Fazit 207
10. Literatur 212